Weniger Biomüll, mehr Altmetall im Kreis Coesfeld

Die Abfallstatistik für 2015

Rund 110 Tonnen Abfall sind in den Städten und Gemeinden des Kreises Coesfeld im Jahr 2015 zusammengekommen. Das geht aus dem Geschäftsbericht der Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld hervor. Über 80 Prozent dessen werden wiederverwertet - und mehr als ein Drittel des Abfalls besteht aus Biomüll.

KREIS COESFELD

, 30.04.2016, 05:19 Uhr / Lesedauer: 2 min
507 Kilogramm Haushaltsmüll produzierte im Schnitt jeder Bürger im Kreis Coesfeld im Jahr 2015.

507 Kilogramm Haushaltsmüll produzierte im Schnitt jeder Bürger im Kreis Coesfeld im Jahr 2015.

Insgesamt wurden für das Jahr 2015 rund 110 Tonnen Abfall erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Menge um ca. 1,5 Tonnen gesunken. Grund dafür sind die gesunkenen Mengen von Bio- und Grünabfällen. Dafür gab es aber starke Zuwächse beim Altholz mit rund 400 Tonnen auf insgesamt 4612 Tonnen, beim E-Schrott und Altmetall.

Mehr Altkleider

„Äußerst erfreut sind wir außerdem über die erhebliche Mengenzunahme von rund 500 Tonnen bei der Altkleidersammlung. Das ist eine Mengensteigerung um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, erklärte Geschäftsführer Stefan Bölte in der Aufsichtsratssitzung. Auch wenn der Pilotversuch über die Altpapiertonnen nicht zum gewünschten Erfolg geführt habe, so habe die Diskussion über die gemeinnützige Altkleidersammlung doch bewirkt, dass diese „deutlich gestärkt werden konnte“.

Pro-Kopf-Abfall

Das von den Wirtschaftsbetrieben Kreis Coesfeld (WBC) berechnete Pro-Kopf-Aufkommen bezogen auf Abfälle aus Haushalten betrug 507 kg, das sind 9 kg weniger als im Jahr 2014.

In der Grafik sehen Sie die Pro-Kopf-Abfälle in Kilogramm in den einzelnen Orten. Wählen Sie in der Liste die Abfallart aus, um das Aufkommen im Kreis zu sehen.

In der Grafik sehen Sie die Zusammensetzung der Abfälle im Kreis Coesfeld im Jahr 2015.

Weniger Biomüll, stagnierende Altpapiermengen

Im Jahr 2015 sind weniger Grün- und Bioabfälle als im Rekordvorjahr 2014 angefallen. Die günstigen klimatischen Verhältnisse hatten 2014 für einen außergewöhnlichen Anstieg dieser Abfälle gesorgt.

Die Menge der Altpapierabfälle scheint nicht mehr zu wachsen. Als möglichen Grund nennen die WBC die zunehmende Verdrängung der Printmedien durch digitale Angebote.

Mehr Altmetalle und E-Schrott

Insgesamt haben die WBC mehr Altmetalle und Elektroschrott entsorgt. Ein Grund dafür könnten die gesunkenen Preise für Altmetall sein. Weniger fahrende private Schrotthändler sammeln den Müll ein, weil sich der Verkauf von Metallschrott für sie nicht mehr lohnt.

So sind die Sammelmengen von Altmetall im Kreis gegenüber 2014 um rund 120 Tonnen auf rund 659 Tonnen in 2015 angestiegen. Ähnliches gilt für den Elektroschrott: Im Jahr 2015 ist diese Menge auf insgesamt 1913 Tonnen angestiegen. Damit nahmen die Mengen gegenüber 2014 um rund 254 Tonnen zu.

Kunststoffe und Altglas

Im Jahr 2013 wurden Extra-Container für größere Kunststoffabfälle auf den Wertstoffhöfen in Coesfeld und Dülmen aufgestellt. Diese wurden seitdem gut angekommen und sind sinnvoll für die Weiterverarbeitung der Kunststoffe. Im Jahr 2015 wurden 232 Tonnen Altkunststoffe (1,1 Kg pro Einwohner) darin gesammelt.

Beginnend in 1988 mit 2.214 Tonnen (12,3 kg/Einwohner) nahm die Sammelmenge über die Altglascontainer bis 2015 auf 5010 Tonnen (23,19 kg/Einwohner) zu. Im Vergleich zu den Jahren 2013 und 2014 sank die entsorgte Altglasmenge allerdings.

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Schadstoffmobil für Sonderstoffe

Im Kreis Coesfeld ist die Firma Drekopf mit der Sammlung von Sonderabfällen aus Haushalten beauftragt. Hier können die Bürger zu festgelegten Terminen an verschiedenen Standorten in ihrer Stadt oder Gemeinde zu entsorgende Sonderabfälle beim Schadstoffmobil abgeben.

82,3 Prozent wiederverwertet

Von den gesamten 110.241 Tonnen Abfall entfallen 109.578 Tonnen auf Abfälle aus Haushalten. 90.145 Tonnen davon konnten wiederverwertet werden, 19.287 Tonnen Hausmüll wurde in der Müllverbrennungsanlage in Oberhausen entsorgt und 146 Tonnen Schadstoffe wurden anderweitig ordnungsgemäß entsorgt. Im Vergleich zu 2014 sind die Hausmüllmengen, wie auch die Sperrmüllmengen in etwa gleich geblieben.

Die Grafik zeigt die Abfallentsorgung in den Jahren 1987 bis 2015. Es wird deutlich, dass die Verwertung der Abfälle deutlich zugenommen hat. 82,3 Prozent des gesamten Abfalls werden Wiederverwertet. Der Rest wird "beseitigt", also verbrannt oder in einer Mülldeponie gelagert. Die städtischen Entsorgungsbetriebe nehmen keinen Abfall mehr von Gewerbebetrieben an, die Entsorgung wird von privaten Unternehmen übernommen. Darum taucht die Zahl der Beseitigung von Gewerbemüll ab 2003 nicht mehr in der Grafik auf.

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