Quizfrage: Was ist diese rätselhafte Kugel?

Ausstellung im Heimathaus

Eine Waschkugel, ein Reaktor aus der chemischen Industrie oder der Prototyp eines frühen Satelliten-Modells: Was zeigt dieser alte Gegenstand, der in der Technik-Ausstellung im Heimathaus zu sehen ist? Selbst Geschichts-Experten waren zunächst ratlos. Wissen Sie, um was es sich hier handelt? Raten Sie mit!

HERBERN

, 07.04.2015, 13:50 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wer kennt dieses Gerät? Die Experten haben Vermutungen, wissen es aber nicht genau.

Wer kennt dieses Gerät? Die Experten haben Vermutungen, wissen es aber nicht genau.

Was zum Teufel hat es nur mit dieser hellen Kugel auf sich? Ein Unbekannter hatte das Gerät als Leihgabe für die Ausstellung abgegeben. Leider vergaß er eine Telefonnummer und eine Erläuterung seines Objektes.

Und so rätselte das vierköpfige Vorbereitungsteam rund um Kuratorin Dr. Tanja Bessler-Worbs über die Sinnhaftigkeit des guten Stückes. Es ist rund, hat einen aufwendig verschließbaren Deckel  mit Ventil und ist um die Horizontal-Achse drehbar.

Einige Mutmaßungen stellten die Experten an. Wissen Sie, um welchen Gegenstand es sich handelt? 

  • Ein Reaktor aus der chemischen Industrie?
  • Eine Waschkugel für die kleine Wäsche zwischendurch?                                           
  • Ein Prototyp eines frühen Satelliten-Modells?
  • Ein Gärbehälter zum  privaten Bierbrauen?

Raten Sie mit! Die Antwort gibt es auf der nächsten Seite. 

Richtig ist: Eine Waschkugel. Das hat Tanja Bessler-Worbs nach etlichen Gesprächen und Telefonaten mit kundigen Herbernern schließlich herausgefunden. Sie berichtet:  „Das Gerät wurde Anfang der 1960er Jahre auf Verkaufsveranstaltungen, Kaffeefahrten und im Haus-zu-Haus-Verkauf vertrieben. Der Preis wurde von einer Anruferin mit 180 DM angegeben.

Wurde auf die Badewanne gesetzt

Die Waschkugel wurde auf die Badewanne gesetzt und mit den verstellbaren "Befestigungsschienen" auf die Breite der Wanne eingestellt. Je nach Art der Wäsche wurde kaltes oder heißes Wasser dazugegeben. Mit der Kurbel wurde zehnmal nach rechts und zehnmal nach links gedreht, dann ließ man die Wäsche einige Zeit (rund 5 bis 10 Minuten) ruhen.

Der Vorgang wurde abhängig von der Verschmutzung mehrfach wiederholt. Anschließend wurde die Wäsche in der Badewanne gespült. Das Ventil diente zum Ausgleich des Drucks, damit der Deckel wieder geöffnet werden konnte.

Nur kurze Zeit im Einsatz

Einige Anrufer erwähnten, dass sie als Kinder für das Drehen der Kugel zuständig waren. Für andere war es die erste Waschmaschine, die sie sich als junges Paar leisten konnten.

Allzu lange war die Waschkugel wohl nicht im Vertrieb, der Erwerb wird mit 1960-1964 datiert. Eine Anruferin erwähnte aber, dass sie ein Nachfolgemodell mit Plastikdeckel und in einer kräftigeren Farbe von ihrer Großmutter übernommen und die Kugel bis 1974 genutzt habe.

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Eindrücke von der Technik-Ausstellung in Herbern

"Als die Technik ins Dorf kamen", lautet die neueste Ausstellung im Heimathaus. Zu sehen sind zahlreiche kuriose Gegenstände, die einmal als Wunder der Technik galten. Wir haben uns bereits vor der Eröffnung umgesehen und zeigen Eindrücke aus dem Heimathaus.
07.04.2015
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Der Zahn der Zeit nagte an dieser Klemme des Schweißgerätes.© Foto: Jörg Heckenkamp
Kurt Schmitz demonstriert den Hundegöpel. Das durch einen Hundegöbel betriebene Butterfass. Der Hund lief, wie ein Hamster in einem Laufrad, über dieses Laufband und trieb dadurch im Inneren des Fässchens zwei durchlöcherte Holzstücke an.© Foto: Jörg Heckenkamp
Barbara Wieneke demonstiert die Funktionsweise der Schaukelwaschmaschine.© Foto: Jörg Heckenkamp
Die Einfüll-Luke der Schaukelmaschine.© Foto: Jörg Heckenkamp
Blick ins innere des Butterfasses mit den beweglichen Paddeln.© Foto: Jörg Heckenkamp
Bärbel Wieneke mit der Gebrauchsanweisung des Universal-Futterwagens aus der Werkstatt ihres Großvaters.© Foto: Jörg Heckenkamp
Wer kennt dieses Gerät? Die Experten haben Vermutungen, wissen es aber nicht genau.© Foto: Jörg Heckenkamp
© Foto: Jörg Heckenkamp
Liane und Kurt Schmitz begutachten gemeinsam mit Barbara Wieneke (v. l.) eine der neuen magnetischen Ausstellungs-Tafeln.© Foto: Jörg Heckenkamp
Das durch einen Hundegöbel betriebene Butterfass. Der Hund lief hinten wie ein Hamster in einem Laufrad über ein Laufband und trieb dadurch im Inneren des Fässchens zwei durchlöcherte Holzstücke an.© Foto: Jörg Heckenkamp
Ein betagter Mixer© Foto: Jörg Heckenkamp
Additions-Maschine, (v. l.) und elektrische Kaffeemühle.© Foto: Jörg Heckenkamp
Tanja Bessler-Worbs zeigt ein altes Schweißgerät. Es stammt offenbar aus der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.© Foto: Jörg Heckenkamp
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Zumeist war die Waschkugel in den Haushalten nur kurze Zeit im Einsatz.  Das lag aber nicht am Waschergebnis, sondern daran, dass sich sie sich zum Beispiel nicht für größere Teile wie Bettwäsche eignete. Gewaschen wurde vor allem die sogenannte kleine Wäsche, aber auch Windeln.

 

 

 

 

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