
Mit 1:0 gewann Arminia Ickern (rote Trikots) im August das Derby gegen Eintracht Ickern. Arminias neuer Physiotherapeut und Co-Trainer hatte seine Mannschaft mit einem ganz besonderen Anreiz angespornt. © VOLKER ENGEL
Arminia Ickern: Neuzugang im Staff hat Vergangenheit im Trikot des DFB und von Schalke 04
Fußball-Kreisliga A
Die Kreisliga-A-Fußballer von Arminia Ickern haben jüngst einen Neuzugang in ihrem Trainer- und Betreuerstab bekommen. Dieser lief einst im Trikot des Bundesligisten FC Schalke 04 auf - und war auf dem Weg zum Profi.
Der neue Mann im Staff bei SC Arminia Ickern heißt Pantelis Sachpazidis. Beim aktuellen Tabellendritten der Kreisliga A tritt der 24-Jährige die Nachfolge des ehemaligen Co-Trainers Timo Borsowski an, der aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen sein Amt vorerst ruhen lässt.
Arminia-Neuzugang grillt und serviert griechische Spezialitäten nach Derby-Sieg
„Das ist wie ein Sechser im Lotto“, sagt der Arminia-Coach Torsten Schreiber über den Neuzugang. „Er passt menschlich sehr gut uns.“ Vor dem Derby gegen Eintracht Ickern motivierte der neue Physiotherapeut und Co-Trainer sein Team mit der Aussicht auf einen besonderen Bonus. „Da die Mannschaft gewonnen hat, hat er für uns gegrillt und dabei griechische Spezialitäten serviert“, schwärmt Schreiber. „Sehr lecker.“
Arminia Ickerns neuer Physiotherapeut und Co-Trainer in Personalunion spielte in seiner Jugend beim FC Schalke 04 und in der deutschen U15-Nationalmannschaft. Bis eine Verletzung alle Profi-Träume zunichte machte. Nach einer bewegten Fußball-Vergangenheit ist der 24-Jährige nun an der Ickerner Glückauf-Kampfbahn angekommen.

Pantelis Sachpazidis war in seiner Jugend Fußballer des FC Schalke 04. Eine Verletzung versperrte ihm den Weg zu einer Profi-Karriere. Nun ist es er Physiotherapeut und Co-Trainer beim SC Arminia Ickern. © Christian Püls
Meinung von Sachpazidis ist gefragt
Sachpazidis leitet als Co-Trainer das Aufwärmen und das Konditionstraining. Als Physiotherapeut ist er dafür zuständig, angeschlagene Spieler wieder fit zu machen. „Wenn er aber sagt, dass der Spieler nicht spielen kann, dann kann dieser auch nicht spielen“, erklärt Schreiber. Da verlasse er sich auf Sachpazidis‘ Expertise. „Manchmal ist es besser, einen Spieler zwei Wochen zu schonen, da man ihn sonst für sechs Wochen verliert“, erklärt Sachpazidis. Als Physiotherapeut befindet er sich in der Ausbildung. Anderthalb Jahre sind es noch bis zum Abschluss.
„Ich möchte das richtig machen, was bei mir falsch gemacht wurde“, sagt er auf die Frage nach dem Grund seiner Berufswahl. Beim FC Schalke 04 spielte er in der U17-Junioren-Bundesliga West. 29 Partien absolvierte er im Trikot der Königsblauen. Fünfmal lief er für die U15-Junioren-Nationalmannschaft auf. Doch was zunächst nach einer hoffnungsvollen Profi-Karriere aussah, nahm ein jähes Ende. Eine schwere Verletzung warf Sachpazidis weit zurück.
Die Diagnose lautete Wadenbeinbruch. Es gab Komplikationen. Selbst nach sieben Operationen ist er noch nicht wieder vollständig fit. „Ich habe in der U19 unter Norbert Elgert noch sehr viel für mich mitnehmen können, aber sportlich bin ich nicht mehr hinterhergekommen“, so Sachpazidis. „Die Verletzung am Bein war wie ein Schlag ins Gesicht.“ Als spielender Co-Trainer im Arminia-Trikot wird er daher nicht zu sehen sein. Ausgeschlossen. „Das wird leider nicht passieren“, sagt er.
Ein Jahr Auszeit vom Fußball
Nach dem jähen Karriere-Ende hat sich Sachpazidis eine Auszeit vom Fußball genommen. Ein Jahr, um Abstand zu gewinnen. „Dann habe ich aber gemerkt, dass es immer noch kribbelt“, so der 24-Jährige. „Ich will das zurück geben, was ich gelernt habe.“ So trainierte er die U15-Junioren von Union Nettetal in der höchsten Verbandsliga-Klasse. Damals wohnte Sachpazidis noch in Mönchengladbach. Dann kam ein Angebot des FC Viersen, wo er Co-Trainer der Landesliga-Herren war.
Seine Ausbildung zum Physiotherapeuten brachte ihn schließlich nach Castrop-Rauxel. Zunächst trainierte er die B-Junoren des VfB Hüls (Bezirksliga). „Aber ich habe gemerkt, dass es zeitlich nicht mit meiner Ausbildung zu vereinbaren ist, dreimal die Woche auf dem Platz zu stehen“, sagt Sachpazidis. „Meine Ausbildung hat höchste Priorität.“ Beim SC Arminia Ickern will er nun Fußball und Beruf unter einen Hut kriegen.