Als letzter Silvesterlauf wurde auch der in Recklinghausen abgesagt
Leichtathletik
Der Silvesterlauf am 31. Dezember ist für viele Freizeitsportler so etwas wie ein lieb gewordenes Ritual vor der abendlichen Feier. Im Jahr 2020 kippt die Corona-Pandemie auch dieses Vergnügen.

Keinen Silvesterlauf wie hier 2016 in Herne wird es in der Region 2020 geben. Der Recklinghäuser LC war der letzte Verein, der sein Event absagen musste. © ATH
Die Silvesterläufe in Herne und Flaesheim wurden wegen des Corona-Lockdowns bereits im November abgesagt. In der Region rund um Castrop-Rauxel lag der letzte Hoffnungsschimmer auf einen Silvesterlauf beim Recklinghäuser LC - rund um das Stadion Hohenhorst.
Stadionschließung führte zur Absage des Silvesterlaufes
Doch auch diese Hoffnung verflog am 10. Dezember, als der RLC seinen 34. Silvesterlauf absagte. Warum so spät? Der Sportwart Ludger Zander erklärt: „Wir haben lange gehofft, unseren Silvesterlauf durchführen zu dürfen. Dann aber mussten auch wir absagen, da die Stadtverwaltung nach der Lockdown-Verlängerung das Stadion Hohenhorst geschlossen hat.“
Wenngleich es im RLC-Vorstand davor schon Bedenken gegeben habe, den Silvesterlauf offen zu halten. Allein Zander und Geschäftsführerin Barbara Ziesmer-Praßni hielten den Durchführungs-Gedanken hoch. Als Grund nennt der RLC-Sportwart: „Wir haben im August ein Konzept erarbeiteten für die Abendläufe im Stadion Hohenhorst, das Eins-Zu-Eins für den Silvesterlauf passend gewesen wäre.“
Soll heißen: Es gibt keine Zuschauer im Stadion Hohenhorst. Gelaufen wird mit dem nötigen Abstand. Es gibt keine Siegerehrung, keinen Bambini-Lauf. Und der Stadion-Ausgang auf die Strecke ist ein anderer als der spätere Eingang zurück ins Stadion.
„Auch Zeitnehmer waren nicht nötig, da das beim Start und im Ziel eine Zeitnahme-Matte übernommen hätte“, so Zander. Mit der Schließung des Stadions Hohenhorst und der Lockdown-Verlängerung wurde dieses RLC-Konzept jedoch zur Makulatur und es blieb allein die Absage.
Ludger Zander ist weiterhin der Meinung, dass beim 34. Recklinghäuser Silvesterlauf an der frischen Luft und über den kurzen Zeitraum von einer Stunde die Corona-Ansteckungsgefahr viel geringer ist als bei jedem Supermarkt-Einkauf in einem geschlossenen Raum.
„Selbst Zuschauer haben an unserer Strecke viel Platz, um den nötigen Corona-Abstand einzuhalten“, so Zander, der für den RLC eine Silvesterlauf-Verlegung ins Frühjahr hinein ausschließt: „Das hatten wir 2010, als ein Schneechaos den Lauf am 31. Dezember gestoppt hatte. Im Frühjahr war es dann kein echter Silvesterlauf - das Flair rund um den letzten Tag eines Jahres hatte einfach gefehlt.“