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Abfall, Wasser und Abwasser: Gute Nachrichten für die Verbraucher in Legden
Gebühren
Von Gas bis Strom: Vieles ist zuletzt spürbar teurer geworden. In Legden können die Verbraucher bei Wasser, Abwasser und Abfall auf sinkende beziehungsweise stabile Gebühren hoffen.
Gute Nachrichten für die Verbraucher in Legden: Künftig müssen sie aller Voraussicht nach weniger bezahlen für Wasser und Abwasser, denn die hiesigen Gemeindewerke haben in der Vergangenheit offenkundig sorgsam gewirtschaftet.
Derzeit werden hier 72 Cent je Kubikmeter – das entspricht 1000 Litern – fällig. In der entsprechenden Vorlage für den Betriebsausschuss der Gemeindewerke empfiehlt die Verwaltung nun, den Nettopreis für das kommende Jahr auf 61 Cent abzusenken. Hier ist die Mehrwertsteuer noch nicht inbegriffen.
Überschüsse müssen zurückgegeben werden
Wie es dazu kommt? Ausschlaggebend für diese Senkung ist der Jahresüberschuss aus dem Jahr 2018 mit einer Höhe von rund 230.000 Euro. Die Gemeindewerke aber sollen lediglich kostendeckend arbeiten und keine Gewinne erwirtschaften. Bei einer solchen Kostenüberdeckung müssen die Überschüsse an die Verbraucher zurückgegeben werden – allerdings nicht sofort.
Auch beim Abwasser ist eine Entlastung in Sicht. Die Gebührenüberschüsse aus dem Wirtschaftsjahr 2018 summieren sich auf knapp 70.000 Euro und werden nun „gebührenstützend“ berücksichtigt. Sie bewirken, dass sowohl die Schmutzwassergebühr für die sogenannten Normaleinleiter um 14 Cent je Kubikmeter als auch für die Starkverschmutzer (zwischen acht und 30 Cent) gesenkt werden können.
Der Gemeinderat entscheidet
Der Betriebsausschuss der Gemeindewerke wird sich zunächst am 14. Dezember mit den entsprechenden Vorlagen befassen, bevor der Gemeinderat am 20. Dezember das letzte Wort hat.
Gute und schlechte Nachrichten gibt es derweil bei den Abfallgebühren. Die aktuellen Gebührensätze hatte der Gemeinderat im Dezember 2020 mit einer Gültigkeit von einem Jahr beschlossen.
Nun kommt das Thema wieder auf die Agenda: „Aufgrund von Mengen- und Kostenentwicklungen muss diese Gebührensatzung zum 01.01.2022 angepasst werden“, heißt es in der entsprechenden Vorlage, mit der sich der Hauptausschuss am 15. Dezember beschäftigen wird.
Abfallgebühren bleiben stabil – vorerst
Das Jahr 2020 ist aus Sicht der Müllwerker ein schwieriges gewesen. Die Betriebskostenabrechnung weist einen Fehlbetrag von knapp 57.000 Euro auf, wovon rund 90 Prozent auf den Restmüll entfallen. Durch den Rückgriff auf den Gebührenüberschuss aus dem Jahr 2017 in Höhe von rund 20.000 Euro schrumpft das Loch in der Kalkulation.
Grund für diesen Fehlbetrag seien deutlich höhere Abfallmengen sowie insbesondere die in 2020 nochmals stark gesunkenen Verkaufserlöse für Altpapier, heißt es weiter. Es wird vorgeschlagen, diesen Fehlbetrag durch eine Entnahme aus der Gebührenausgleichsrücklage zu kompensieren.
Bedeutet: An der Gebührenschraube muss (noch) nicht gedreht werden – die Überschüsse aus der Vergangenheit machen es möglich.
Rote Zahlen für 2021 erwartet
Wie lange das noch so bleibt, ist hingegen offen. Für das Jahr 2021 sei eine genauere Ergebnisprognose noch nicht möglich, schreiben die Autoren der Vorlage. Die aktuelle Entwicklung zeige jedoch „nochmals deutlich ansteigende Abfallmengen“ sowohl beim Rest- als auch beim Biomüll.
Positiv ist die Entwicklung bei den Verkaufserlösen für Altpapier, heißt es weiter. Hier habe sich der Preis im Laufe des Jahres wieder deutlich erholt, sodass sich dies kostenmindernd auswirkt.
In der Gesamtschau wird jedoch ein defizitäres Jahresergebnis erwartet. Dieses soll dann über die Gebührenbedarfsrechnung für das Jahr 2023 ausgeglichen werden.