Simon Lechtenberg (l.) und Sascha Pöppelbuss gehen am Sonntag beim Ironman Frankfurt an den Start.

© Raphael Kampshoff

Debüt beim Ironman: Zwei Ellewicker haben über 36.000 Trainingskilometer abgerissen

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Ihre Wettkampf-Premiere feiern am Sonntag in Frankfurt Simon Lechtenberg und Sascha Pöppelbuss. Im Vorfeld sprechen sie über zwei Jahre Vorbereitung, Motivationslücken beim Training und ihre Nervosität.

Vreden

, 12.08.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Einmal einen Ironman zu finishen, das ist das Ziel der beiden Vredener Simon Lechtenberg und Sascha Pöppelbuss. Nach zwei Jahren harter Vorbereitung soll es am Sonntag so weit sein, wenn gegen 6:45 Uhr der Startschuss für die Altersklassenathleten am Langener Waldsee in Frankfurt fällt.

Leicht war die Vorbereitung nicht. Im Juli 2019 meldeten sich fünf Sportler des ASV Ellewick und einer vom TV Vreden für den Ironman Frankfurt 2020 an. Dieser wurde aufgrund der Corona-Situation zuerst auf einen unbestimmten Termin verlegt, dann für das Jahr 2020 komplett abgesagt. Auch der erste Termin, der für das Jahr 2021 geplant war, konnte nicht eingehalten werden und auch ob der Ersatztermin stattfinden kann, war lange nicht klar, da die Kommunikation seitens Veranstalters recht schleppend verlief.

Zwei der sechs Athleten haben sich deshalb für die Option entschieden, den Startplatz auf das Jahr 2022 zu verlegen, einer hat auf den Ironman Hamburg umgemeldet und der sechste kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen. Übrig blieben Simon Lechtenberg und Sascha Pöppelbuss, die den ASV Ellewick am Sonntag in Frankfurt vertreten wollen.

3,8 Kilometer schwimmen im Langener Waldsee. 180 Kilometer Radfahren im Frankfurter Umland und 42,2 Kilometer laufen im Herzen von Frankfurt direkt am Main. Für beide Sportler ist es die bislang größte Herausforderung ihrer Sportlerkarriere. Einen Marathon sind beide schon unter drei Stunden gelaufen und auch die halbe Ironman-Strecke haben sie schon bewältigt. Aber die ganze Strecke gilt es am Sonntag erstmals zu bewältigen, wovor beide großen Respekt haben und sich glücklich schätzen, wenn sie das Ziel erreichen.

Nicht so gut vorbereitet wie 2020

„Im letzten Jahr hätte ich mir die Strecke schon innerhalb von zwölf Stunden zugetraut“, so Simon Lechtenberg. Durch die Pandemie mit Homeschooling und der ungewissen Vorbereitung sei er aber in diesem Jahr nicht so gut vorbereitet, wie er es im vergangenen Jahr gewesen wäre. Auch Sascha Pöppelbuss hat Abstriche beim Training gemacht. Fuhr er im letzten Jahr den ganzen Winter über auf einer Rolle zu Hause Rad, so konnte er sich in diesem Winter nicht mehr dazu motivieren und ließ sich im Zweifel lieber draußen nassregnen.

Insgesamt haben die beiden in den vergangenen Jahren 365 Kilometer Schwimmstrecke, 29.000 Kilometer auf dem Rad und 7.300 Laufkilometer bewältigt und konnten dabei auf die große Unterstützung ihrer Familien zählen, ohne die ein solches Trainingspensum nicht bewältigt hätte werden können.

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Am Mittwochabend wurden in geselliger Runde die letzten Details vor der Abfahrt am Freitag geklärt. Simon Lechtenberg hat an Sascha Pöppelbuss noch eine Packliste überreicht. Auch einen Plan für das Frühstück am Sonntag hat Lechtenberg sich schon gemacht. Um 4 Uhr gibt es fünf Toast mit Quark und Honig, um fünf und sechs Uhr je ein Rosinenbrötchen. Für den Rest des Tages muss der Körper dann mit Wasser und Gels über die Runden kommen. "Die Verpflegung wird auf der Strecke am wichtigsten sein, so werde ich beim Laufen auch Gehpausen einlegen, um mich vernünftig zu ernähren“, kündigt Simon Lechtenberg an.

Auf der Nervositäts-Skala würde Simon Lechtenberg sich inzwischen auf einer sieben von zehn einschätzen, während Sascha Pöppelbuss das Ganze komplett gelassen angeht, wie er sagt. Ein bisschen Angst haben aber beide vor den hohen Temperaturen, die am Wochenende in Frankfurt erwartet werden. Und auch wenn beide kein Zeitziel angeben, merkt man in kleinen Frotzeleien zwischendurch dann doch, dass jeder der beiden gerne vor dem anderen im Ziel ankommen würde.