Beim KFD-Karneval zählte nur die Liebe
Karneval
Pastor-Weggang, Baumfällungen und Einbahnstraße - beim Karneval der Kirchhellener KFD-Theatergruppe kamen aktuelle Themen aus dem Ort auf den Tisch.

Bei diesem Sketch der KFD-Theatergruppe ging es um den "idealen Autofahrer", der sich am Ende als alkoholisierter Mann mit geklautem Wagen und ohne Führerschein entpuppte. © Manuela Hollstegge
Unter den Klängen von „Ich bin ein Dorfkind“ tanzte die KFD-Theatergruppe am Mittwoch (19. Februar) mit Bierkästen im Arm auf die Bühne des Brauhauses am Ring. Unter dem Motto „Nebenan statt Bottrop“ feierten die 14 Frauen und Besucherinnen eine bunte Karnevalsparty im gut gefüllten Festsaal.
Vorher hatte die Tanzgarde Grün-Weiße-Funken die Veranstaltung eröffnet. Gute Stimmung herrschte da schon unter den Frauen im Publikum. Fast alle kamen verkleidet, wobei bunte Perücken anscheinend aktuell im Trend liegen, denn diese sah man fast überall.
Das liebevoll gestaltete Bühnenbild zeigte eine typische Häuserzeile im Ruhrgebiet samt Schalke-Fahne und Tattoo-Laden. Die Sketche spielten entweder direkt dort und offenbarten zum Beispiel den Inhalt von Nachbars Mülltonne oder zum Beispiel auch im Stall von Bauer Miermann. Dort lieferten sich ein Naturhuhn, ein Batterielegehuhn und eine aus Frankreich importierte Zuchthenne ein witziges Wortgefecht. So wurde das Naturhuhn beispielsweise durch das „Playhuhn“ aufgeklärt und das pragmatische Batterielegehuhn legte je nach Getränk Schoko- (Kakao) oder Mokka-Eier (Kaffee).
Blutuntersuchung bei Dr. Weinforth
Ein anderer Sketch spielte in der Praxis des Kirchhellener Allgemeinmediziners Dr. Weinforth. Frau Schmitz-Katze rief dort an, um nach den Ergebnissen ihrer Blutuntersuchung zu fragen. „Sie haben Thrombose und müssen operiert werden. Das kostet aber viel Geld“, bekam sie als Antwort. Doch bei ihr kam nur an: „Sie haben einen Traumbusen, der soll fotografiert werden und dafür gibt es viel Geld.“ Kurze Mikrofon-Probleme lachten die Frauen der Theatergruppe einfach weg.
Monika Brill ist seit sechs Jahren in jedem Jahr beim KFD-Karneval im Brauhaus dabei. „Das Programm ist als Kirchhellener echt interessant, weil immer wieder Bezüge zum Ort gestellt werden“, sagte sie. Beim nächsten Sketch kam sie damit voll auf ihre Kosten.
„Nur die Liebe zählt“
Denn beim Kneipengespräch tratschten die Frauen über viele Themen aus Kirchhellen. Da ging es zum Beispiel um Sturm „Sabine“, der unter anderem auch die Familienplanung des Pastors durchgewirbelt hätte. „Nur die Liebe zählt“, für diese Aussage ernteten die KFD-Frauen viel Applaus. Aber auch die unfertige Hackfurthstraße, die Einbahnstraße im Ort, das neue Jugendhaus („Wer immer da auch rein geht“), das Stickeralbum des VfB Kirchhellen („Einige Spieler waren ja nicht so fotogen“), der Aldi-Neubau, der Wolf und die gefällten Bäume an der Hauptstraße waren Themen.