Fasten ist wieder voll im Trend

Unterschiedliche Beweggründe

Die bunten Karnevalstage sind vorbei. Darauf folgt jedes Jahr wieder der Startschuss in die Fastenzeit. Ganze 40 Tage verzichten auch viele Kirchhellener dann auf Fleisch, Süßigkeiten oder Alkohol.

Kirchhellen

, 17.02.2015, 16:12 Uhr / Lesedauer: 2 min
Nach den bunten, genussvollen Karnevalstagen heißt es ab heute wieder: 40 Tage Fastenzeit. Das freiwillige Verzichten liegt auch in diesem Jahr wieder im Trend bei den Kirchhellenern

Nach den bunten, genussvollen Karnevalstagen heißt es ab heute wieder: 40 Tage Fastenzeit. Das freiwillige Verzichten liegt auch in diesem Jahr wieder im Trend bei den Kirchhellenern

„Ursprünglich wird in der Fastenzeit der Leidensweg von Jesus nachempfunden“, erklärt Pfarrerin Kerstin Rödel. Auch wenn man meinen mag, dass das Fasten heutzutage seltener geworden ist, stellt Kerstin Rödel immer wieder fest, wie hoch die Nachfrage nach dem Verzicht in der Fastenzeit ist: „Viele Gemeindemitglieder sind sehr interessiert und haben ein hohes Bewusstsein dafür, was die Fastenaktion bedeutet.“

"7 Wochen ohne Runtermachen"

In diesem Jahr steht die Fastenaktion der evangelischen Kirche unter dem Motto „7 Wochen ohne Runtermachen“, in der das Bewusstsein und die Wertschätzung für sich selbst im Mittelpunkt stehen. „Wir als Gemeinde nehmen an der Aktion auch teil. Richtige Aktionen finden aber eher in der Bottroper Altstadt statt“, so Rödel. 

In Kirchhellen gibt es in diesem Jahr keine speziellen Veranstaltungen. Zum Thema wird das Fasten in den Gottesdiensten natürlich trotzdem. Obwohl der Trend in den vergangenen Jahren eher dazu übergegangen ist, auf Genussmittel, wie Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten, zu verzichten, gehen einige auch noch den klassischen Weg des Heilfastens. Dabei geht es darum, dem Körper eine Auszeit zu geben und sowohl Körper als auch Geist zu reinigen.

Tipps zum richtigen Fasten

Heilpraktikerin Hildegard Heisterkamp wird gerade zur Fastenzeit von ihren Patienten oft darauf angesprochen: „‚Ich bin keine klassische Fastenhelferin, die sich ausschließlich darauf spezialisiert hat. Trotzdem kann ich Tipps geben, wie man richtig fastet“, erklärte sie. Nur wer körperlich gesund und psychisch gekräftigt ist, sollte sich einer längeren Fastenkur unterziehen: „Die Säuberung von innen kann dafür sorgen, dass abgelagerte Stoffe im Körper wieder in den Blutkreislauf geraten. Das kann dann zu Symptomen wie Kopfschmerzen führen. Wer zum ersten Mal fastet, der sollte das auf jeden Fall mit professioneller Begleitung machen.“

Wer seinem Körper also mal eine Auszeit gönnen möchte und sich tatsächlich einer Heilfastenkur unterzieht, der sollte viele Ruhephasen einlegen und für ausreichend Entspannung sorgen. Wem das Heilfasten zu extrem ist, aber trotzdem Verzichten möchte, der macht es so wie Sophia Bröker. Die 19-Jährige leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr im Jugend-Kloster und verzichtet auf Süßigkeiten. „Durch das Fasten weiß man besser zu schätzen, was man eigentlich hat“, erklärte sie.