Energiekrise

Gelsenwasser-Chef mahnt in Ascheberg dringend zum Gas-Sparen

Die Energiekrise hält die Bundesregierung in Atem. Müssen die Ascheberger um ihre warmen Wohnungen fürchten? Nein, sagt Gelsenwasser-Chef Thilo Augustin. Und erklärt, warum.

Ascheberg

, 20.10.2022 / Lesedauer: 3 min

Es kommt kein Gas mehr aus Russland. In Deutschland herrscht die Notfallstufe 2. Was das bedeutet und wie sich die aktuelle Situation auf die Gemeinde Ascheberg auswirkt, hat am Dienstagabend (18. Oktober) Thilo Augustin, einer der Gelsenwasser-Geschäftsführer, im Ascheberger Rat erklärt. Die gute Nachricht vorweg: Weil sich Ascheberg im Westen Deutschlands befinde, liege es nicht nur nah an einem großen Gasspeicher in Deutschland. Es liegt auch nahe einer der wichtigen Versorgungsleitungen.

Ein Druckabfall oder gar einen Mangel an Gas befürchtet Augustin in unserer Region deshalb nicht. Um Bundesstaaten wie Bayern mache er sich jedoch ernsthafte Sorgen. Aktuell seien die Gasspeicher in Deutschland zu 95 Prozent gefüllt. Doch wie sich der Stand über den Winter entwickele und wie es Deutschland in den kommenden Jahren gelinge, die Speicher jeweils vor den Wintern wieder vollzumachen, sei derzeit noch unklar. Nicht zuletzt, weil die Speicher in diesem Jahr auch noch mit russischem Gas gefüllt werden konnten. Das fällt in den kommenden Jahren nach aktuellem Stand aber wohl eher weg.

Die Devise der Stunde: Sparen, sparen, sparen

Deshalb sei die Devise der Stunde: Jede eingesparte Kilowattstunde hilft. Und das schaffe das Land nur gemeinsam, um so die Versorgung auch in Bayern, Baden-Württemberg und den neuen Bundesländern sicherstellen zu können. Der Gasverbrauch müsse auf ein vertretbares Minimum reduziert werden, sowohl in den Verwaltungen, den Privathaushalten wie auch in der Industrie. Nur so könne eine eskalierende Mangellage vermieden werden.

„Wir sind ein typisches Transitland“, so Augustin. Im Nordwesten gebe es einen großen Speicher, im Süden kleinere. Derzeit hänge man an der Leitung aus Norwegen, daneben komme ein bisschen Gas aus Belgien, ein bisschen aus Frankreich. Und das war‘s. An die 0 aus Russland habe man sich mittlerweile schon gewöhnt.

Hinzu komme, dass pipeline-gebundenes Gas nicht nur leichter zu transportieren sei, sondern auch günstiger sei. Deshalb habe sich die Bundesregierung bisher vor Abkommen mit der USA geziert. Denn die wollen eine langfristige Lieferbeziehung. Denn um Gas über den Atlantik zu transportieren, muss es erst dort verflüssigt und dann hier wieder verdampft werden. Das ginge mit erheblichen Kosten für die USA einher, so Augustin.

Aktuell sei der Gaspreis 10 mal so hoch, wie es noch im Vorjahr der Fall war. Beim Gaseinkauf würden sich Anbieter auf Ausschreibungen oft gar nicht melden und schon gar nicht Preisbindungen von mindestens 4 Wochen zustimmen, so Augustin. Aktuell schätzt der Geschäftsführer, dass die Privathaushalte 13 Prozent weniger Gas in diesem Winter verbrauchen könnten, vielleicht sogar 20.
Jetzt lesen
Ruhr Nachrichten Geschäfte in Ascheberg

Geschäftshaus Sandstraße 15 wird ebenfalls verkauft

Jetzt lesen

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen