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Kiel-Profi Stefan Thesker: Verrückte Saison soll mit Aufstieg enden
Fußball
Pokal-Spektakel, Furore in der Liga, aber auch Verletzungen haben die Saison für Stefan Thesker aus Wüllen zu einer Berg- und Talfahrt gemacht. Nun hofft der 30-Jährige auf das Happy End.
Irgendwie passt diese Saison ideal in die Laufbahn des Wüllener Fußballprofis Stefan Thesker. Denn Tiefpunkte hatte der heute 30-Jährige schon reichlich zu meistern. Wir skizzieren die Spielzeit des Innenverteidigers von Holstein Kiel vor der entscheidenden Begegnung am Samstagabend.
Es geht um nicht weniger als eine historische Chance für Holstein Kiel. Jeder Sieg und jedes Unentschieden im Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Köln würde die Mannschaft zum ersten Bundesligisten aus Schleswig-Holstein überhaupt machen. Das Hinspiel hatten die Kieler am Mittwoch mit 1:0 in der Domstadt gewonnen.
Nur von jenseits des Rasens durfte Stefan Thesker seiner Mannschaft dabei helfen. Und auch am Samstag, wenn wieder 2350 Fans im Holstein-Stadion zuschauen können, dürfte ein Einsatz des Abwehrmannes ausgeschlossen sein. Er laboriert bereits seit dem 22. Februar an einem Teilanriss der Achillessehne und befindet sich aktuell noch im Aufbautraining.
Nicht die erste Verletzung
Und das ist nicht die erste Verletzung Theskers in dieser Saison. Ein Mittelhandbruch ließ ihn die erste drei Saisonspiele in der zweiten Liga verpassen. Als Stammspieler setzte sich der Wüllener danach fest und bestritt vom 5. bis 15. Spieltag sämtliche Partien für die Holsteiner. Beim sensationellen Pokalsieg über den FC Bayern stand Thesker bis zur 80. Minute auf dem Platz, ehe er sich einen Muskelfaserriss zuzog, der ihn für weitere vier Ligaspiele aus dem Verkehr zog.
Die Rückkehr auf den Platz sollte nach nur zwei Einsätzen im Februar schon wieder Geschichte sein. Im Spitzenspiel gegen seinen Ex-Klub Greuter Fürth erlitt Thesker die bislang schwerste Verletzung in dieser Spielzeit, die ihn bis heute außer Gefecht setzt.
Auch wenn er bei dem so wichtigen Rückspiel gegen Köln nicht auf dem Platz dabei sein darf, wird Thesker, der seinen Vertrag bei den „Störchen“ erst im April bis 2023 verlängert hat, wohl auch diesmal zurückkehren. Das hat er bislang bei allen Rückschlägen geschafft, wie auch beim wohl heftigsten vor fünf Jahren: Im Januar 2016 wurde bei Thesker Hodenkrebs diagnostiziert. Damals bei Twente Enschede kehrte er aber nach erfolgreicher Operation schon nach wenigen Wochen auf den Platz zurück – und erzielte bei seinem Comeback gleich zwei Tore in der Eredivisie.
Nun bleibt die spannende Frage, ob der Wüllener sein Comeback diesmal in der zweiten oder doch in der ersten Bundesliga geben wird. Im Oberhaus hat er bereits für die TSG Hoffenheim (6) und Hannover 96 (2) insgesamt acht Partien bestritten. Wer weiß, wie viele noch folgen.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
