Johannes Goßheger, Wahlleiter in Ascheberg, hätte sich eine höhere Wahlbeteiligung in der Gemeinde gewünscht.

Johannes Goßheger, Wahlleiter in Ascheberg, hätte sich eine höhere Wahlbeteiligung in der Gemeinde gewünscht. © Archiv

Landtagswahl: Niedrigste Wahlbeteiligung in Ascheberg seit 10 Jahren

rnWahlbeteiligung in Ascheberg

Am Montag nach der Wahl wacht NRW mit einer historisch nie dagewesenen, niedrigen Wahlbeteiligung auf. In Ascheberg haben am Sonntag so wenige Menschen bei einer Landtagswahl gewählt wie in den letzten 10 Jahren nicht.

Ascheberg

, 16.05.2022, 13:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gerade einmal 55,5 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen haben am vergangenen Sonntag (15. Mai) an der Landtagswahl teilgenommen. Sei es per Briefwahl oder persönlich im Wahllokal. Laut der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich dabei um den niedrigsten Wert bei einer Landtagswahl überhaupt. Und auch in der Gemeinde Ascheberg war die Beteiligung an dieser Landtagswahl mit Abstand die geringste in den letzten 10 Jahren.

65,6 Prozent haben am Sonntag ihre Stimme für die Besetzung des neuen Landtages in NRW abgegeben. Bei der Landtagswahl am 14. Mai 2017 waren es deutlich mehr: 72,81 Prozent gingen damals wählen. 2012 machten sich 66,67 Prozent der Wählerinnen und Wähler in der Gemeinde auf den Weg zur Wahlurne. 2010 waren es bei der Landtagswahl 65,47 Prozent. An der Wahl zum neuen Bundestag vergangenes Jahr Ende September nahmen sogar 83,2 Prozent teil.

„Gemeinden unserer Größe haben immer höhere Wahlbeteiligung“

Warum ist die Wahlbeteiligung in der Gemeinde Ascheberg so rasant abgefallen? Der Ascheberger Wahlleiter Johannes Goßheger hat dafür keine genaue Erklärung. Dem NRW-Trend folgend sei die Wahlbeteiligung auch in Ascheberg niedriger gewesen, man liege aber, wie auch jetzt, immer über dem NRW-Schnitt. „Das wird mit den Strukturen zu tun haben, da Gemeinden und Städte unserer Größe immer eine höhere Wahlbeteiligung haben. Die Aschebergerinnen und Ascheberger sind eigentlich zuverlässige Wahlgänger, aber bei der in NRW historisch niedrigen Wahlbeteiligung ist es auch bei uns abgesackt.“

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Bei der Bundestagswahl sei die Wahlbeteiligung immer höher, sodass man die Wahl vom Sonntag damit nicht unbedingt vergleichen könne, so der Wahlleiter. „Ich habe mir natürlich gewünscht, dass der Wert höher ist, dass man das Ergebnis der Landtagswahl von 2017 nochmal erreicht.“

Die Auszählung der Stimmen war am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr um 19.51 Uhr beendet. „Die Auszählungen sind bei uns schnell und glatt gelaufen“, sagt Goßheger. „Es war eine der Wahlen, wo es besonders gut geklappt hat, auch wenn es nicht die beste war, aber es war gut. Samstag hatten wir noch aufgrund von Corona zwei Ausfälle in den Wahlteams, die wir ersetzen mussten, in der laufenden Woche noch einmal 2 oder 3. Aber die Reserveliste war noch lange nicht erschöpft. Wir sind deutlich besser weggekommen, als wir es uns gedacht haben.“

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Von 7 Briefwahlbezirken bei der Bundestagswahl auf 5 am Sonntag

12.010 Bürgerinnen und Bürger waren am Sonntag stimmberechtigt. Tatsächlich gewählt haben am Ende 7881, von denen 7839 Stimmen gültig waren. 4003 Wählerinnen und Wähler waren in den Wahlkabinen, 3887 hatten vorab ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Bei der vorangegangenen Bundestagswahl hatten insgesamt 4740 Menschen an den Urnen gewählt, per Briefwahl wählten damals 5259 Bürgerinnen und Bürger in 7 Briefwahlbezirken. „Hinter der Bundestagswahl bleiben wir ein ordentliches Stück zurück, was sich aber natürlich in der Wahlbeteiligung an sich erklären lässt. Da hatten wir eine hohe Wahlbeteiligung. Wenn wir das auch bei der Landtagswahl gehabt hätten, hätte sich das auch in der Briefwahl widergespiegelt“, so Goßheger. Vergleiche man wiederum die Anzahl der Briefwähler der Landtagswahlen 2022 und 2017, sei der Wert deutlich höher als noch vor 5 Jahren.

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