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Stefan Thesker vor Bayern-Premiere: So will er gegen Lewandowski spielen
Fußball
Wenn nichts Gravierendes dazwischen kommt, wird Stefan Thesker am Mittwoch im DFB-Pokal sein erstes Spiel gegen die Bayern bestreiten. Wir haben mit dem Wüllener von Holstein Kiel gesprochen.
Auch wenn die Ergebnisse in diesem Jahr noch nicht passten – mit Holstein Kiel liegt Stefan Thesker weiterhin gut im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga. Auch im DFB-Pokal sind die Kieler noch vertreten. Hier wartet am Mittwoch allerdings einer der schwerstmöglichen Gegner: Rekordmeister und -Pokalsieger Bayern München.
In seiner Profikarriere hat Stefan Thesker noch nie gegen die Bayern auf dem Rasen gestanden. In seiner Zeit bei Hannover 96 und der TSG Hoffenheim hat er die Duelle lediglich von der Bank oder Tribüne aus miterlebt. Nun müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn der 29-Jährige am Mittwoch nicht sein Debüt gegen den Bundesliga-Primus feiern dürfte. Denn die vergangenen acht Spiele der „Störche“ hat Thesker alle über die volle Distanz bestritten. „Ich gehe davon aus, dass ich auch am Mittwoch spiele“, sagt der Wüllener.
Dann wird er in der Innenverteidigung, voraussichtlich wieder an der Seite von Hauke Wahl, mit Sicherheit einige brenzlige Situationen zu überstehen haben. Auch wenn die Kieler derzeit mit 14 Gegentreffern die beste Defensive der zweiten Liga stellen, müssen sie sich warm anziehen. Sané, Müller, Coman, Lewandowski – so wird nach Einschätzung des Fachmagazins „Kicker“ die Offensivreihe der Münchner am Mittwoch aussehen.
Doch wie verteidigt man den Überstürmer, den Weltfußballer Robert Lewandowski? „Gute Frage“, sagt Stefan Thesker. „Man muss einfach versuchen, hochkonzentriert zu bleiben und ihn vom Ball fernzuhalten, was natürlich fast unmöglich ist. Und wenn er ihn doch bekommt, verhindern, dass er ins Tor geht.“
20 Tore in 14 Bundesliga-Spielen
Genau das haben in der bisherigen Spielzeit aber nur wenige geschafft. Der Pole steht nach 14 Partien schon bei 20 Bundesligatreffern. Hinzu kommen drei Tore in vier Champions-League-Partien. Im Pokal hat er diese Saison noch nicht getroffen, allerdings verpasste er auch das Erstrundenmatch beim 1. FC Düren. Auch Stefan Thesker war wegen einer Verletzung nicht dabei, als seine Mannschaft sich in der ersten Runde mit 7:1 beim FC Rielasingen-Arsen durchsetzte.
Der Hoffnung, dass die Bayern seine Mannschaft unterschätzen könnten, will sich Stefan Thesker nicht hingeben. „Die Bayern haben in den vergangenen Jahren nicht den Eindruck gemacht, dass sie irgendeinen Gegner unterschätzen oder sich hängen lassen. Die wissen, worum es geht und werden, gerade nach der Niederlage gegen Gladbach, keine Zweifel aufkommen lassen wollen. Wir müssen so realistisch sein, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass uns eine Überraschung gegen sie gelingt.“
Der Aussage seines Mitspielers Jonas Meffert, dass die Kieler lieber mit 0:10 gegen die Bayern verlieren und dafür die beiden Ligaspiele in dieser „Englischen Woche“ gewinnen würden, könne sich Thesker vom Grundsatz her nur anschließen: „Die Liga steht klar im Vordergrund. Bei anderen Bundesligisten würden wir vielleicht anders denken und auf die nächste Runde hoffen. Aber gegen die Bayern, das ist einfach ein Bonusspiel, das wir gerne mitnehmen.“
Und wer weiß, vielleicht können Thesker und Co. die Star-Offensive aus München ja doch vor größere Probleme stellen, als der Wüllener zu hoffen wagt.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
