TuS Wüllen, RW Nienborg, TSV Ahaus – diese Teams gelten für viele als die Aufstiegskandidaten in dieser Kreisliga B1-Saison. Genauso schätzt auch Nico Schemmick die Lage ein, der im Sommer kurzfristig als Spielertrainer zur TG Almsick gestoßen ist. Doch stattdessen steht erst mal seine Mannschaft ganz oben.
15 Punkte nach sechs Spieltagen, zuletzt fünf Siege am Stück. Der Saisonstart der Stadtlohner kann sich sehen lassen. Und kommt gleichermaßen überraschend: „Damit haben wir selbst nicht gerechnet“, sagt Nico Schemmick. Und schiebt schnell hinterher: „Und es ist auch überhaupt nicht unser Ziel, da oben mitzumischen. Aber diese Momentaufnahme nehmen wir natürlich gerne mit und genießen es so lange wie möglich.“
Der Spielertrainer und vor allem die Akteure, die schon vergangenes Jahr bei der TG waren, wissen, dass es auch schnell wieder bergab gehen kann. Denn in der Vorsaison standen die Almsicker nach sechs Spieltagen ebenfalls punktgleich mit dem späteren Aufsteiger FC Ottenstein an der Spitze, um dann bis zum Ende der Hinserie auf Rang zehn durchgereicht zu werden.
TG Almsick mit fünf Siegen in Serie
Den Teufel an die Wand malen will Nico Schemmick, der das Team gemeinsam mit Philipp Stapelbroek trainiert, zwar nicht. „Aber von den vermeintlich besten Gegnern hatten wir bislang noch keinen. Es wird auf jeden Fall interessant zu sehen, wie wir dann gegen Nienborg, Wüllen und Co. mithalten können.“
Gestartet mit einer Niederlage beim ASV Ellewick II, gewann die Trimmgemeinschaft nacheinander gegen die Reserven des SuS Hochmoor, SV Heek, SC Südlohn, FC Vreden und zuletzt glücklich durch ein Eigentor mit 1:0 gegen Aufsteiger Turo D‘Izlo Gronau. „Das war ein Spiel, das wir eigentlich deutlich verlieren müssen“, sagt Schemmick ganz offen.

Der Coach, der bis zur vergangenen Saison als Torwart im Landesliga-Kader von Eintracht Ahaus stand, hat übrigens auch auf dem Platz schon seinen Beitrag zum erfolgreichen Saisonstart geleistet: Im Spiel gegen Vreden (3:1) brachte er die Almsicker in Führung. „Ich habe früher auch schon mal im Feld gespielt, jetzt helfe ich aus, wo Not am Mann ist. Aufgrund der Belastung für die Knie passt es im Tor nicht mehr so gut für mich.“
Einen besonderen Torschützen feierten die Stadtlohner auch schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Südlohn. Da gelang nämlich Louis Niehoff im ersten Spiel nach einem Kreuzbandriss in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer.
Marc Hötzel zurückgetreten
Generell seien aber nicht die Einzelspieler die Stärke der Mannschaft, sagt Nico Schemmick: „Es ist eher das Gesamtpaket, das bisher passt. Wir haben es geschafft, im Vergleich zur Vorsaison mehr Ruhe und Disziplin reinzubekommen. Das ist ein wichtiger Faktor.“
Unruhe war zum Beispiel auch in der Vorbereitung zur laufenden Saison aufgekommen, als der damalige Trainer Marc Hötzel überraschend seinen Rücktritt erklärte. Das ist nach den Erfolgen der ersten Spieltage aber Schnee von gestern. Erst mal gilt es für die Almsicker, den Platz an der Sonne möglichst lange zu genießen. Am Sonntag geht es für sie zum Gastspiel beim 1. FC Oldenburg, der wiederum überraschend schwach mit bislang nur drei Punkten gestartet ist.