Zwischen Hoffen und Bangen: Nach seinem Wechsel zum SuS Stadtlohn befand sich Klaus Hogelucht-Schücker auf einem guten Weg, mit dem Aufsteiger die Landesliga auf Anhieb zu halten. Durch den Saisonabbruch muss nun die Entscheidung des Verbandes abgewartet werden.

© Raphael Kampshoff

Abbruch der Tischtennis-Saison kürt Aufsteiger und hinterlässt Fragen

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Durch den Abbruch der Tischtennis-Saison wurden vorzeitig Auf- und Absteiger gekürt. Hoffen oder bangen müssen die Mannschaften auf den Relegationsplätzen. So wie Landesligist SuS Stadtlohn.

Ahaus

, 02.04.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) und der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) haben am Mittwoch Fakten geschaffen. Die laufende Spielsaison wurde von der Bundesliga bis zur Kreisklasse herunter abgebrochen (Münsterland Zeitung berichtete). Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen.

Denn Grundlage für alle Regelungen in Bezug auf den Auf- und Abstieg ist die jeweilige Tabelle mit allen Mannschaftskämpfen, die bis zum 12. März (einschließlich) ausgetragen wurden. Mit derselben Datumsvorgabe gilt dies ebenfalls für alle Tabellen in den Bezirken und Kreisen. Der WTTV entscheidet über den Umgang mit den Abschlusstabellen – insbesondere die Frage des Auf- und Abstieges.

Ungewissheit für Relegationskandidaten

Fakt ist: Die in diesen Abschlusstabellen auf den Auf- und Abstiegsplätzen befindlichen Mannschaften steigen auf oder ab. Noch zu beantworten ist die Frage, wie Mannschaften berücksichtigt werden, die sich zum Zeitpunkt des Aussetzens Mitte März auf den Relegationsplätzen befinden.


„Sicher ist, dass mit dem Abbruch auch die Relegationsspiele ausgesetzt sind“, erklärt Raphael Kampshoff, Spielleiter für die Kreisliga und Kreisklassen. „Der WTTV wird eine Entscheidung nun zeitnah herbeiführen, dieser Antrag muss dann noch durch den Beirat des WTTV abgesegnet werden“, ergänzt Christiane Fornefeld, Spielleiterin in der Landesliga 3.

Hängepartie für den SuS Stadtlohn

In dieser Staffel gibt es einen von mehreren Härtefällen unter den Mannschaften in der Region – auch weil es der WTTV weitgehend erlaubt, dass sich die Mannschaften auf Spielverlegungen einigen können. So sind einige Tabellenbilder schief. Der SuS Stadtlohn belegt aktuell Rang acht, gleichbedeutend durch die Ligastrukturreform und den damit verbundenem vermehrten Abstieg mit dem ersten Abstiegsrelegationsrang. Aber: Der Aufsteiger hat bei zwei ausgetragenen Spielen weniger einen besseren Punkteschnitt als der Siebte Borussia Münster II.

Das hat auch Spielführer Reinhard Valtwies auf der Rechnung: „Wir tappen alle im Dunkeln. Sollte man die Punkte nicht herunterbrechen, dann gehe ich erst einmal davon aus, dass freie Plätze durch die Bezirksligazweiten und Landesligaachten aufgefüllt werden. Da glaube ich auch so an eine gute Chance für uns.“

Wird in Härtefällen wohlwollend entschieden?

Diese bestätigt auch Christiane Fornefeld: „Auch wenn mir keine Einzelheiten bekannt sind, so gehe ich davon aus, dass bei Härtefällen wohlwollend entschieden wird. Womöglich wird auch die ganze Ligareform um ein Jahr verschoben, dann wäre die Lage noch entspannter.“

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Im Tischtennis habe man insgesamt den Vorteil, dass schon „80 Prozent der Saison gespielt“ wurden. „Da sind die Tabellenbilder schon ein wenig aussagekräftiger.“ Mit der Entscheidung, ob es eine geänderte Auf- und Abstiegsregelung geben wird, rechnet sie zeitnah. „Nach den Osterferien wissen wir mehr“, denkt sie.

SC Südlohn steigt erstmals in die Bezirksklasse auf

Abgesehen von der „Hängepartie“ um den SuS Stadtlohn in der Landesliga sind bei den Herren auf Kreisebene einige Entscheidungen vorzeitig gefallen. Der SC Südlohn hat den Sprung von der Kreisliga in die Bezirksklasse geschafft. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Kreisliga vor zwei Jahren nun eine weitere Premiere in der Vereinsgeschichte.

„Jetzt hat das Remis im letzten Spiel gegen den Zweiten aus Raesfeld noch einmal an Bedeutung gewonnen“, sagt Reinhard Sicking. Da es aktuell natürlich wichtigere Dinge gebe, freue man sich nun auf eine verspätete Meisterfeier. Den Gang in die erste Kreisklasse muss hingegen den SuS Legden antreten.

TTC Alstätte und der VfL Ahaus müssen noch abwarten

Die Entscheidung, wie mit den Abstiegsrelegationskandidaten umgegangen wird, müssen noch der TTC Alstätte und der VfL Ahaus abwarten. Der VfL hatte zur laufenden Saison einen Neustart in der Kreisliga gewagt. Ebenso bangen muss noch die Dritte vom SuS Stadtlohn um den Verbleib in der ersten Kreisklasse. Hoffen darf hingegen der SC Südlohn II, der einen Aufstiegsrelegationsrang in der zweiten Kreisklasse 1 belegt.

Diese Chance wurde dem TV Vreden durch den Abbruch genommen. „Wir hätten aber auch verzichtet“, relativiert Raphael Kampshoff. Abgestiegen ist dagegen sicher die Reserve des TTC Alstätte. In der zweiten Kreisklasse 2 steht der SuS Legden II als Meister und Aufsteiger fest, der VfL Ahaus II bangt noch um den Ligaerhalt, der SC Südlohn III muss runter.

Folgende Aufstiegsentscheidungen sind unter anderem ebenfalls fix: Meister in der dritten Kreisklasse 1 ist der SuS Stadtlohn IV, in der Gruppe 2 steigt der VfL Ahaus III als Zweiter auf, ebenso wie der SC Südlohn IV als Titelträger in der Gruppe 3.

Vorgaben des Verbandes müssen abgewartet werden

„Letztlich müssen wir auf Kreisebene auch noch abwarten, ob womöglich Mannschaften auf den Aufstieg verzichten. So wird vom Sprung von der zweiten in die erste Kreisklasse von Vierer- auf Sechserteams umgestellt, das können und wollen einige gar nicht umsetzen. Ich denke, man könnte auch damit leben, dass in der kommenden Saison vorübergehend einmal Neuner- oder auch Elferstaffeln gebildet werden“, so Raphael Kampshoff. Vorrangig müsse man die Entscheidungen des Landesverbandes abwarten.

Dieser hat bereits bekanntgegeben, dass die Vorgaben für die Saison 2020/21 zunächst unverändert bleiben. Ob dann ab dem 1. September tatsächlich schon gespielt werden kann, muss sich zeigen. „Das können wir zum jetzigen Stand alle nicht seriös beantworten“, erklärt Christiane Fornefeld.