Männer sitzen auf Stühlen und gucken

Dietmar Panske (vorne) holte den Wahlsieg. Er wird Dennis Sonne (2.v.r.) im Landtag wiedertreffen. © Verena Schafflick

Dietmar Panske (CDU) wiedergewählt - anderer Kandidat ist der eigentliche Gewinner

rnWahlkreis Coesfeld II

Der Kreis Coesfeld II bleibt in CDU-Hand: Dietmar Panske wurde am Sonntag wiedergewählt und vertritt den Wahlkreis im Landtag. Der eigentliche Gewinner des Tages ist aber ein anderer.

Nordkirchen, Olfen, Ascheberg

, 15.05.2022, 22:24 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nordrhein-Westfalen hat gewählt: Wahrscheinlich wird die CDU die Regierung stellen. Mit wem? Die Frage beantwortet sich in den kommenden Tagen. Denn rein rechnerisch ist einiges möglich.

Viele Kombinationen sind möglich: SPD und Grüne, CDU und Grüne, Ampel-Koalition. Auf Kreisebene war da das Ergebnis schon deutlicher. Dietmar Panske wird in seine zweite Amtszeit als Wahlsieger gehen. Der Christdemokrat holte 47,6 Prozent der Stimmen im Wahlkreis Coesfeld II und ließ damit die Konkurrenz weit hinter sich. Einziger Wermutstropfen für Panske: Er musste im Vergleich zu seinem ersten Wahlerfolg 2017 Verluste einbüßen. Vor fünf Jahren holte er zwar auch den Sieg, damals aber mit 49,6 Prozent der Stimmen. Die Verluste sind also überschaubar - aber sie sind da.

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Dennoch ließ Panske sich am Sonntag im Kreishaus in Coesfeld von seinen Parteigenossen, seiner Familie und auch seinen Herausforderern feiern. Böses Blut - Fehlanzeige.

Mann mit Blumenstrauß und Frau

Dietmar Panske und Frau Petra wurden am Sonntag zum Wahlsieg beglückwünscht. © Verena Schafflick

Überschaubar sind die Verluste hingegen nicht bei André Stinka. Der Sozialdemokrat und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landes-SPD war am Sonntag in Düsseldorf. Doppelt bitter für ihn: Erst musste er die Niederlage des SPD-Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty hören. Und dann noch seine eigene. Zwar reicht es für eine fünfte Amtszeit als Landtagsabgeordneter. Aber die Zahlen sprechen für sich: Holte Stinka 2017 noch 30,4 Prozent der Stimmen, so waren es am Sonntag lediglich 22,8 - eine empfindliche Niederlage also.

Die Enttäuschung hörte man André Stinka am Sonntag auch an: „Es ist natürlich gut, dass die amtierende Landesregierung keine Bestätigung erhalten hat. Aber die Stimmung könnte besser sein“, sagte er von der Wahlparty der SPD an den Rheinterrassen in Düsseldorf. Doch Stinka nimmt es auch sportlich: „So ist das politische Leben.“

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Und wie das politische Leben so spielt, zeigte sich auch: Dennis Sonne schafft es mit seiner ersten Kandidatur für die Grünen direkt in den Landtag. Der 38-Jährige holte 18,1 Prozent der Stimmen im Wahlkreis Coesfeld II. Nachdem die Grünen auf Landesebene ordentlich zulegten und nun die drittstärkste Kraft sind, konnte auch Sonne vom Aufschwung der Partei profitieren. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren holten die Grünen lediglich knappe 6 Prozent.

Sonne zieht nun über seinen Listenplatz in den Landtag ein. 18 Prozent mussten die Grünen dafür holen - das wurde locker geschafft. Die Freude über dieses positive Wahlergebnis war Dennis Sonne im Kreishaus anzumerken - und die Neugierde auf den neuen Job: „Ich bin mal gespannt, wie barrierefrei der Landtag in Düsseldorf ist.“ Inklusion ist das Hauptanliegen des Grünen-Politikers, der selbst querschnittsgelähmt ist.

Enttäuschung bei der FDP

Während bei den Grünen also Freude herrschte, sah man Sabine Schäfer die deutliche Wahlniederlage der FDP merklich an. Als die ersten Prognosen aus Düsseldorf eintrudelten, verzog sie keine Miene. Und auch im Wahlkreis Coesfeld II haben sich Wähler von den Liberalen abgewandt: 2017 wählten noch 9,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler die FDP. Am Sonntag gaben lediglich 5,4 Prozent ihre Erststimme den Liberalen.

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Während die FDP also noch den Sprung über die 5-Prozent-Hürde im Wahlkreis schaffte, blieb die AfD mit 4 Prozent darunter. Kandidat Ralf Hageneier war am Sonntag nicht zu einer Stellungnahme bereit. Linken-Kandidat Klaus Stegemann holte nur 1,9 Prozent der Stimmen im Wahlkreis. Ein wenig überraschendes Ergebnis für die Linke, die im Kreis Coesfeld immer wenig Stimmen holt.

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