Ein Bild aus Zeiten vor Corona: Die verkaufsoffenen Sonntage in Heek werden in der Regel von den Kunden gerne in Anspruch genommen. Doch vorerst wurde die Anzahl dieser Tage in Heek reduziert.

Ein Bild aus Zeiten vor Corona: Die verkaufsoffenen Sonntage in Heek werden in der Regel von den Kunden gerne in Anspruch genommen. Doch vorerst wurde die Anzahl dieser Tage in Heek jetzt reduziert. © Gausling

Weniger verkaufsoffene Sonntage: „Verdi-sichere“ Lösung in Arbeit

rnWirtschaft in Heek

Verkaufsoffene Sonntage werden in der Dinkelgemeinde von den Kunden gerne angenommen – nicht nur zur Weihnachtszeit. Doch die Anzahl der Tage musste jetzt reduziert werden. Nicht ohne Grund.

Heek

, 19.10.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Corona und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) meinten es in den vergangenen Jahren nicht gut mit den Heeker Gewerbetreibenden. Jetzt bricht auch noch der Laternensonntag dauerhaft weg. Der Gewerbeverein sucht nach „Verdi-sicheren“ Lösungen.

Rückblick. 2019 hatte Verdi mittels Eilantrag versucht, den Laternensonntag im November zu kippen, scheiterte damit aber vor dem Oberverwaltungsgericht Münster. Die Geschäfte durften ihre Türen öffnen. 2020 „tauchte“ Corona auf und verhinderte so etwa den Osterhasensonntag im März.

Verdi versucht es erneut

Vergangenes Jahr im Oktober versuchte Verdi erneut, den Gewerbetreibenden beim Laternensonntag dazwischen zu grätschen. Mit einem Verfahren auf Erlass einer einstweiligen Anordnung sollte die Öffnung der Geschäfte erneut verhindert werden.

Begründung: Der Antrag mit der Formulierung „am, vor oder nach dem St. Martins-Fest“ (11. November) sei nicht hinreichend bestimmt. Erklärung: Verkaufsoffene Sonntage müssen an ein Event geknüpft sein. Letztlich erledigte sich das Ganze von selbst, da der St.-Martinsumzug wegen Corona ausfiel.

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Gegenwart. Auch in diesem Jahr wird es den Laternensonntag (6.11.) nicht geben. Die Geschäfte bleiben geschlossen. Corona trägt aber dieses Mal nicht die Schuld. Vielmehr haben die örtlichen Kindergärten entschieden, die Martinsumzüge einzeln für sich an unterschiedlichen Terminen durchzuführen.

Den traditionellen, „großen“ Umzug mit der Abschlussveranstaltung an der St.-Ludgerus-Kirche wird es also nicht mehr geben. Damit fehlt dem Gewerbeverein auch der Aufhänger für den verkaufsoffenen Sonntag im November.

Verordnung angepasst

Darum wurde vorerst die entsprechende ordnungsbehördliche Verordnung in der Gemeinde angepasst: die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage von vier auf drei reduziert. Sicher zu Freude von Verdi, nicht aber im Sinne des Gewerbevereins Heek-Nienborg.

Die Vorsitzende Susanne Tombrink hat zwar volles Verständnis für die Entscheidung der Kindergärten, nicht aber für das generelle Vorgehen von Verdi. Mit Blick auf den Wegfall des Laternensonntags sagt sie: „Im Augenblick ist das zu verkraften.“

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Auch, weil viele Gewerbetreibende mit Personalausfällen zu kämpfen hätten. Corona und die Grippesaison lassen (nach wie vor) grüßen. Doch der Blick geht bei der Vorsitzenden schon nach vorne: „Wir hoffen, dass es keine Dauerlösung sein wird.“

Das Vorgehen von Verdi in der Vergangenheit kann Susanne Tombrink beim besten Willen nicht nachvollziehen. „Sonntags gibt es für die Angestellten Provisionen, es gibt Familienbetriebe und viele möchten sogar sonntags arbeiten“, macht sie deutlich.

An Ideen mangelt es nicht

Für dieses Jahr habe man akzeptiert, dass es nur drei verkaufsoffene Sonntage gebe – Osterhasensonntag, Kreuzerhöhungssonntag und den ersten Adventssonntag/Weihnachtsmarkt –, aber an Lösungen für 2023 werde bereits gearbeitet.

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An Ideen mangelt es dem Gewerbeverein nicht. Das wird schnell klar, wenn man der Vorsitzenden zuhört, wie sie Möglichkeiten aufzählt, einen passenden Anlass für einen verkaufsoffenen Sonntag zu finden. Da noch nichts spruchreif ist, wird an dieser Stelle auf Details verzichtet.

Fakt ist: Die Planungen laufen intern beim Gewerbeverein. „Wir möchten gerne Alternativen schaffen“, so die Vorsitzende. Diese müssen, damit sie gegenüber Verdi Bestand haben können, wohldurchdacht sein, dürfen keinerlei „Angriffspunkte“ (mehr) bieten.

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Erst dann macht es auch Sinn, die ordnungsbehördliche Verordnung in der Gemeinde wieder nach oben anzupassen. Die Tür dafür ist offen, wie Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff in der jüngsten Ratssitzung sagte.

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