Der Gewerbepark Heek-West soll erweitert werden (rote Markierung). Der Vorsitzende des Bauausschusses, Herman-Josef Schepers (SPD), bezeichnet das als „Glücksfall für die Gemeinde“. Seit Jahren versuche man schon, in diese Fläche zu kommen.

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40.000 Quadratmeter Areal: Biomethan-Anlage in Heek geplant

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Der Gewerbepark Heek-West bekommt Flächenzuwachs. Um 40.000 Quadratmeter wird er wachsen. Auf der neuen Fläche soll (auch) eine Biomethan-Anlage gebaut werden. Dahinter steckt ein klares Ziel.

Heek

, 17.02.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Gewerbepark Heek-West hat sich auch wegen seiner günstigen Verkehrsanbindung an die Autobahn 31 in den vergangenen Jahren zu einem echten Anziehungspunkt für Firmen entwickelt. Es ist ein Produktions- und Gewerbestandort, der jetzt erweitert werden soll.

In einem jetzt auserkorenen 40.000 Quadratmeter großen Planbereich entlang der Ahauser Landstraße soll (auch) eine Biomethan-Anlage gebaut werden. Eine konkrete Anfrage dazu liegt der Verwaltung vor.

„Intensive Gespräche“ geführt

Die „intensiven Gespräche“ mit den Flächeneigentümern sind laut Bauamtsleiter Herbert Gausling bereits erfolgt. Mehrere Varianten seien diskutiert worden. „Jetzt haben wir einen Bereich festgelegt, mit dem man arbeiten kann.“

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Wichtig: Die Anlage soll nach Angaben der Verwaltung von örtlichen Landwirten betrieben und beliefert werden. In der Anlage sollen einmal Gülle und Mist aus landwirtschaftlichen Betrieben zu Biomethan vergärt werden, das dann in das überörtliche Gasnetz eingespeist werden soll.

Wenn die Anlage im Gewerbepark West steht, können Landwirte dort die Gülle und den Mist ihres Betriebes hinbringen. Dies wird in der Anlage zu Biomethan vergärt, das dann in das überörtliche Gasnetz eingespeist werden soll.

Wenn die Anlage im Gewerbepark West steht, können Landwirte dorthin die Gülle und den Mist ihres Betriebes hinbringen. Dies wird in der Anlage zu Biomethan vergärt, das dann in das überörtliche Gasnetz eingespeist werden soll. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die Fläche ist im Regionalplan übrigens als Bereich für gewerbliche und industrielle Nutzung ausgewiesen. Nichtsdestotrotz muss für das Vorhaben auf der Erweiterungsfläche ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

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In einem Parallelverfahren muss zudem der Flächennutzungsplan geändert werden, da das Plangebiet derzeit noch als landwirtschaftliche Fläche geführt wird. Für beides gab jüngst die Lokalpolitik im Bauausschuss grünes Licht.

Ein „Glücksfall“ für die Gemeinde

Der Ausschussvorsitzende Hermann-Josef Schepers (SPD) bezeichnete das Ganze als „Glücksfall für die Gemeinde“. Schließlich wolle man seit Jahren in diese Fläche rein. Jetzt sei das endlich geglückt. „Das ist für alle Beteiligten eine gute Sache“, machte Schepers deutlich.

Bevor der Aufschrei groß ist: Natürlich wird auch eine Umweltprüfung samt Erstellung eines Umweltberichtes erfolgen. Genereller Vorteil der Planfläche ist laut Verwaltung, dass diese „relativ strukturarm“ ist. Der ökologische Eingriff könne so maßvoll erfolgen.

Die Erweiterungsfläche des Heeker Gewerbeparks ist 40.000 Quadratmeter groß und liegt direkt an der Ahauser Landstraße.

Die Erweiterungsfläche des Heeker Gewerbeparks ist 40.000 Quadratmeter groß und liegt direkt an der Ahauser Landstraße. © Geodatenatlas Kreis Borken

Wie genau sich das geplante Vorhaben auf die Umwelt auswirkt, ist aber noch nicht geklärt. Das werden die notwendigen Umweltuntersuchungen, die noch im Februar 2022 beginnen sollen, einmal aufzeigen.

Weiterer Pluspunkt der Fläche: Sie liegt – so wie der Gewerbepark an sich – in ausreichender Entfernung zu Wohnflächen, also Bereichen sensibler Nutzung. Das Baugebiet Strootbach liegt zum Beispiel über 1,5 Kilometer Luftlinie entfernt vom Planungsareal.

Verfahren dauert über ein Jahr

Übrigens ist das ganze Aufstellungsverfahren samt Umweltprüfung nicht mal eben in ein paar Wochen erledigt. Laut Bauamtsleiter Herbert Gausling dürften dafür wohl ein bis eineinhalb Jahre ins Land ziehen.

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Parallel dazu plant die Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Münster, einen Förderantrag beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zu stellen.

Schwerpunkte sind dabei etwa innovative Logistiksysteme, effizientes Nährstoffmanagement, ökonomische sowie ökologische Begleituntersuchungen und die gezielte Öffentlichkeitsarbeit.

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