
© Julian Schäpertöns (A)
Kein Zeltkarneval in Grafenwald - „2K2G“ sagt ab
Karneval
Die Kleine Karnevalsgesellschaft Grafenwald hat schweren Herzens ihren Zeltkarneval 2021 abgesagt. Eine andere Karnevalsgruppe aus dem Ort ist noch optimistisch.
Karneval und Corona? Passt das zusammen? Nein, findet die Kleine Karnevalsgesellschaft Grafenwald „2K2G“. Sie hat sich jetzt dafür entschieden, den für Februar 2021 geplanten Zeltkarneval abzusagen. Eine andere Karnevalsgruppe in Kirchhellen beurteilt die Lage anders.
„Die Gesundheit der Besucher, Akteure und Bewirter hat oberste Priorität, und wir sehen es als problematisch an, diese sicherzustellen“, sagte der Vorsitzende Andreas Fockenberg auf Anfrage der Redaktion. Im beheizten Zelt sei die Sache noch einmal heikler als bei Außenveranstaltungen. An so einem Abend kämen schon einmal locker bis zu 500 Personen dort zusammen, „und für die tragen wir die Verantwortung“. Im vergangenen Jahr hatte die Karnevalsgesellschaft unter dem Motto „Pott sei Dank“ mit vier Stunden Programm an drei Abenden für Stimmung gesorgt. Aus der Taufe gehoben hatte die Party Berthold van Oepen im Jahr 2006. Seitdem wurde alle zwei Jahre gefeiert.
Der Karnevalsgesellschaft sei die Situation aktuell zu unsicher, man wisse schließlich heute noch nicht, wie sich die Lage entwickle. Insgesamt sei man mit dem Team aus 35 Mitgliedern zu klein, um ein eventuelles Hygienekonzept zu entwickeln und dann auch umsetzen zu können. Gerade für den Verkauf von Essen und Getränken seien die Auflagen sehr hoch. „Für große Karnevalsgesellschaften ist das vielleicht machbar, für uns eher nicht“, so Fockenberg.
Kurzfristige Absage wäre auch ein finanzielles Risiko
Hinzu käme, dass man mit einer kurzfristigen Absage auch ein finanzielles Risiko eingehen würde. Schließlich müssten jetzt schon Ausgaben getätigt werden, bei denen es fraglich sei, ob man diese zurückerstattet bekommen würde. „Zwei Vorbereitungstreffen mussten wir in den letzten Monaten außerdem schon coronabedingt absagen“, erzählt Fockenberg. Das erste Treffen sei inklusive Übernachtung im Kreis Heinsberg geplant gewesen und auch ein zweites Treffen scheiterte. „Es ist wirklich schade, aber dann feiern wir eben 2022.“

Die KFD Kirchhellen feierte im Februar Karneval im Brauhaus am Ring. Sie hofft, auch 2021 dort auftreten zu können. © Manuela Hollstegge (A)
Anders bewertet die Theatergruppe der KFD Kirchhellen die Lage. Sie hält an ihrem Karneval im Brauhaus fest. „Wir planen und treffen uns für die Vorbereitungen“, so Gundis Jansen-Garz. Man lasse die ganze Situation jetzt erst einmal auf sich zukommen, sei aber „verhalten optimistisch“. Bis nächstes Jahr könne sich noch viel ändern. „Vielleicht müssen wir auch eine andere Form für unser Programm wählen, oder aber wir führen das Programm eben 2022 erst auf - das wäre auch okay“, erklärte Jansen-Garz.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
