Denkmal „Der letzte Wolf“ wird aufgefrischt

Opfer der Witterung

Die Witterung hat dem Denkmal „Der letzte Wolf“ an der Bundesstraße B54, das an den letzten Wolf in Westfalen erinnert, stark zugesetzt. Seit Mitte letzter Woche befindet sich der Gedenkstein nun in der Werkstatt der Firma Plässer in Ascheberg.

HERBERN

, 08.05.2017, 18:39 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das Denkmal, das an den Letzten Wolf in Herbern erinnert, wurde abgebaut und befindet sich derzeit zur Restaurierung in der Werkstatt der Firma Plässer in Davensberg.

Das Denkmal, das an den Letzten Wolf in Herbern erinnert, wurde abgebaut und befindet sich derzeit zur Restaurierung in der Werkstatt der Firma Plässer in Davensberg.

Die Schrift war kaum noch zu erkennen, wie Stefan Grünert von der Merveldtschen Verwaltung auf Anfrage mitteilt. Da sich die Schriftplatte nicht einzeln vom Mauerwerk abnehmen ließ, kam ein Kran zum Einsatz und hob das gesamte Mauerwerk mit Tafel ab, wie Steinmetz-Meister Stephan Plässer auf Anfrage erläutert. „Geplant hatten wir eigentlich, nur die Schrifttafel mit in die Werkstatt zu nehmen.“ Um hinterher wieder das Mauerwerk originalgetreu aufeinandersetzen zu können, hat er die Steine einzeln durchnummeriert.

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Über große Teile hat sich der Schriftzug gelöst und war abgeblättert. Die Tafel, die in Ibbenbürener Sandstein gearbeitet ist, musste daher um drei bis vier Millimeter abgefräst werden. „So können wir die Buchstaben dann hinterher wieder originalgetreu aufbringen.“ Der Wolfskopf bleibt, hier sollen die Witterungsspuren des nunmehr 82 Jahre alten Denkmals sichtbar bleiben. Mit der Fertigstellung der Renovierung rechnet er in etwa zwei bis drei Wochen.

Wolfspopulation legt wieder zu

Das Denkmal wurde einst zum Gedenken an den im Jahre 1835 erlegten Wolf aufgestellt. Der Herberner Gastwirt Joseph Hennemann soll das Tier, der letzte seiner Art in Westfalen, am 14. Januar 1835 hier zur Strecke gebracht haben. Ihm zum Gedenken stellten die Herberner dann am 100. Gedenktag (19. Januar 1935) den Gedenkstein auf.

Wie allgemein bekannt, ist der Wolf im Vormarsch. Ob er sich je in Herbern wieder herumtreiben wird, bleibe abzuwarten, meint Stefan Grünert. „Wir müssen uns von dem bösen Rotkäppchen-Wolf verabschieden“, sagt er. Der Wolf sei ein Kulturfolger und imstande, sich mit der menschlichen Zivilisation anzufreunden. Der aktuellste, der gesichtet wurde, war in Cuxhaven unterwegs. 

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