Bekommt Kirchhellen einen neuen Kindergarten?

Der Bedarf an Kitaplätzen steigt

Viele Eltern warten noch auf einen Kitaplatz. Da immer mehr Familien ins Dorf ziehen, könnte dies in den nächsten Jahren häufiger passieren. Eine neue Kita könnte eine Lösung sein.

Kirchhellen

, 02.03.2018, 19:04 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Montessori-Kinderhaus in Kirchhellen wurde vor Kurzem neu eröffnet. Bald könnte ein weiterer neuer Kindergarten folgen. (A) Rademacher

Das Montessori-Kinderhaus in Kirchhellen wurde vor Kurzem neu eröffnet. Bald könnte ein weiterer neuer Kindergarten folgen. (A) Rademacher © Marie Rademacher

Trotz eines Rechtsanspruches haben viele Eltern in Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen noch keine Zusage für einen Kindergarten- oder Betreuungsplatz. „Viele Eltern kommen auf uns zu und sagen, dass sie noch keinen Platz für ihr Kind haben“, erzählt auch Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. Er ist aber optimistisch, dass sich noch eine Lösung finden wird. „Noch hat die Stadtverwaltung Zeit, etwas zu tun. Erst sechs Wochen vor Beginn des Kindergartenjahres am 1. August muss man eine Zusage haben.“ Wer bisher keine Zusage habe, sollte sich am besten an die Stadtverwaltung wenden, „falls man das nicht sowieso schon getan hat“. Er selbst hatte „gute Gespräche“ mit der Verwaltung.

Auf dem Papier sieht die Lage eigentlich gut aus. Zum Stichtag am 1. August gibt es in Kirchhellen-Mitte 320 Plätze für 296 Kinder ab drei Jahren (Ü3). Die Versorgungsquote liegt bei 108,11 Prozent. In Grafenwald liegt die Quote bei 97,44 Prozent, in Feldhausen bei 98,51 Prozent. Laut Bedarfsplan ist das „optimal“. Trotzdem haben noch nicht alle Kinder einen Betreuungsplatz.

Steigende Kinderzahlen
Das liegt an den steigenden Kinderzahlen. Viele junge Familien ziehen in die Neubaugebiete in Kirchhellen und sorgen so für einen erhöhten Bedarf an Betreuungsplätzen. Deshalb wird die Versorgungsquote in Kirchhellen voraussichtlich in den kommenden Jahren sinken. 2020 würden der Prognose zufolge 20 Ü3-Plätze fehlen. „Es ist schon lange klar, dass der Bedarf anwachsen wird“, sagt auch Ludger Schnieder.

Etwas muss getan werden. Das neu eröffnete Montessori-Kinderhaus konnte nur wenige Plätze mehr schaffen. Die Evangelische Kirchengemeinde hat zusätzlich die Schaffung von bis zu neun U3-Plätzen in den Räumen der Bezirksverwaltungsstelle angeboten. Auch der Evangelische Kindergarten soll um eine Gruppe erweitert werden. Dadurch würden sechs zusätzliche U3- und elf zusätzliche Ü3-Plätze entstehen.

Es wird deutlich: Besonders an U3-Plätzen mangelt es. „In den nächsten Jahren wird der Bedarf wahrscheinlich bei etwa 50 Prozent liegen“, stellte CDU-Mann Bastian Hirschfelder am Donnerstag (1. März) im Jugendhilfeausschuss der Stadt Bottrop fest. In Kirchhellen liegt die U3-Versorgungsquote aktuell bei fast 40 Prozent. Da aber noch weitere Wohngebiete, wie zum Beispiel an der Dorfheide, im Bau sind, ist es wahrscheinlich, dass weitere Kinder zuziehen werden.

100 neue Kitaplätze
Das Jugendamt schlägt deswegen eine weitere Einrichtung vor. Diese soll fünfzügig sein und 22 weitere U3-Plätze und 78 weitere Ü3-Plätze bieten. „Wahrscheinlich wird sie dann 2019 oder spätestens 2020 eröffnet werden“, glaubt der Bezirksbürgermeister. Auch im Jugendhilfeausschuss zeigte man sich erleichtert, dass die „Verwaltung am Ball bleibt“. „Es ist gut, dass der steigende Bedarf in Bottrop erkannt wurde“, so Ratsfrau Marianne Dominas von der ÖDP.