Wichumer Wetterhütte: Rechtsextreme Graffiti-Schmierereien?

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Wichumer Wetterhütte: Rechtsextreme Graffiti-Schmierereien?

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Die Wetterhütte in Wichum ist ein beliebter Aufenthaltsort. Doch immer wieder kommt es dort zu Sachbeschädigungen. Auch jetzt wieder. Kryptische Graffiti-Schmierereien sind aufgetaucht.

Heek

, 12.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Von der Wetterhütte in Wichum hat man einen tollen Blick auf die historische Ringburganlage Nienborgs. Die Hütte liegt an der 100-Schlösser-Route und lädt zum Verweilen ein. Eigentlich. Denn immer wieder kommt es dort zu Sachbeschädigungen. Jetzt wurde die Hütte mit etlichen Graffiti-Schmierereien verunstaltet. Die Polizei ist eingeschaltet.

„Das ist sehr ärgerlich, absolut unnötig und gibt gar kein gutes Bild ab“, ist Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff hörbar sauer über den jüngsten Vandalismus in der Hütte im van Oerschen Busch in der Bauerschaft Wichum. Wann genau die Schmierereien entstanden sind, ist unklar. Fakt ist: Sie wurden erst kürzlich entdeckt.

Rechtsextreme Abkürzung(en) im Spiel?

Mit blauer Farbe sind Wand, Tisch und angebrachte Karte mit kryptischen Buchstabenfolgen besprüht. Auch das nahegelegene Ortseingangsschild von Nienborg hat etwas abbekommen. Bei allem Gekrakel springt aber „H 86“ ins Auge. Handelt es sich dabei um eine rechtsextreme Abkürzung wie etwa bei der „88“ für den Hitlergruß? Nachfrage bei der Polizei in Münster. Stichwort Staatsschutz.

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Dessen Aufgabe ist es, den Staat vor politisch motivierten, staatsbedrohenden Aktivitäten im Rahmen polizei- und ordnungsbehördlicher Maßnahmen zu schützen. Kennt man dort die Abkürzung „H 86“? „Das sagt den Kollegen erst mal nichts als Symbolik“, so Polizei-Pressesprecherin Vanessa Arlt. Gänzlich ausgeschlossen ist es damit aber natürlich auch nicht.

An der Hütte kommt es öfter zu Vorfällen

So oder so: Für die Verwaltung ist es ein großes Ärgernis. Erst vor wenigen Monaten war die Wetterhütte kostspielig repariert worden. Denn der jüngste Fall ist keine Ausnahme. „Ja, wir haben da öfter Probleme“, bestätigt Bürgermeister Weilinghoff. „Es ist dort ähnlich wie mit den Vorfällen in der Stiege.“

Auch das Nienborger Ortseingangsschild hat etwas abbekommen. Was "H 86" bedeutet, ist unklar.

Auch das Nienborger Ortseingangsschild hat etwas abbekommen. Was "H 86" bedeutet, ist unklar. © Privat

Dort hatte alleine vergangenes Jahr eine Gruppe Jugendlicher aus dem Ort mehrfach den Unterstand am Spielplatz verwüstet. Auch dort kam Graffiti zum Einsatz. „Wir haben jedenfalls bereits Anzeige bei der Polizei erstattet“, stellt der Bürgermeister klar. Ob es im jüngsten Fall in Wichum ebenfalls Jugendliche waren, ist (noch) unklar. Beliebt sei der Treffpunkt bei jungen Leuten jedenfalls, wie Weilinghoff berichtet.

Verursacher noch nicht ermittelt

Und für den Fall, dass der oder die Verursacher ermittelt werden können, dürfen diese sich auf eine saftige Rechnung freuen. Die Gemeinde will sich die Kosten für die Behebung der Schäden wiederholen. „So es dort etwas zu holen gibt“, wie der Bürgermeister anmerkt.

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Wie hoch die Kosten sein werden, ist noch unklar. Erst mal wird jetzt der Bauhof die Sache prüfen. Dann wird vermutlich wie seinerzeit in der Stiege eine Spezialfirma anrücken, um die Schmierereien zu entfernen. Dass dies nicht ganz günstig werden dürfte, liegt auf der Hand.

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