Sorge um die Kirchhellener Kiebitz-Population: Stärkung gelingt nicht
Weniger Brutpaare
2020 haben sich nur noch elf Kiebitz-Paare im Bereich Schultenkamp/Dorfheide zum Brüten niedergelassen. Im Jahr davor waren es noch 20. Eine Stärkung der Population erscheint schwierig.

Dieser Kiebitz ist noch jung. © picture alliance / Roland Scheid
Die Kiebitze haben es weiterhin schwer. Das gilt fürs ganze Ruhrgebiet. Auch in Kirchhellen im Bereich Schultenkamp/Dorfheide sei es nicht gelungen, die Population zu stärken, führte Tilmann Christian, Abteilungsleiter im Fachbereich Umwelt und Grün der Stadt Bottrop, in der Sitzung der Bezirksvertretung Kirchhellen aus.
2019 haben dort noch 20 Kiebitz-Paare gebrütet, im Jahr darauf seien es nur noch elf gewesen. Trockenheit, die Witterung allgemein und Raubvögel stellen nach Ansicht des Experten die größte Bedrohung für den Kiebitz dar.
Kirchhellen hat mehr Kiebitze als andere Ruhrgebietsstädte
Dass die Biologische Station das Monitoring weiterführe und die Kiebitze beobachte, begrüßte Christian ebenso wie die Bezirksvertreter. Grünen-Sprecherin Sigrid Lange wies darauf hin, dass Kirchhellen immer noch mehr Kiebitze habe als andere Ruhrgebietsstädte.
Die Information über die Kiebitz-Population war gewünscht von der SPD-Fraktion, offensichtlich vor dem Hintergrund der strittigen Diskussion um den neuen Feuerwachen-Standort. Naturschützer sehen in einer Feuerwache im Bereich Rentforter Straße/In der Koppel eine Gefährdung der Kiebitz-Population.
Früher waren Kiebitze weit verbreitet und aufgrund ihres auffälligen Aussehens und Verhaltens wohlbekannt. Aber durch Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtshaft sind sie in vielen Gegenden massiv zurückgegangen. Daher wurde der Kiebitz 1996 vom NABU zum Vogel des Jahres ernannt.