So geht die Flüchtlingshilfe in Ascheberg weiter
Noch ziemlich viel zu tun
In Ascheberg hat sich eine Gruppe getroffen, die die Flüchtlingshilfe strukturieren möchte. Ein Experte der Caritas war bei dem Treffen dabei und konnte der Gruppe Tipps geben. Viele Teilnehmer haben schon konkrete Pläne - von Sprachkursen bis zur Internet-Versorgung. Dass die Flüchtlinge selbst nicht vor Ort waren, hatte einen Grund.
„Wir wollen es langsam angehen, um uns nicht zu verzetteln“, sagte Silke Nientidt, Sprecherin der Steuerungsgruppe für die Flüchtlingshilfe in Ascheberg. Sie hatte die Großgruppe für Dienstagabend zum Gedanken-Austausch eingeladen.
Beate Löcke, Gudrun Welzel, Christel Nordhoff, Ursula Voß, Sabine Lenz, Marlies Rellmann und eben Silke Nientidt hatten das Treffen vorbereitet. Außerdem war ein "Mann vom Fach" dabei: Vinzenz Mersmann von der Caritas gab einige Tipps für die Organisation der Flüchtlingshilfe und betonte, dass die Helfer selbst Experten für ihre Gemeinde seien. Doch konnte er bereits einiges dazu erzählen, wie andere Gemeinden sich strukturieren.
Er stellte der Runde drei Fragen:
- Was brauchen Flüchtlinge?
- Was gibt es schon in Ascheberg?
- Welche Lücken ergeben sich daraus?
Deswegen waren die Flüchtlinge selbst nicht da
Eigentlich könnte man sich wundern, warum die Betroffenen, über deren Bedürfnisse man sprach, selbst nicht vor Ort waren. Doch Silke Nientidt erklärt: "Wir wollten eine Kontaktaufnahme in einem anderen Rahmen." Der Arbeitskreis Kontaktaufnahme beschloss, ein Café zu veranstalten, in dem man sich einmal kennenlernen kann. So ständen die Flüchtlinge auch "nicht so auf dem Präsentierteller."
Ein paar Frauen schlugen direkt vor, Kuchen zu backen. Die Teilnehmer könnten aber auch selbst etwas mitbringen. So käme bereits ein "Austausch zwischen den Kulturen" zustande. Aus der Sprachgruppe konnte bereits Roswitha Reckers einiges von ihrer Erfahrung erzählen: "Es sind sehr gemischte Gruppen. Einige kommen mit Uni-Abschluss, andere können nur die arabische Schrift, dritte hatten noch nie Schulunterricht."
Ehrenamtliche Sprachhilfe
Sie ist vor allem von der Unterstützung der Flüchtlinge untereinander begeistert. "Einer war seit zwei Tagen da und saß dann schon bei meinem Sprachunterricht. Die anderen hatten ihn informiert." Frau Reckers bietet ehrenamtlich Sprachhilfe an.
Philipp Horn vom Arbeitskreis Internet hat die Vision, den Flüchtlingen via "Freifunk" einen Internetzugang bereitzustellen. Die Freifunker sind ein gemeinnütziger Verein, der sich für kostenloses Wlan einsetzt – über die Gemeinschaft. Privatpersonen, lokale Geschäfte, Unternehmen und Vereine können durch die einmalige Anschaffung eines freifunkfähigen Routers die eigene Internetverbindung mit anderen teilen.
Und das geht so: Die Router sind miteinander verbunden und geben das Internetsignal weiter, auf dem Handy erscheint das Netz mit dem Namen „Freifunk“. Ohne Registrierung oder Kosten können Smartphonebesitzer sich einloggen und das Internet nutzen.
Dazu hat Philipp Horn eine Internetseite ins Leben gerufen, die Informationen für Betroffene liefert. Die Seite dient zur Kontaktaufnahme, aber auch als Informationsquelle für die Flüchtlinge selbst, die mit den Strukturen in Deutschland noch nicht so gut vertraut sind.
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