Vogelspinne Clara zu Besuch in der Schule Grafenwald
Lebendiger Biologieunterricht
Der Arachnologe Dr. Stephan Loksa besuchte am Donnerstag die Grundschule. Im Gepäck hatte er viele verschiedene Spinnen. Die Kinder zeigten keine Berührungsängste und sogar die Lehrer wurden mutig.

Manch ein Kind traute sich sogar, sich Vogelspinne Clara auf den Kopf zu setzen. © Foto: Nina Louwen
Spinnen sind eklig – das denken fast alle Erwachsenen. Die meisten Kinder sehen das allerdings anders. Sie sind von den Achtbeinern eher fasziniert und scheuen sich nicht, diese anzufassen oder in die Hand zu nehmen. Tatsächlich sind Spinnen nicht nur sehr harmlos, sondern auch besonders nützlich.
Das lernte die Klasse 2a der Grundschule Grafenwald am Donnerstag (11. Januar). Der Arachnologe Dr. Stephan Loksa war nämlich zu Besuch und erklärte den Kindern alles Wissenswerte über die Tiere. Das war zum Beispiel der Grund, warum Spinnen acht Beine haben. Die sind ein Schutzschild für die Tiere, und es ist nicht so schlimm, wenn sie ein oder zwei Beine verlieren. „Ich hatte mal eine Spinne, die hatte nur drei Beine und konnte trotzdem gut so leben“, erklärt Loksa.
Die Kinder hörten ihm interessiert zu und beteiligten sich auch gut an dieser ganz besonderen Unterrichtsstunde. Sie waren gut vorbereitet. „Sie hatten im Sachkundeunterricht eine kleine Einführung und haben dort schon etwas über Spinnen gelernt“, sagt Klassenlehrerin Angelika John-Meyer. Auch sie hörte Loksa interessiert zu, nahm aber lieber keine Spinne in die Hand.
Keine Angst
Im Gegensatz zu ihren Schülern. Die waren begeistert von der Idee, eine echte Spinne anzufassen, und zeigten keine Angst. Teilweise ein bisschen zögerlich, streichelten sie die Tiere. „Ich finde Spinnen echt cool und habe eigentlich keine Angst vor ihnen“, erzählt die kleine Leni. Als Loksa seine rotbeinige Vogelspinne Clara präsentiert, ist sie zwar zunächst etwas schüchtern, traut sich dann aber doch, Clara zu streicheln. „Siehst du, sie ist weich wie eine Katze“, meint Loksa zur Schülerin.
Einige Schüler gehen sogar noch weiter und lassen sich die fast faustgroße Spinne auf den Kopf setzen. Zwischendurch wird es deswegen zwar etwas unruhig und Sätze wie „Die saß auf meinen Kopf“ oder „Das hat sich komisch angefühlt“ waren oft zu hören. Am Ende saß Clara dann sogar auch auf dem Kopf von Klassenlehrerin John-Meyer.
Der „Hausfrauenschreck“
Die Kinder durften die Spinnen nicht nur berühren, sie lernten auch, wie genau sie den „Hausfrauenschreck“, die Hausspinne, entfernen können. „Einfach ein Glas und ein Blatt Papier nehmen und ihr könnt die Spinne, ohne sie zu berühren und ohne sie zu verletzen, befreien“, sagt Loksa.
Er selbst ist das zweite Mal an der Schule und konnte bereits bei seinem ersten Besuch vor vier Jahren die Schüler begeistern. Er arbeitet im „Aquazoo“ Düsseldorf und reist seit Jahren durch Kindergärten und Schulen. Sein Besuch wurde über den Förderverein der Schule finanziert.