Eine Kochfrau, die auch mal einen Streich spielt

Ehrenamtliche Helfer im Jugend-Kloster

Ulla Hecker ist die gute Seele in den Ferienfreizeiten des Jugend-Klosters. Sie bekocht die Kinder und hat dabei schon einiges erlebt.

Kirchhellen

, 22.01.2018, 20:21 Uhr / Lesedauer: 3 min
Ulla Hecker in Aktion. Seit vier Jahren bekocht sie die Kinder im Jugend-Kloster. Ehrenamtlich.

Ulla Hecker in Aktion. Seit vier Jahren bekocht sie die Kinder im Jugend-Kloster. Ehrenamtlich.

Ulla Hecker hat eine Leidenschaft fürs Kochen und Bewirten. Sie selbst ist gelernte Wirtschafterin. Jedes Jahr im Sommer bewirtschaftete die Mutter von vier Kindern eine ganz besondere Gruppe. Sie kocht für das Ferienangebot des Jugend-Klosters. Ehrenamtlich. Seit 2014 ist sie dabei und inzwischen ein unersetzlicher Bestandteil des Teams. „Angefangen habe ich mit den Lagerfahrten“, erinnert sie sich. Bis 2017 fuhr das Jugend-Kloster immer für zwei Wochen in ein Ferienlager. Seit vergangenem Jahr findet dieses in Kirchhellen statt. Hecker bereitet dann immer das Mittagessen und die Snacks zu. „Das kostet mich jeden Tag gut drei Stunden.“

Gesund, aber lecker
Gewünscht sind in der Küche vor allem gesunde Gerichte. Zumindest ein Salat muss dabei sein. „Aber die Kinder müssen alles probieren, denn nur dann gibt es auch einen Nachtisch.“ Sie selbst macht gerne Kartoffelsuppe für die Kinder, „weil man da auch mal Gemüse drin verstecken kann“, Die Kinder essen die Suppe aber auch sehr gerne. Aber auch andere Klassiker gehören jedes Jahr dazu. „Am ersten Tag mache ich jedes Mal Nudeln mit Hackfleischsoße. Das erwarten die Kinder schon von mir.“ Auch die Eisschokolade ist heiß begehrt, weiß Hecker.

Sie versorgt Jahr für Jahr zwei Wochen lang eine echte „Rasselbande“, die immer gut „futtern“ kann. Ihre Aufgabe hat sich aber gewandelt. „Im Lager war es ein anderes Kochen als hier. Es war mit mehr Arbeit verbunden, aber ich persönlich fand es schöner.“ Es habe dort einfach immer ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl gegeben.

Dieses Gefühl ist auch einer der Gründe, warum sie ehrenamtlich hilft. Damals „ist sie „einfach so da rein gerutscht“. Eine der Kochfrauen war ausgefallen, so wurde Ulla Hecker gefragt, ob sie mitkommt und dann war die Kirchhellenerin einfach dabei. Sie macht es aber sehr gerne und ist dem Jugend-Kloster schon sehr lange verbunden. „Als Kind war ich hier schon Messdienerin und in der Gruppe mit dabei. Auch mein Vater war als Organist ehrenamtlich im Kloster engagiert.“ Damals hat sie noch selbst Theaterstücke mitgeschrieben oder ist mit dem Fahrrad nach Kevelaer gefahren. Und auch ihre Kinder sind inzwischen als Messdiener tätig. In ihrer Zeit als ehrenamtliche Kochfrau hat sie schon einiges erlebt. Direkt im ersten Lager zum Beispiel gab eine besondere Herausforderung für sie: Hecker musste zwei Zehn-Liter-Eimer Reibekuchen backen. „Das war echt eine Heidenarbeit. Das saß ich den ganzen Tag dran“, sagt sie und lacht. Für 60 Leute Reibekuchen zu machen, kann halt mal ein bisschen was dauern. „Danach war ich aber auch richtig geschafft.“ Ein anderes Mal wurde die sonst ganz harmlose Kochfrau auch ganz gefährlich: Sie spielte den Kindern und den Betreuern einen Streich. „Alle waren unterwegs und ich war ganz alleine im Lager. Dann hab ich alle Schlafsäcke eingesammelt und in der Turnhalle auf einen Haufen geworfen. Später haben dann alle gerätselt und sogar die Betreuer verdächtigt. Mich hatte keiner auf dem Schirm“, sagt sie.

Immer ein offenes Ohr
Sie spielt den Kindern aber nicht nur Streiche, sie hat immer ein offenes Ohr für sie. „Wenn etwas ist und sie sich mal über etwas ärgern, können die Kinder immer gerne zu mir kommen und ihren Ärger bei mir ablassen. Wir sind schließlich eine eingeschworene Gemeinschaft.“

Ab und an bekommt Hecker auch Hilfe von den Kindern. Entweder durch spielerische Aufgaben, wie zum Beispiel Kartoffelschälen oder durch den Spüldienst. „Die Kinder müssen hier auch mit anpacken und spülen.“ Das kann aber sehr spaßig zugehen. „Wir drehen dann immer die Musik ganz laut und machen schon fast eine Party. Laute Musik und Schaum gehören zum Spülen einfach dazu. Und das Spülen gehört ja schließlich zum Kochen.“