Corona beim Testspiel: Konzepte helfen nur, wenn alle mitmachen

Kommentar

Gleich beim ersten Testspiel nach der langen Pause im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld gab es einen Vorfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Daraus können alle Lehren ziehen, findet unser Autor.

Stadtlohn

, 26.06.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
„Das Virus ist noch längst nicht Geschichte“, sagt unser Autor.

„Das Virus ist noch längst nicht Geschichte“, sagt unser Autor. © picture alliance / dpa

Wie soll man den Corona-Fall beim Testspiel in Stadtlohn nun einordnen? Irgendwie kommt er mit Blick auf einen möglichen flächendeckenden Saisonstart im Amateursport im September beunruhigend daher. Andererseits wirkt es aber auch beruhigend, dass Hygienekonzepte ihren Zweck offenbar erfüllen können und die Verbreitung des Virus ein Stück weit kontrollierbar machen.

Man kann sicher darüber streiten, ob die Testspiele der Junioren in Stadtlohn zu diesem Zeitpunkt wirklich schon sein mussten, oder ob die Vereine vielleicht besser noch ein paar Wochen gewartet hätten. Das Risiko schien bei den aktuell doch sehr geringen Infektionszahlen im Kreis Borken überschaubar. Und der SuS hatte mit viel Mühe ein Konzept erstellt, das mit den Behörden abgestimmt war.

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Doch die Tatsache, dass ein möglicherweise bereits infizierter Zuschauer auf die Anlage kam, zeigt deutlich: Auch das beste Konzept hilft nur dann, wenn sich alle an die Regeln halten. Dem Vernehmen nach war der betroffene Zuschauer erst kurze Zeit vor dem Spiel aus einem Corona-Risikogebiet zurückgekehrt. Stimmt das, dann war es verantwortungslos, einen Sportplatz zu betreten. Oder überhaupt einen öffentlichen Ort mit mehreren Menschen.

Dieser Fall gibt ein warnendes Beispiel ab

Der SuS, dem der Kreis Borken wegen der Erfassung der Daten aller Zuschauer vorbildliches Handeln attestiert, ist wohl mit dem Schrecken davongekommen. Denn anscheinend, so der Stand am Donnerstag, hat der Zuschauer keine weiteren Personen am Sportplatz nachweislich angesteckt.

Dieser Fall gibt dennoch ein warnendes Beispiel für alle Amateurvereine und Sportinteressierte ab, die Corona-Schutzverordnung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn auch wenn die Infektionszahlen im Kreis Borken aktuell niedrig sind, das Virus ist noch längst nicht Geschichte.