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200 Fackeln erleuchten nachts Kirchhellener Obstplantagen
Landwirtschaft
200 Fackeln haben in den vergangenen Nächten die Obstplantagen rund um den Hof Umberg in Kirchhellen erleuchtet. Was schön aussieht, hat einen ernsten Hintergrund.
Die Kirchhellener Obstbauern bangen um ihre Ernte, denn die vergangenen Nächte wären mit bis zu -3 Grad sehr kalt. Während Eberhard Schmücker es mit Frostschutzbewässerung versucht, testet Jörg Umberg eine Idee aus dem Süden auf seinen Plantagen.
„Wir haben jetzt zwei Nächte sogenannte Frostschutzkerzen aufgestellt. Die sollen die Luft erwärmen, sie aber auch in Bodennähe verwirbeln, sodass der Frost die Pflanzen nicht so angreifen kann“, erklärt der Kirchhellener Obstbauer. Pro Hektar stehen rund 200 solcher Fackeln nachts in den Plantagen.
Abgeschaut hat Umberg sich die Idee aus dem Süden Deutschlands, aber auch aus Österreich. Besonders in klassischen Kirschanbaugebieten würden die Fackeln regelmäßig bei Frost benutzt. Schützen möchte der Obstbauer damit vor allem seine Pfirsiche und Nektarinen. Von denen hatte er in sehr windigen und frostigen Nächten im vergangenen Jahr viele verloren.

Diese Fackeln sollen Obstbauer Jörg Umberg vor massiven Verlusten schützen. © privat
Aber auch seine Äpfel können kalte Temperaturen momentan sehr schlecht vertragen. „Wir sind gerade im Stadium der roten Knospe. Da ist alles ab -2 Grad nicht gut. Wenn die Bäume in voller Blüte stehen, reichen sogar null Grad aus, damit Schäden entstehen“, erklärt der Kirchhellener. Daher hat er die Apfelbäume in den vergangenen zwei Nächten mit Frostschutz bewässert.
Kirchhellener Obstbauer hofft auf wärmere Nächte
Umberg hofft darauf, dass das vorerst jetzt erst einmal die letzten frostigen Nächte waren. Aber die Eisheiligen im Mai könnten auch noch einmal Kälte bringen. „Ungewöhnlich sind die aktuellen Temperaturen für April nicht. Aber der Klimawandel hat dafür gesorgt, dass die Blüte schon viel weiter ist und dementsprechend empfindlich gegen Frost“, so der Obstbauer.
Seine Zwetschgen seien glücklicherweise relativ robust und könnten niedrige Minusgrade verkraften. Selbst kleinere Verluste könnte Umberg einigermaßen gut verkraften. Bei seinen Erdbeeren rechnet der Kirchhellener damit, dass die ersten Ende des Monats in den Verkauf gehen.
Ähnlich sieht es bei Eberhard Schmücker vom Schmücker Hof in Kirchhellen aus. Er peilt den ersten Verkauf seiner Erdbeeren, die aktuell noch mit Flies abgedeckt sind, für den Zeitraum vom 20. bis 25. April an. Auch Schmücker hat mit dem nächtlichen Frost zu kämpfen. „Besonders unsere Birnen und Kirschen sind gerade sehr empfindlich“, erklärt er. Daher habe man - ähnlich wie auf dem Hof Umberg - die letzten Nächte auf eine Frostschutzberegnung gesetzt.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
