
In Nienborg stehen bereits Container für die Unterbringungen von Flüchtlingen. Doch die Gemeinde sucht noch weitere Möglichkeiten für die Unterbringung. © Montage: Till Goerke
Flüchtlingsunterbringung: Gemeinde sucht neue Standorte
Haupt- und Finanzausschuss
Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine reißt nicht ab. Für Heek ist das wie für alle Kommunen eine Herausforderung, da die Flüchtlinge untergebracht werden müssen. Neue Standorte werden gesucht.
Erstaunlich kurz, dafür aber mit einem sehr wichtigen Thema im öffentlichen Teil wird die kommende Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (19.10.) in Heek stattfinden. Ein brisantes Thema wird hinter verschlossenen Türen auf den Tisch kommen.
Zuerst zum öffentlichen Teil. Bei großen Schadenslagen stoßen die Feuerwehren schnell an ihre Kapazitätsgrenzen und sind auf die Unterstützung anderer Wehren angewiesen. Einfach, damit alle notwendigen Maßnahmen zur Schadensbekämpfung schnell und effektiv durchgeführt werden können.
Kostenfrage soll geklärt werden
Dafür Beispiele aus der Vergangenheit: das Starkregenereignis mit massiven Überschwemmungen in Ahaus, Gronau und Heek sowie der große Moorbrand im Amtsvenn Gronau und Ahaus vor einigen Jahren.
Mit Blick auf die anfallenden Kosten unterhalb der Großeinsatzlage oder Katastrophe hat die Kreisverwaltung auf Bitte einiger Wehrleitungen einen Vertragsentwurf vorbereitet, der vorsieht, dass Feuerwehren bei überörtlicher Hilfe die Kosten der anfordernden Kommune nicht in Rechnung stellen.
Besondere einsatzabhängige Kosten wie Ölbindemittel, Schaummittel, der erhebliche Verschleiß oder die erhebliche Beschädigung von Gerätschaften durch den Einsatz sollen von dieser Regelung ausgenommen bleiben.
Der HFA soll nun dem Rat die Empfehlung aussprechen, diesen Vertrag abzuschließen. Da es eine kreisweite Angelegenheit ist, dürfte das Votum der Lokalpolitiker entsprechend positiv ausfallen.
Flüchtlingsunterbringung im Fokus
Zum nicht-öffentlichen Teil. Dort wird es auch um das Thema Flüchtlingsunterbringung in der Gemeinde gehen. Das bestätigt Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Nachfrage, ohne weiter ins Detail zu gehen.
Fakt ist, dass die Gemeinde aufgrund der Zuweisungen durch die Bezirksregierung trotz des bereits erfolgten Ausbaus der Schlafplätze an Grenzen stößt. Händeringend werden weitere Unterbringungsmöglichkeiten gesucht.
Schließlich ist ein Ende des Krieges in der Ukraine ebensowenig absehbar wie der des Flüchtlingsstroms. Mit weiteren Zuweisungen muss in Heek also gerechnet werden. Entsprechend muss die Gemeinde Vorsorge treffen.
Dafür braucht es – etwa bei einer zentralen Lösung – entsprechende Flächen. Ebenfalls wäre denkbar, dass Sporthallen als temporäre Flüchtlingsunterkünfte umfunktioniert werden. So bereits in Ahaus geschehen.
Wichtig: Verwaltung und Lokalpolitik betreiben keine Geheimniskrämerei, sondern müssen zunächst den nicht-öffentlichen Weg gehen, da es in diesem Fall auch um Grundstücksangelegenheiten geht. Diese werden grundsätzlich hinter verschlossenen Türen beraten.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
