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Stefan Rahsing nach Annullierung: „Fühlt sich maximal ungerecht an“
Fußball
Bezirksligist SuS Stadtlohn ist eine der leidtragendenden Mannschaften, was die Beendigung der Saison angeht – und das schon zum zweiten Mal in Serie. Trainer Stefan Rahsing zeigt sich bedient.
Der SuS Stadtlohn hat in den vergangenen Jahren sportlich ganz schön gelitten. Von der Oberliga wurde das Team bis in die Bezirksliga durchgereicht. Diese sollte eigentlich nur nur eine Zwischenstation für den Klub sein. Doch die Rückkehr in die Landesliga wird der Mannschaft auch in diesem Jahr verwehrt bleiben. Das ist seit Montag in Stein gemeißelt.
„Das fühlt sich maximal ungerecht an“, sagte SuS-Trainer Stefan Rahsing am Montag infolge der Pressekonferenz des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen. „Wir hatten es nun zwei Jahre nacheinander in der eigenen Hand aufzusteigen. Leider durften wir in beiden Fällen nicht herausfinden, ob unsere Leistungen sportlich gereicht hätten. Da fehlt mir der sportliche Wettbewerbsgedanke bei den Funktionären.“
Rahsing stellt klar, dass die Beendigung der Saison „aus infektiologischer Sicht natürlich nachvollziehbar“ sei. „Doch mit dem Wort Gerechtigkeit braucht mir in nächster Zeit kein Funktionär mehr zu kommen.“ Der Trainer zieht dabei etwa den Vergleich zu Mannschaften, die nun schon zum zweiten Mal infolge erfolglos am Tabellenende stehen und trotzdem ihre Spielklasse halten. Oder auch zur Vorsaison, „da sind sogar Tabellenfünfte aufgestiegen“.
„Da fehlt mir der verdiente Lohn“
Die Stadtlohner standen zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs 2020 – damals wurden Aufsteiger anhand des Punkte-Quotienten ermittelt – hinter dem TuS Haltern II auf Rang zwei. Allerdings befanden sie sich zum Zeitpunkt der Saisonbeendigung in einer guten Ausgangslage und hätten auch gegen Haltern noch gespielt. In der Saison 2020/21 lagen die SuSler nach den ausgetragenen acht Spielen deutlich an der Tabellenspitze. „Wir haben in den letzten beiden Spielzeiten einen Punkteschnitt von rund 2,5 geholt, da fehlt mir der verdiente Lohn“, so Rahsing.
Und dann war da ja auch noch die Saison 2018/19, als der SuS aus der Landesliga abgestieg. Damals zog der SC Münster 08 seine Mannschaft nach dem letzten Spieltag zurück. Hätte er das vor diesem getan, wäre der SuS in der Klasse geblieben. „Die Saison würde ich aber gar nicht mitzählen“, sagt Rahsing, damals Co-Trainer von Manfred Ostendorf, „weil wir es da sportlich nicht selbst geschafft haben, drinzubleiben.“
Wie geht nun seine junge Mannschaft mit dieser erneuten Enttäuschung um? „Meine Spieler haben sich seit November vorbildlich fit gehalten. So wie ich sie kennengelernt habe, werden sie auch weiterhin versuchen, sich zu verbessern. Wir sollten versuchen, unseren Blick nach vorne zu lenken.“ Rahsing befürchtet allerdings, dass die Ligakonkurrenz sein Team nächste Saison erst recht als Favorit ausmachen werde und sich in den Spielen gegen den SuS noch mehr reinhängen werde.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
