
© Julian Schäpteröns
Mögliches Neubaugebiet spaltet die Wöller
Neubaugebiet
Bei einem Informationsabend der ÖDP diskutierten am Dienstag (8. September) Befürworter und Kritiker eines Neubaugebiets im Bereich Wiesengrund/Heimersfeld.
Über ein Neubaugebiet in Grafenwald wird schon seit vielen Jahren in der Politik nachgedacht. Noch ist nicht entschieden, wo in Grafenwald die 200 bis 300 neuen Wohneinheiten entstehen sollen. Eine mögliche Fläche wäre zwischen den Straßen Wiesengrund und Heimersfeld. Die ÖDP informierte und diskutierte darüber am Dienstagabend (8. September) vor Ort.
Krankheitsbedingt hatte der Technische Beigeordnete der Stadt, Klaus Müller, kurzfristig absagen müssen. Johannes Bombeck, Fraktionsvorsitzender der ÖDP, übernahm nun seine Aufgabe und informierte zunächst die mehr als 50 erschienenen Wöllern über den politischen Auftrag an die Verwaltung. „Wir sind noch in einer ganz frühen Phase der Planung“, so Bomberg.
Viele Jahre überlegte die Politik, im Bereich Vossundern ein Neubaugebiet zu errichten. Doch die Flächenanalyse zeigte: mit der Entwässerung würde es dort schwierig werden. Also stimmten 2019 alle Parteien (mit Ausnahme der SPD) dafür, die Pläne in diesem Bereich zu stoppen. Die Verwaltung bekam dann den Auftrag, nach anderen Flächen zu suchen.
Als eine geeignete Fläche stellte sich der Bereich rund um die Straße Heimersfeld, nördlich des Ottenschlags und westlich der Straße Wiesengrund heraus. Einige Grafenwälder freuen sich darüber, da ihre Grundstücke so zu Bauland würden und viele neue Menschen nach Grafenwald ziehen könnten. Andere sehen diese Entwicklung kritisch und haben eine Bürgerinitiative gegründet. Die ÖDP ist die einzige Partei, die im Planungsausschuss gegen den Auftrag an die Stadtverwaltung gestimmt hat, ein großes Neubaugebiet nördlich von Grafenwald zu entwickeln und den notwendigen Flächentausch beim RVR in die Wege zu leiten.

ÖDP-Bezirksvertreter Volker Fockenberg zeigte die Flächen, die möglicherweise in den nächsten Jahren bebaut werden könnten. © Julian Schäpertöns
Auch am Dienstagabend war die Stimmung bei den Bürgern zwiegespalten: Auf der einen Seite wurde die Notwendigkeit diskutiert. „Es geht uns nicht um das Nichtbauen. Aber man muss entzerren und erstmal Baulücken schließen“, so Jürgen Becker von der Bürgerinitiative „Natürlich Grafenwald“. Die Vertreter der ÖDP argumentierten vor allem aus ökologischen Gesichtspunkten und wollen weitere Flächenversiegelung verhindern. Markus Kaufmann, 1. Vorsitzender im SPD-Ortsverein Grafenwald, hielt immer wieder gegen die ÖDP. Er will Familien ermöglichen, auch in Zukunft in Grafenwald bauen zu können.
Darüber, ob es im Ortsteil nun einen Bevölkerungsrückgang gibt oder die Zahlen stabil sind, waren sich die Diskutanten uneinig. Kindergarten und Grundschule seien voll, hieß es. Die Infrastruktur sei nicht ausreichend, um weitere Menschen in dem Ortsteil anzusiedeln. Auf der anderen Seite sei der Bedarf nach Bauland groß. Sicher ist: bis in Grafenwald die Bagger rollen, werden noch einige Jahre ins Land ziehen.
Ich bin in Dorsten aufgewachsen und lebe seit einigen Jahren in Kirchhellen. Die Region kenne ich also von klein auf. Trotzdem entdecke ich durch meine Tätigkeit als Journalist immer wieder neues. Die lokale Berichterstattung finde ich spannend, weil ich dadurch viele nette Menschen kennenlernen darf und immer mitten im Geschehen bin. Als Fotograf ist mir dabei wichtig, meine Geschichten auch immer visuell ansprechend zu gestalten.
