
Die Kirchhellener, Dorstener, Bottroper und Oberhausener Bezirks- und Oberbürgermeister sowie Vertreter der STOAG und Vestischen sind Stolz auf die gute Zusammenarbeit. © Valerie Misz
Meilenstein in der Verkehrswende: Neue Expresslinie startet Sonntag
Verkehrsausbau
Nach langer Planung ist es soweit und die neue Expressbus-Linie fährt von Dorsten über Kirchhellen nach Oberhausen. Beteiligte sprechen von gelungener, städteübergreifender Zusammenarbeit.
Am Sonntag (12. Juni) nehmen die ersten zwei XBus-Linien im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Betrieb auf. Insgesamt stellt die Landesregierung 100 Millionen Euro für sieben solcher Buslinien zur Verfügung. Verkehrsministerin Ina Brandes möchte die Menschen damit vor allem im Hinblick auf die Umwelt zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Die neuen Expressbusse sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestischen, betont: „Um die Verkehrswende erfolgreich umzusetzen, brauchen wir auch eine breit angelegte Angebotswende. Mit der Einführung der ersten beiden Buslinien sind wir einen wichtigen ersten Schritt gegangen. Ich hoffe, dass dahingehend noch einige weitere Schritte mit Unterstützung der Landesregierung folgen werden.“ Gemeinsam werden Vestische und STOAG den X42 in Zukunft betreiben.
Gute Anbindung an das Schienennetz
Das Besondere an den neuen Buslinien? Es gibt nur wenige Haltestellen, kurze Reisezeiten und einen besseren Anschluss an das Schienennetz. Dadurch sollen sie insbesondere für Pendler in Städten ohne eigenen Bahnhof und ländlichen Regionen profitabel sein. Der X42 wird ab Sonntag abwechselnd von Dorsten sowie dem Movie Park in Feldhausen über Kirchhellen und Bottrop nach Oberhausen fahren. Dabei stellt besonders der Sterkrader Bahnhof mit seinem Zuganschluss nach Duisburg und Düsseldorf einen wichtigen Verknüpfungspunkt dar.

Die neue Expressbuslinie wird nicht an jeder Milchkanne, sondern nur an den wichtigen Punkten halten, betonte der Dorstener Bürgermeister Tobias Stockhoff scherzhaft. © Valerie Misz
Zunächst werden die ersten XBus-Linien mit Fahrzeugen aus dem Standard-Fuhrpark der Verkehrsunternehmen betrieben. Jochen Sander, ein Vertreter der STOAG, verweist an diesem Punkt auf die Schwierigkeit bei der aktuellen Wirtschaftslage, an neue Fahrzeuge zu gelangen. „Künftig sollen die XBusse eine exotische Mischung aus einem Stadtbus mit Überlandbestuhlung sein“, ergänzt Schmidt. Bis dahin sind sie zunächst nur an den äußeren Merkmalen zu erkennen, die unternehmensneutral gestaltet sind.
Modernisierung des Busbahnhofs verzögert sich weiter
So können Kunden die Linien in Zukunft leicht wiedererkennen und auch neue Fahrzeuge einfach in das Netz eingefügt werden. Mithilfe des 9-Euro-Tickets können Interessierte die neue Buslinie problemlos austesten. Dabei verweist Daniel Schranz, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen, gleich auf die anstehende Fronleichnamskirmes (15. bis 20. Juni), die jetzt auch von Kirchhellen aus gut erreichbar sein wird.
Auf die Modernisierung des Busbahnhofes an der Schulze-Delitzsch-Straße müssten die Kirchhellener Bürger aber wohl doch noch länger warten als gedacht. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder hofft, dass die Maßnahmen kommendes Frühjahr starten können.
Aufgewachsen in Kirchhellen, gibt es für mich nichts Schöneres, als über meine Heimat zu schreiben, über Dinge, die Menschen bewegen und hinter die Kulissen zu blicken; ganz nach dem Motto: „Mittendrin, statt nur dabei!“
