
© Montage: Martin Klose
Wohn- und Geschäftshaus: Neubau an markantem Nienborger Ort
Bauvorhaben
Wohnraum ist auch in der Dinkelgemeinde nicht im Überfluss vorhanden. Im Ortsteil Nienborg tut sich darum bald etwas an ganz markanter Stelle. Und auch der Einzelhandel soll Zuwachs bekommen.
Noch ist auf dem Grundstück Ecke Eper Straße/ Ochtruper Straße viel Grün zu sehen. Auf der Grasfläche steht ein Werbebanner der Heeker Feuerwehr. Doch dieses Bild wird bald Geschichte sein. Im Hintergrund wurden die Planungsweichen längst gestellt.
Das Grundstück soll bebaut werden. Nicht irgendwie, sondern mit einem Wohn- und Geschäftshaus. Dabei sind 14 Wohnungen geplant. Drei davon sollen nach Auskunft von Bauamtsleiter Herbert Gausling den Grundsätzen des sozialen Wohnungsbaus entsprechen und langfristig angeboten werden.
Einzelhandelsnutzung im Erdgeschoss
Im Erdgeschoss ist die Einzelhandelsnutzung vorgesehen. Mit welcher Art von Geschäften, wird sich noch zeigen. Die Wohnungen sollen übrigens dem Planentwurf nach alle barrierefrei sein.
Dass jetzt Tempo in die Sache kommt, liegt am gefassten Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan („Rudi’s Backstube“). Ab dem 28. Februar soll dieser auch wie vorgeschrieben öffentlich ausgelegt werden, wie die Verwaltung mitteilt. Der Bauantrag selbst soll zudem „in Kürze“ gestellt werden.

Auf diesem Luftbild aus 2018 sieht man die Arbeiten nach dem Abriss der zwei Altgebäude. Vier Jahre später, im Sommer 2022, soll mit dem Neubau des Wohn- und Geschäftshaus begonnen werden. © Geodatenatlas Kreis Bokren
Da Wohnraum auch in Heek knapp ist, bietet dieses Projekt mit 14 Wohneinheiten die Möglichkeit, für etwas Entspannung auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen. Zumindest mal im Ortsteil Nienborg.
Wer darum aber denkt, die Planungen waren einfach, der irrt sich. Das Gegenteil war in den zurückliegenden Monaten der Fall. Den Anfang hat das Projekt praktisch schon 2018.
Abriss der alten Gebäude 2018
Seinerzeit kaufte die Gemeinde die beiden alten Wohngebäude auf der Fläche und ließ diese abreißen. Im Zuge des Ausbaus der Ochtruper Straße - ebenfalls 2018 - wurden die Gehwege „bedarfsgerecht“ ausgebaut.
Dann wurde das Grundstück von der Gemeinde 2019 in einem Interessenbekundungsverfahren öffentlich ausgeschrieben. In diesem Wettbewerb konnte Investoren ihren Ideen und Entwurfsplanungen für die Fläche vorlegen.

Das Wohn- und Geschäftshaus soll versetzt und gezogen über die Fläche gebaut werden. 14 Wohnungen sollen so entstehen. © Gemeinde Heek
Dabei gab es laut Verwaltung auch zwei Investoren „aus der Gegend“. Namen werden wie üblich bei derartigen Vorhaben nicht genannt. Fakt ist nur, dass es sich insgesamt um mehrere Investoren handelt.
Und: So mal eben die Entwürfe durchwinken war nicht angesagt, wie Bauamtsleiter Herbert Gausling deutlich macht. „Die Entwürfe wurden in viele Gesprächen optimiert, um an diesem für Nienborg auch markanten Ort eine städtebauliche Qualität zu erreichen.“
Gebäude mit Satteldach
Dies gelte insbesondere auch in Hinblick auf die Lage und Anordnung sowie der erforderlichen Stellplätze. Schaut man sich die Entwurfsskizzen an, wird deutlich, dass das Wohnhaus mit Satteldach in sich versetzt und über die Fläche gezogen gebaut werden soll.
Da die Fläche bereits bebaut war, liegen auch schon die Versorgungsleitungen im angrenzendem Straßenraum. So erfolgt (auch) dort die Wasserversorgung über die Gemeinde.

Das Eckgrundstück liegt in Nienborg an sehr markanter Stelle (Eper Straße/Ochtruper Straße). © Till Goerke
Und: Die Auswirkungen auf das Klima durch den Bau werden durch die Verwaltung als gering eingestuft. Einfach, weil es sich um eine Fläche handelt, die ohnehin bereits bebaut war.
Auf einem anderen Blatt steht natürlich, wie sich die (unmittelbaren) Anlieger mit dem geplanten Bauvorhaben anfreunden können. Der Flächennutzungsplan weist das Areal jedenfalls als „Mischfläche“ aus. Demnach ist gegen die geplante Bebauung auf dieser Basis nichts einzuwenden.
Baustart im Sommer?
Die Firsthöhe, also die obere Dachkante, für Gebäude ist im Bereich auf 12,5 Meter festgelegt. Zudem gilt die „offene Bauweise“. Heißt: Das Gebäude wird mit seitlichem Grenzabstand zu den Nachbargrundstücken erreicht. Die Länge der Hausform darf zudem höchstens 50 Meter betragen.
Nur wann rollen tatsächlich die Bagger an? Sprich: Wann wird es laut für die Nachbarn? Nach aktuellem Stand – so teilt es die Verwaltung auf Nachfrage mit – soll mit den Baumaßnahmen Mitte des Jahres, sprich im Sommer, gestartet werden.
Zu diesem Zeitpunkt wird dann auch der Bebauungsplan in Kraft sein.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
