
Bilder vom verheerenden Brand im Amtsvenn zwischen Gronau und Ahaus 2011. © DPA
Waldbrandgefahr steigt: Feuerwehren sollen weiter zusammenrücken
Extremwetterlagen
Extremwetterlagen mit Dürre und Hitzeperioden werden in den kommenden Jahren laut Experten immer häufiger auftreten. So steigt auch die Waldbrandgefahr. Der Kreis will sich vorbereiten. Auch Heek ist dabei.
Der Klimawandel wurde auch in diesem Sommer wieder deutlich. Dürre, weil wochenlang der Niederschlag fehlte, und eine lange Hitzeperiode machten nicht nur den Landwirten das Leben schwer. Ein solches Extremwetter bringt auch neue Herausforderungen für den Brand- und Katastrophenschutz mit sich.
Kommt es zu einem Großbrand, muss es nicht nur schnell, sondern auch Hand in Hand zwischen den Feuerwehren der Kreiskommunen gehen. Auch bei Flächen- oder Waldbränden. Da davon auszugehen ist, dass die Extremwetterlagen immer häufiger auftreten werden, soll sich im Kreis etwas tun.
Synergien schaffen
Eine (noch) engere Zusammenarbeit der Gemeinden und des Kreises zu diesem Thema soll forciert werden, schafft sie doch zahlreiche Synergien – sowohl operativ durch die vereinfachte Zusammenarbeit als auch finanziell durch abgestimmte Anschaffungen.
Wer hat was? Wer braucht was? Wer schafft was an? Mit diesen und noch vielen weiteren Fragen soll sich bei der geplanten interkommunalen Zusammenarbeit auseinandergesetzt werden. Auch Heek wird da mitmachen. Der Rat gab dafür jüngst einstimmig grünes Licht.

Bei Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung handelt es sich aus operativer Sicht um eine komplexe, nicht immer nur von einer Kommune zu leistenden Aufgabe. © picture alliance/dpa/SDIS33
Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff betonte: „Es macht absolut Sinn, sich da gemeinsam auf den Weg zu machen.“ Das habe der Sommer 2022 in Deutschland ganz eindeutig gezeigt. Der Kreis Borken ist dieses Jahr zwar glimpflich davongekommen, aber das kann nächstes Jahr schon anders sein.
Zur Erklärung: Jede Kommune ist über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) für eine nach den örtlichen Verhältnissen leistungsfähige Feuerwehr zuständig. Ebenso für die Erstellung der Brandschutzbedarfspläne.
Interkommunale Zusammenarbeit gefragt
Aber: Bei Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung handelt es sich aus operativer Sicht um eine komplexe, nicht immer nur von einer Kommune zu leistende Aufgabe.
Da muss interkommunal ein Rad ins andere greifen, wie auch der Großbrand im Moorgebiet im Amtsvenn zwischen Gronau und Ahaus im Jahr 2011 gezeigt hat. 560 Feuerwehrkräfte haben gemeinsam das Feuer bekämpft.

Die Wasserversorgung ist bei der Brandbekämpfung elementar. In Heek regte der Rat an, ein Verzeichnis für Löschteiche und -stellen erstellen zu lassen. © picture alliance/dpa
Um perspektivisch gut aufgestellt zu sein, soll nun ein kreisweites Konzept für derartige Einsatzlagen erarbeitet werden. Den Prozess soll zudem ein Ingenieurbüro begleiten. Die Kreisverwaltung will dafür Fördermittel beantragen. Eine entsprechende Kulisse des Landes gibt es.
Damit könnten bei Bewilligung 90 Prozent der Kosten für die Planung und Umsetzung des Projektes finanziert werden. Die verbleibenden zehn Prozent würden ebenso wie die Projektleitung durch den Kreis Borken als untere Katastrophenschutzbehörde getragen werden.
Förderfähigkeit in Aussicht gestellt
Die Förderhöhe beträgt bei einer Teilnahme aller kreisangehörigen Kommunen maximal 735.000 Euro, der Eigenanteil demnach bis zu 73.500 Euro. In einem Gespräch mit der Bezirksregierung Münster wurde eine Förderfähigkeit dieser Projekte sogar bereits in Aussicht gestellt.
Was das Konzept am Ende im Detail für die Heeker Feuerwehr mit ihren beiden Löschzügen Heek und Nienborg bedeutet, wird sich zeigen. Stichworte: Wer hat was, wer braucht was?
Ebenso wurde im Heeker Rat bereits angeregt, ein Register für Löschteiche und -stellen zu erstellen. Denn gerade die Wasserversorgung ist für eine effektive Brandbekämpfung elementar. Auch bei Wald- und Flächenbränden.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
