
© Markus Gehring
Der neue Kindergarten soll 2022 kommen – doch Elterntaxis machen Sorgen
Kritik an Verkehrsanbindung
Legden bekommt einen weiteren Kindergarten: Schon im kommenden Jahr soll die neue Einrichtung an der Weishauptstraße eröffnen. Doch beim Thema Verkehr gibt es noch einigen Klärungsbedarf.
Bei der Versorgung mit Kindergartenplätzen in Legden muss sich etwas tun, das ist unbestritten – und Besserung ist in Sicht. Eine neue Einrichtung wird an der Weishauptstraße entstehen auf der Freifläche zwischen dem Mühlenbach und dem Altenwohnhaus St. Josef.
Das kündigte Georg Hebing, Vorstandsvorsitzender des Kreissportbundes Borken – der als Bauherr und Betreiber fungieren wird – in der Sitzung des Planungsausschusses am vergangenen Dienstag an.
Der Kindergarten an sich existiert bereits in der Immobilie an der Wibbeltstraße, allerdings „in einer Art Notunterkunft“, so Georg Hebing. Hier gibt es lediglich zwei Gruppen, das sei eine Übergangslösung, bis die neue Einrichtung bezugsfertig sei. „Es wäre schöner, wenn wir noch mehr hätten“, erklärte er weiter. Der Kreis Borken wünsche sich vier Gruppen.
Mehr Platz für weniger Kinder
Die sollen auch kommen, die geplante Anlage mit rund 1000 Quadratmetern Fläche ist für diesen Umfang angesetzt. Das entspricht ungefähr 75 Kindern: „Wir müssen schauen, wie viele Kinder in welchen Altersklassen angemeldet werden“, sagte Georg Hebing. In der Gruppenkategorie 2 beispielsweise werden zehn Kinder bis zu drei Jahren untergebracht, in der Kategorie drei sind es 25 zwischen drei und sechs Jahren.
„Es kommen immer mehr junge Kinder in den Kindergarten, die brauchen mehr Raum“, hieß es weiter. So sinke möglicherweise die absolute Kinderzahl, aber die Anforderungen an die Gebäude steigen, etwa in Hinblick auf separate Schlafräume oder Krabbelgruppen.
Bewegungshalle und Kneipp-Becken für die Kinder
Zugleich möchte der Kreissportbund sein bewährtes Konzept des Bewegungskindergartens umsetzen. So soll es eine 110 Quadratmeter umfassende Bewegungshalle geben, auch ein Kneipp-Becken ist geplant. Hinzu kommt eine große Küche, in der das angelieferte Essen aufbereitet werden soll.

Der neue Kindergarten wird so ähnlich aussehen wie die Kita Turmschlösschen in Borken, für die ebenfalls der Kreissportbund verantwortlich zeichnet. © Kreissportbund Borken
Der Kindergarten soll Montag bis Freitag von 7.00 bis 17.00 Uhr öffnen. Auch Randzeiten sollen möglich sein von 6.30 Uhr an und bis 19.00 Uhr: „Das muss noch abgestimmt werden“, erläuterte Georg Hebing weiter.
Erfahrung mit Holzbau-Projekten
Der Kreissportbund hat bereits drei vergleichbare Projekte in Holzrahmenbauweise umgesetzt, die sich architektonisch ähneln. Diese haben zwischen 1,6 und 1,65 Mio. Euro gekostet. Jetzt wird es vermutlich teurer, sagt er mit Verweis auf die gestiegenen Preise, etwa für Baumaterialien. Zum 1. August kommenden Jahres aber soll es losgehen, da zeigte sich Georg Hebing zuversichtlich.
Bei den Ausschussmitgliedern gab es durchweg positive Reaktionen zu dem Projekt. Letzte Fragen bei den Eigentumsverhältnissen müssen noch geklärt werden, hieß es seitens der Verwaltung. Auch zum Hochwasserschutz gab es in Hinblick auf die Lage am Mühlenbach Fragen.
Kritik an der Verkehrsanbindung
Größeren Gesprächsbedarf gab es hingegen bei der verkehrlichen Anbindung des Kindergartens – und gerade in den morgendlichen Stoßzeiten ist hier ein Aufkommen von Elterntaxis zu erwarten.
Vom Mühlenbrey aus muss nämlich zunächst die Brücke über den Mühlenbach passiert werden. Begegnungsverkehr könnte sich hier als schwierig erweisen, so die allgemeine Befürchtung. Als Lösungsvorschlag wurde eine Einbahnstraßenregelung ins Spiel gebracht.
„Die Problematik ist und bleibt die Zuwegung“, kritisierte UWG-Fraktionschef Gerd Heuser. Der Ausschussvorsitzende Berthold Langehaneberg (CDU) sieht nun die Gemeinde am Zug, eine tragfähige Lösung zu liefern: „Da muss die Verwaltung schauen, wie sie das entzerren kann. Jetzt haben wir noch Zeit.“