Dietmar Panske konnte sein Mandat im Landtag am 15. Mai bei der Landtagswahl verteidigen.

Dietmar Panske konnte sein Mandat im Landtag am 15. Mai bei der Landtagswahl verteidigen. © Verena Schafflick

Landtagswahl in Ascheberg: Panske verteidigt Mandat, Grüne verdreifachen Wählerschaft

rnNRW-Landtagswahl 2022 in Ascheberg

Die Landtagswahl 2022 in Ascheberg ist mit deutlichen Gewinnen und Verlusten bei den Parteien einhergegangen. Relativ stabil hingegen blieb es wie zu erwarten bei der CDU.

Ascheberg

, 15.05.2022, 21:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Es mag wohl niemanden so wirklich überrascht haben im wahltechnisch schwarzen Ascheberg: Die CDU, besser gesagt der Landtagskandidat Dietmar Panske, hat bei der Landtagswahl 2022 in Ascheberg wieder die meisten Stimmen für sich gewonnen und kann seinen Sitz im Landtag behalten. 57,6 Prozent der Erststimmen hat die CDU geholt, das sind noch einmal mit einigem Abstand mehr als bei der Landtagswahl 2017, als 51,2 Prozent der Partei ihre Stimme gaben.

Auf dem Weg zurück nach Ascheberg erwischen wir Dietmar Panske noch einmal am Telefon. Sein Fazit nach der Wahl: „Ich glaub der CDU geht es gut, sowohl in NRW als auch in Coesfeld. Mir geht es auch gut, ich bin erleichtert nach dem wochenlangen Wahlkampf.“ Die ersten Glückwünsche aus der Partei seien bereits per WhatsApp bei ihm eingegangen, sagt der Ascheberger.

Die Stimmung bei den Ascheberger Grünen ist „überragend“

Nun gehe es erstmal darum, eine Regierung in Düsseldorf zu bilden. „Ich gehe davon aus, dass wir die Regierung anführen werden. Schwarz-Grün fände ich spannend“, so Panske. Entsprechend seien die Themen der Zukunft, auch auf den Kreis Coesfeld gesehen, die Verkehrswende im ländlichen Raum, Wohnen und Klimaschutz, immer in Verbindung mit der Wirtschaft und Arbeitsplätzen.

Den deutlichsten Zugewinn in Ascheberg allerdings konnten die Grünen für sich verbuchen: Holte die Partei 2017 noch 4,56 Prozent der Erststimmen und 4,37 Prozent der Zweitstimmen, sind es nun 15,7 Prozent bei den Erststimmen und 15,1 Prozent bei den Zweitstimmen. „Die Stimmung ist überragend“, sagt uns Karsten Senne von den Ascheberger Grünen am Telefon. „Das ist schon Wahnsinn, das ist fast eine Verdreifachung.“ Dass es bei den 4,6 Prozent von vor fünf Jahren nicht bleiben werde, habe man sich vorher gedacht, doch ansonsten rechnet Senne den Zugewinn der Politik und dem Wahlkampf der Grünen zu: „Da machen Habeck und Baerbock einen überragenden Job nach außen, das hätte den beiden keiner zugetraut.“

Doch auch in der Gemeinde sei die Arbeit des Ortsverbandes durch das Wahlergebnis „ein bisschen belohnt“ worden. Mit dem Kandidaten Dennis Sonne habe man sich bei vielen Terminen gut präsentiert. Auch die Entscheidung, Waffenlieferungen in die Ukraine zu unterstützen, sei der Partei trotz großer Bedenken nicht auf die Füße gefallen. „Alle waren sich einig, dass es da keine zwei Meinungen gibt.“ Und wie geht es in Düsseldorf weiter? Wie auch die CDU können sich die Ascheberg Grünen eine Koalition zwischen den beiden Parteien gut vorstellen. „Eine Ampel halte ich für unwahrscheinlich“, so Senne.

SPD und FDP in Ascheberg nach herben Wählerverlusten enttäuscht

Die SPD hat 17,7 Prozent (-7,0 Prozentpunkte) der Erst- und 19,4 Prozent der Zweitstimmen (-4,65 Prozentpunkte) geholt. Für Johannes Waldmann von der SPD Ascheberg ist das Ergebnis hingegen nicht nur eine Niederlage für seine Sozialdemokraten, sondern auch für die CDU: „Die amtierende Landesregierung ist mit einer krachenden Niederlage abgewählt worden“, sagt er über die Koalition von CDU und FDP. Glückwünsche gab es trotzdem für Dietmar Panske. Waldmann stellt am Sonntagabend auch direkt klar, dass man sich vor einer möglichen Koalition mit den Christdemokraten nicht verschließen werde: „Man muss sehen, was die kommenden Tage so bringen. Aber generell sind für Gespräche offen.“

Die FDP konnte in Ascheberg 5,2 Prozent der Erststimmen für sich gewinnen (2017: 8,73 %), bei den Zweitstimmen waren es 6,0 Prozent (14,18 %). Jochen Wismann, Fraktionsvorsitzender der FDP in Ascheberg: „Wir sind natürlich schwer enttäuscht von dem Ergebnis, das wir in der Form auch nicht erwartet hätten. Wir müssen jetzt mal schauen, woher die deutlichen Stimmenverluste herrühren, das wird hoffentlich eine genaue Analyse ergeben. Wir können es spontan vor Ort nicht erkennen, da mögen auch bundespolitische Themen mit reingespielt haben.“

Spontan könne man es vor Ort nicht nachvollziehen, so Wismann, weil die schwarzgelbe Koalition sehr kommunalfreundlich unterwegs gewesen sei und viele Förderprogramme aufgesetzt habe. Allein in Ascheberg habe man in den Bereichen Verkehr, Sport und Schule viel Geld vom Land erhalten. „Das hat der Kommune sehr gut getan, aber dennoch sind wir erst einmal enttäuscht.“ Die übrigen Ergebnisse: Erststimmen: AfD 2,7 Prozent (2017: 0 %), Linke 1,2 Prozent (3,47 %); Zweitstimmen: AfD 2,8 Prozent (2017: 4,27 %), Linke 1,0 Prozent (2,63 %).