Profilschul-Pläne bei Bürgerinformation unter Beschuss - Verkehrsregelung in der Kritik

Zusammenlegung Profilschule

Die Profilschule Ascheberg wird an einem Ort konzentriert. Dafür wollte die Politik Anwohner und Bürger am Dienstagabend mit ins Boot holen. Doch der Schuss ging nach hinten los.

Herbern, Ascheberg

, 23.01.2019, 14:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wibke Evert und Frank Lohse vom Architektenbüro Lindner und Lohse haben die Pläne für die Zusammenführung der Profilschul Ascheberg vorgestellt.

Wibke Evert und Frank Lohse vom Architektenbüro Lindner und Lohse haben die Pläne für die Zusammenführung der Profilschul Ascheberg vorgestellt. © Mario Bartlewski

Es ist das größte Projekt in Herbern der vergangenen Jahre: Die bisher zwei Standorte der Profilschule werden in Ascheberg konzentriert, die Marienschule zieht in das dann leer stehende Gebäude in Herbern und die Kita Abenteuerland rückt in das Gebäude der bisherigen Marienschule.

Die Politik hat im Dezember bereits begeistert zugestimmt - doch bei der Bürgerinfo am Dienstagabend in der Aula der Profilschule Herbern gab es unerwarteten Gegenwind.

Besucher: „Politiker haben ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht“

„Man hat das Gefühl, die Politiker haben ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht“, sagt Torsten Krone, Anwohner der Altenhammstraße. „Bei der Planung hat sich, glaube ich, keiner Gedanken über die Zufahrtswege gemacht.“

Schon jetzt seien die „winzig kleinen Straßen“ an ihrem Limit angekommen - und das, obwohl viele Kinder der Profilschule mit dem Fahrrad zur Schule kämen.

Mehr Veranstaltungen durch umgebaute Aula

Mit dem Umzug von Marienschule und Kita Abenteuerland kämen zahlreiche Eltern hinzu, die ihre Kinder mit dem Auto absetzten. Alleine 85 Kinder würden wohl die Kita besuchen, bestätigt Helmut Sunderhaus von der Gemeinde Ascheberg. Hinzu kämen mehr Veranstaltungen in der umgebauten Aula der bisherigen Profilschule.

Wie man das Verkehrsproblem lösen will, werde in den nächsten Sitzungen des Schul- und Kulturausschusses besprochen, so Bürgermeister Dr. Bert Risthaus: „Doch jetzt gerade kann ich Ihnen hier keine Gegenargumente liefern.“

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass solch ein Verkehr bestehen wird, dass wir die Planungen nicht umsetzen können“, so Bürgermeister Dr. Bert Risthaus.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass solch ein Verkehr bestehen wird, dass wir die Planungen nicht umsetzen können“, so Bürgermeister Dr. Bert Risthaus. © Mario Bartlewski

Klar ist: Für eine Baugenehmigung müssen Lärmschutz und Parkplätze überprüft werden. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass solch ein Verkehr bestehen wird, dass wir die Planungen nicht umsetzen können“, so Risthaus und sorgte für ein Raunen bei den Besuchern - und das nicht zum letzten Mal.

Für Irritation sorgte bei den Gästen auch, dass der Ausschuss sich bereits für Entscheidungen ausgesprochen hat. „Es verwundert einen schon, dass es eine Bürgerinformationsveranstaltung gibt und die Beschlüsse schon stehen“, so Krone.

Vize-Bürgermeisterin Schulte-Loh: Haben uns unglaubwürdig gemacht

Damit bestätigt er Ausschussmitglied und Vize-Bürgermeisterin Maria Schulte-Loh (CDU), die sich im Ausschuss dafür aussprach, erst eine Bürgerinfo zu veranstalten und anschließend einen Beschluss zu fassen, um sich nicht „unglaubwürdig zu machen“.

„Genau das ist jetzt passiert“, so Schulte-Loh nach der Veranstaltung. Kippt jetzt also die positive Stimmung? „Wir müssen uns jetzt um die Verkehrsproblematik kümmern“, so Schulte-Loh über die Einwände der Anwohner.

Trotzdem gehe sie mit einem guten Gefühl aus der Veranstaltung, „denn wir stehen alle hinter dem Konzept und gehen es jetzt wieder mit neuen Eindrücken an“.

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