Marco Köhler beim Sondeln in Kirchhellen: Der Detektor schlägt bei allen metallischen Gegenständen an.

© Julian Schäpertöns

Schatzsucher hat schon so manchen Fund in Kirchhellen gemacht

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Mit einem Metalldetektor sucht Marco Köhler unter der Erde nach Gegenständen aus der Vergangenheit. Auch in Kirchhellen hat er schon etwas gefunden.

Kirchhellen

, 20.07.2021, 08:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Metalldetektor wird immer lauter. „Hier ist etwas“, sagt Marco Köhler und beginnt zu graben. Vorsichtig greift er in das Loch und holt etwas hinaus. Er befreit den kleinen Gegenstand von der Erde und schaut ihn sich genau an. „Eine Patronenhülse aus einem Flugzeugmaschinengewähr“, stellt er fest.

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Die Patronenhülse aus dem Zweiten Weltkrieg ist nicht das Einzige, was Marco Köhler an diesem Tag unter der Erde findet. „Sondeln“ nennt sich sein Hobby. Dabei zieht er mit einem Metalldetektor los, um Schätze aus der Vergangenheit aufzuspüren.

Wobei das in Deutschland gar nicht so einfach ist. „Ich brauch hierfür eine Genehmigung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und es gibt viele Vorschriften“, erzählt er.

Einige Funde im Pinntal

Auf Privatgelände braucht er nur die Zustimmung der Eigentümer. So kann Marco Köhler in Kirchhellen auf dem neuen Baugrundstück seines Chefs Daniel Siebe sondeln. Allein hier im Pinntal hat er schon einiges gefunden: eine Musketenkugel aus dem Napoleon-Feldzug, eine 400 Jahre alte Schuhschnalle und Patronenhülsen aus dem Zweiten Weltkrieg. „Es gibt Tage, da findet man gar nichts, an anderen dafür umso mehr“, erzählt der 34-jährige Bottroper.

Eine Musketenkugel, eine Schuhschnalle und Patronenhülsen hat Marco Köhler in Kirchhellen gefunden.

Eine Musketenkugel, eine Schuhschnalle und Patronenhülsen hat Marco Köhler in Kirchhellen gefunden. © Julian Schäpertöns

Weil ihn die Gesetzeslage hier in Deutschland stark in den Möglichkeiten einschränkt, fährt er oft in die Niederlande, um seinem Hobby nachzugehen. „Hier kann ich fast überall ohne Genehmigung sondeln“, sagt er.

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Vorher recherchiert er alte Handelswege und historische Plätze. „Geschichte hat mich schon als Kind fasziniert. Wenn ich etwas finde, dann stell ich mir immer vor, wie es vor vielen Jahren an dieser Stelle gewesen sein muss“, berichtet er.

Ein besonderer Fund ist ein Kamm aus der Römerzeit. „Der lag 2000 Jahre unter der Erde und ich habe ihn dann wiederentdeckt“, sagt der Schatzsucher. Seine Funde konserviert er mit einem speziellen Museumswachs und legt sie in eine Vitrine. Wertvolle Gegenstände wie Goldmünzen muss er allerdings melden und abgeben. Auch einen Ehering hat er schon gefunden. Diesen hat er dann zum Fundbüro gebracht.

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