
© Unternehmen
Corona nährt die Sehnsucht der Legdener nach Urlaub
Tourismus
Wer möchte bei dem derzeitigen Schmuddelwetter nicht in den Urlaub entfliehen? Das geht vielen Legdenern so – nur die Unsicherheit wegen der anhaltenden Corona-Pandemie hält sie vom Reisen ab.
Eine Woche Strand und Sonne auf Teneriffa? Oder lieber Skifahren in den Alpen? Eigentlich wäre jetzt die ideale Zeit, um in den Winterurlaub zu entfliehen. Nur: Das mit dem Reisen ist seit knapp zwei Jahren so eine Sache. Wegen der Corona-Pandemie hat die Touristikbranche drastische Einbußen zu verzeichnen. Viele Menschen fürchten eine Ansteckung mit dem Virus oder in Quarantäne zu landen statt am Strand.
Dabei ist die Urlaubslust bei den Legdenern ungebrochen: „Die Sehnsucht nach Urlaub ist bei vielen unserer Kunden so groß wie nie“, sagt Geschäftsführerin Annette Dülker von Glockenstadt Reisen mit Standorten in Gescher, Südlohn, Schloss-Holte und Legden – hier neuerdings an der Ahauser Straße 4. Leider sei aber auch die Verunsicherung bei vielen Reisehungrigen mindestens genauso groß.
Die Kanaren ziehen noch
Coronabedingt werden derzeit wieder Reisen abgesagt: „Aktuell ist das Reiseverhalten situationsbedingt rückläufig“, so Annette Dülker, Geschäftsführerin von Glockenstadt Reisen. Derzeit werde wenig kurzfristig gebucht. Wenn überhaupt, dann gehe es häufig zu den sogenannten Warmwasserzielen, gerade die Kanarischen Inseln sind hier beliebt.
Der klassische Winterurlaub hingegen ist zum Erliegen gekommen, die Unsicherheit bei den Ski-Fans sei nun einmal groß: „Das merkt man auch bei uns“, erklärt Annette Dülker. Derzeit würden viele Reisen wieder umgebucht oder storniert.
Expertin empfiehlt: jetzt buchen
Sie empfiehlt hingegen: Wer im Frühjahr oder Sommer verreisen möchte, sollte bereits jetzt buchen. „Wenn sich die Corona-Lage entspannt, dann ziehen auch die Preise wieder an“, sagt die Reise-Expertin. Derzeit sei das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr günstig. Gefragt sind die Klassiker Spanien, Griechenland und Türkei, aber auch Ägypten.
Viele Anbieter bieten zudem gegen Aufgeld Flex-Optionen, die einen kurzfristigen Reiserücktritt ermöglichen. Das ist aber nur bei Pauschalreisen möglich, weswegen der ein oder andere Individualtourist jetzt auf Nummer sicher geht.
Hoher Beratungsbedarf bei den Kunden
Die Reise-Interessenten haben derzeit viele Fragen: Wo kann man aktuell hin verreisen, gibt es eine Reisewarnung, welche Quarantäneregeln gelten und was bedeutet das für meinen Urlaub? „Das gibt uns momentan durchaus Zulauf in unseren Filialen“, berichtet Annette Dülker. Die Menschen hätten viele Fragen und vertrauten da eher auf die Experten, anstatt im Internet dem günstigsten Angebot hinterherzujagen.
Der vermehrte Zulauf tut dem Geschäft gut, aber von dem Niveau vor der Pandemie, verrät Annette Dülker, ist das Geschäft noch weit entfernt. In der Tat sind die Zahlen der Branche dramatisch: Der Deutsche Reiseverband (DRV) verzeichnete Ende September mit 69 Prozent Umsatzrückgang gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 für die Branche erneut dramatische Einbrüche.
Reisebranche hofft auf Besserung
Immerhin: Der Blick auf das nächste Jahr fällt „verhalten optimistisch“ aus. Die Branche erwartet, dass Reisewillige ihren aufgrund der Pandemie aufgeschobenen oder ausgefallenen Urlaub im nächsten Jahr nachholen werden. Ein Umsatzniveau annähernd wie vor der Pandemie wird sich nach DRV-Angaben wohl frühestens 2023 einstellen. Ersichtlich sei, dass die Menschen wieder reisen wollen, die Reisesehnsucht ist vorhanden.
Das sieht auch Annette Dülker so. Sie hofft, dass viele der neu gewonnenen Kunden auch künftig auf die Expertise vor Ort setzen. Das nächste Jahr jedenfalls soll ein besseres werden – für die Urlauber und die Reisebüros.