Zustimmung zu Biogasanlage nur mit Bedenken
Kirchhege in Ascheberg
Nach ausgiebigen Diskussionen hat der Planungsausschuss dem Bau einer Biogasanlage an der Kirchhege in Ascheberg zugestimmt - jedoch mit einigen Bedenken. Sowohl der zusätzliche Straßenverkehr als auch mögliche chemische Rückstände besorgen die Politiker. Jetzt muss der Kreis Coesfeld entscheiden.

Hier in der Kirchhege soll die Biogasanlage entstehen.
Fast eine Stunde lang hat der Planungsausschuss der Gemeinde Ascheberg gestritten über den Bau einer mit 75 Kilowatt Leistung vergleichsweise kleinen Biogasanlage an der Kirchhege. Schließlich haben die Politiker dann doch mehrheitlich grünes Licht gegeben für die Erzeugung von Strom aus Rindergülle, allerdings mit zwei Bedenken. Diese Einschränkungen teilten sie dem Kreis Coesfeld mit, der die Genehmigung für den Bau erteilen muss.
Nummer eins: der zusätzliche Straßenverkehr. Anders als die Verwaltung zeigte sich der Ausschuss – allen voran Ludger Wobbe (CDU), der als einziger gegen den Antrag stimmte – davon überzeugt, dass durch den Betrieb der Anlage die Wirtschaftswege zu stark belastet würden. Zweimal die Woche führen je drei 20-Tonner Rindergülle aus Senden nach Ascheberg. Zudem ist es laut Gutachten der beiden Betreiber – ein Landwirt aus Ascheberg und sein Kollege aus Senden – vorgesehen, dass während der zehntägigen Düngezeit zwei Mal im Jahr je zwölf Fahrzeuge Gärreste auf die Äcker fahren. „Dafür fällt aber auch das sonst übliche Ausbringen der flüssigen Rindergülle weg“, ergänzte Bauamtsleiter Klaus van Roje: „Ich sehe da keine Sondernutzung über das normale Maß hinaus.“ Sollte die Kreisverwaltung die Ansicht der Politiker teilen, könnte sie als Bedingung fordern, dass die Betreiber für eventuelle Wegereparaturen aufkommen.
„Ein nicht abschätzbares Risiko“
Bedenken Nummer zwei: chemische Rückstände in den Gärresten. Das Gros der Gülle komme zwar von den beiden Betreibern, aber auch andere Rinderhalter würden zuliefern, gab Wilfried Meyer-Laucke (UWG) zu bedenken: „Ein nicht abschätzbares Risiko“ – etwa durch Medikamentenrückstände. Auch das solle der Kreis Coesfeld berücksichtigen.