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Profilschule im Distanzunterricht: Vorbereitungen zahlen sich aus
Schulen im Lockdown
Bis zum 31. Januar wurde die Präsenzpflicht an den Schulen ausgesetzt. Kinder müssen seit Montag im Distanzunterricht lernen. So geht die Profilschule Ascheberg mit der Situation um.
Deutschlandweit befinden sich die Schulen nach dem Ende der Weihnachtsferien am 11. Januar im Distanzunterricht. Die neuen Corona-Regeln des Landes Nordrhein-Westfalen schreiben vor, dass der Präsenzunterricht bis zum 31. Januar ausgesetzt wird.
In der Profilschule in Ascheberg wurde man von dieser Entwicklung nicht überrascht. „Wir sind schon länger mit der Fragestellung beschäftigt, wie Distanzunterricht funktionieren kann. Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 haben wir uns sehr aktiv vorbereitet. Deshalb hat uns das nicht völlig aus den Socken gehauen“, sagt Schulleiter Jens Dunkel.
Montag ging es sofort los
Bei Bedarf kann jede Schule zwei weitere Organisationstage in Anspruch nehmen, um sich auf den Distanzunterricht vorzubereiten. Das war bei der Profilschule nicht der Fall. Am Montag, 11. Januar, ging es sofort los mit dem Fernunterricht. „Wir haben am vergangenen Freitag mit 60 Kollegen eine Videokonferenz gehabt und da noch Feinjustierungen vorgenommen. Wir haben schon vor den Ferien Erfahrungen im Distanzunterricht gesammelt", erklärt Schulleiter Dunkel.
Größere technische Probleme, wie an anderen Schulen in ganz Deutschland, habe es nicht gegeben. „Natürlich gibt es einzelne Schwierigkeiten. Aber im Grunde genommen klappt es ganz gut. Unser Konzept für den Distanzunterricht stand vorher schon.“
Und das Konzept sieht so aus: Der Distanzunterricht findet nach dem normalen Stundenplan statt - auch Sportstunden stehen auf dem Plan. Am Anfang der Stunden treten die Lehrer mit den Schülern über eine Videokonferenz in Kontakt und beginnen den Unterricht, geben Impulse. Die Materialien werden auf der Lernplattform „xschool“ hochgeladen, auf die die Schüler Zugriff haben. Am Ende der Stunde schalten sich Lehrer und Schüler noch einmal zusammen, um die Ergebnisse zu besprechen.
„Außerdem wurden vor den Ferien Unterlagen und Bücher mit nach Hause genommen, damit der Unterricht so normal wie möglich stattfinden kann", sagt Jens Dunkel, „der ganze Unterricht soll stattfinden können. In den Sportstunden gehen die Kinder dann beispielsweise nach draußen und schicken Fotos von den Aktionen. Uns ist wichtig, dass Bildung und Bewegung weitergehen.“
Gleiche Voraussetzungen für die Schüler
Mit der Gemeinde Ascheberg hat die Profilschule dafür gesorgt, dass alle Schüler ein iPad bekommen sollen. Noch bis Ende dieser Woche sollen die Jahrgänge acht bis zehn die Endgeräte erhalten. Vor den Ferien konnte die Jahrgangsstufe sieben bereits die iPads mit nach Hause nehmen.
„Es ist eine große Hilfe, wenn alle Schüler mit den gleichen Endgeräten arbeiten. Das schafft für alle Schüler die gleichen Voraussetzungen. Wir würden natürlich gerne im Präsenzunterricht die Funktionen erklären, aber das kriegen die Schüler hin. Wir arbeiten schon seit zwei Jahren mit Klassensätzen an iPads", sagt Schulleiter Dunkel.
Das Angebot für die Notbetreuung werde zur Zeit etwa von 12 bis 15 Schülern der Jahrgangsstufe fünf bis sechs in Anspruch genommen. Insgesamt gibt es in diesen Jahrgängen etwa 135 Schüler. Die Kinder, die in der Notbetreuung sind, nehmen von dort aus am Distanzunterricht teil und werden von den Schulsozialarbeitern betreut.
Verständnis für die Eltern
Für die Situation der Eltern, deren Kinder nun von zu Hause am Unterricht teilnehmen, hat Schulleiter Dunkel vollstes Verständnis: „Für die Eltern ist es insgesamt eine Riesennummer. Wir müssen alle zusammen das Beste daraus machen. Bei den letzten Kindern, die bisher nicht am Distanzunterricht teilnehmen können, gucken wir, wie wir helfen können.“
Der Schulleiter sei auch froh, dass das gesamte Lehrerkollegium dabei ist. Denn auch unter den Lehrkräften sind Eltern, deren Kinder jetzt von zu Hause am Distanzunterricht teilnehmen. „Keiner hat sich über die Kinderkrankentage abgemeldet. Alle sind am Start, so können wir es gemeinsam anpacken.“
Nach fünf Jahren im hessischen Exil mit einem Onlinejournalismus-Bachelor ins heimische NRW zurückgekehrt. Seit 2020 für Lensing Media im Einsatz.
