2017 feierte die erste Mannschaft der DHG in der Hamalandhalle zuletzt den Aufstieg in die Landesliga.

© Sascha Keirat

Aus Rivalen wurden Partner: 30 Jahre DHG Ammeloe/Ellewick

rnHandball

Gerade in der Anfangszeit gab es Hürden zu überwinden. Heute ist aus den ehemaligen Abteilungen in Ammeloe und Ellewick eine echte Einheit geworden. Das 30-Jährige soll trotz Corona gefeiert werden.

Vreden

, 27.03.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Über Jahre konkurrierten die Frauenteams der SF Ammeloe und des ASV Ellewick auf hohem Niveau. Die Ammeloerinnen um ihre Ausnahmespielerin Nikola Velken liefen in den 1980er-Jahren sogar in der Oberliga auf, der Nachbar aus Ellewick in der Verbandsliga. Doch da beiden Vereinen im Laufe der Zeit der Nachwuchs mehr und mehr abhandenkam, entschlossen sie sich, die Kräfte der beiden Vredener Kirchdörfer in einem Verein zu bündeln.

Die Rivalität zwischen beiden Klubs sei damals durchaus ausgeprägt gewesen, wie sich der heutige DHG-Vorsitzende Jörg Resing erinnert. Er war ein Mann der ersten Stunde, trainierte seinerzeit die Damen in Ammeloe und wurde in der ersten DHG-Saison 1991/92 zum Jugendtrainer. „Ich habe mich mit Dirk Streich um den Nachwuchs gekümmert, die beiden vorherigen Ellewicker Trainer Andreas Niestegge und Erwin Glöckner um die Erwachsenen.“

Jetzt lesen

Und auch bei den Damenteams gab es anfangs noch eine relativ strikte Trennung, wie sich Resing erinnert. „Das Problem war, dass wir es mit zwei erfolgreichen Mannschaften zu tun hatten, die den jeweils anderen Verein bis dahin über Jahre nur als Gegner kannten. Deshalb haben wir es am Anfang so gemacht, dass die Mannschaften zusammenbleiben sollten und für die DHG als erste und zweite Mannschaft angetreten sind.“

Welcher Ortsname soll vorne stehen?

Zudem musste Einigung erzielt werden, wie die neue Spielgemeinschaft denn wohl heißen soll. Ammeloe/Ellewick oder umgekehrt? Warum letztlich Ammeloe vorne steht, darüber kursieren verschiedene Geschichten. „Ich meine, dass man sich auf die alphabetische Reihenfolge geeinigt hat“, so Jörg Resing. Er habe aber auch schon von der Variante gehört, dass per Losverfahren entschieden worden sei.

Die DHG-Mannschaft im Jahr 2003 mit Trainer Friedhelm Schmaloer.

Die DHG-Mannschaft im Jahr 2003 mit Trainer Friedhelm Schmaloer. © Archiv

Wie auch immer – im Laufe der Jahre ist aus den beiden Handballabteilungen eine echte Einheit gewachsen. Bis heute bewegte sich die erste Mannschaft immer zwischen Landes- und Bezirksliga, wo sie auch aktuell antritt. Zugelegt hat die Spielgemeinschaft, in der Region der vermutlich einzige Verein mit nur weiblichen Sportlern, vor allem bei den Nachwuchsmannschaften. Hier brachte die DHG auch schon Talente wie Lotte Iker hervor, die aktuell erfolgreich im Nachwuchs von Borussia Dortmund spielt.

Jetzt lesen

„Früher gab es ja für die ganz jungen Jahrgänge noch gar keine Mannschaften“, erinnert sich Jörg Resing. „Heute fangen die Kinder ja schon im Kindergarten mit dem Handball an und für unsere Mannschaften gibt es zum Teil sogar Wartelisten.“ Der Vorsitzende, der bereits vor seiner zweiten Amtszeit seit Juli 2019 Ehrenvorsitzender der DHG gewesen ist, hofft nun, dass dieses Interesse auch von der Coronakrise nicht gebrochen wird.

Die Krise ist für ihn und seine Mitstreiter im Vorstand natürlich eine riesige Herausforderung. „Wir probieren, unseren Mitgliedern wirklich alles anzubieten, was wir können und dürfen. Vom Training draußen auf dem Sportplatz bis zum Ligaspiel mit Zuschauern – für alles haben wir die Pläne in der Schublade.“ Es sei gerade bei so einer langen Pause wichtig, Präsenz gegenüber den Mitgliedern zu zeigen. In dieser Richtung gebe sich die DHG alle Mühe, weshalb Resing aktuell auch nicht die Gefahr sehe, dass Mitglieder (aktuell sind es 229) dem Verein den Rücken kehren.

Samira Mimietz (M.) ist eine treibende Kraft im Nachwuchsbereich der DHG.

Samira Mimietz (M.) ist eine treibende Kraft im Nachwuchsbereich der DHG. © Sascha Keirat

Derzeit befasst sich die DHG mit der Planung der Feier zum 30-jährigen Bestehen. Sie soll am 30. Oktober steigen. „Wir planen in viele Richtungen, weil wir wegen der Pandemie zum Beispiel nicht wissen, inwiefern wir unser Ehemaligen-Spiel oder den Jugendnachmittag durchführen können“, so Resing. In Irgendeiner Form wolle man aber auf jeden Fall feiern. Dann könne man auch zufrieden auf die bisherige Klubgeschichte zurückblicken. Zum Beispiel auf mittlerweile etablierte Veranstaltungen wie das Minispielfest in Kooperation mit dem TV Vreden oder den Flamingo Cup.

Jetzt lesen

„Die 30 Jahre zeigen, dass nach der ersten Vorsitzenden Anne Roth auch ihre Nachfolger Bernd Hoffschlag, der plötzlich und unerwartet im November 2019 verstorben ist, Barbara Verwohlt, Jörg Resing, Monika Ahler, Marita Schmaloer, Frank Kösters und zu guter Letzt wieder Jörg Resing es mit ihren jeweiligen Vorstandsteams geschafft haben, die DHG zu einem funktionierenden Gebilde zu formen“, so die DHG in ihrer Chronik.

Jörg Resing könne viele Menschen im Verein nennen, seien es die Vorstandsmitglieder, die engagierten Jugendtrainer wie Nadine Terpelle und Samira Mimietz, die Eltern der Nachwuchsspielerinnen und nicht zuletzt die Sponsoren, die ihn für die weiteren Aufgaben motivierten. Trotz der aktuellen schwierigen Zeiten.