
Die Abdeckung mit schnellem Internet ist in der Dinkelgemeinde selbst in den Außenbereichen gut. Doch einige so genannte "Graue Flecken" gibt es noch. © Till Goerke
Speed-Internet: Behebung „grauer Flecken“ könnte teuer werden
Gigabitfähiges Internet
Schnelles Internet ist fast genauso wichtig wie Strom und fließendes Wasser. Heek ist da schon gut aufgestellt. Doch ein paar „graue Flecken“ gibt es noch. Sie zu beseitigen, könnte teuer werden.
Es gibt sie noch, wenn auch nur im minimalen Umfang – „graue Flecken“ in Heek. Es sind jene Bereiche, in denen kein gigabitfähiges Internet zur Verfügung steht. Sollen diese Flecken einmal verschwinden, könnte es für die Gemeinde teuer werden.
Der Kreis Borken und seine 17 Kommunen haben sich auf die Fahne geschrieben, die Versorgungslücken beim gigabitfähigen Internet mit Unterstützung von Bund und Land zu schließen. Ab 2023 wollen sie sich gemeinsam um Fördermittel bemühen.
Kooperationsvereinbarung unterzeichnet
Zuvor war es notwendig, dass der Heeker Gemeinderat für dieses Vorgehen aus Sicht der Dinkelgemeinde seine Zustimmung gab. Das ist jüngst einstimmig erfolgt. Entsprechend hat Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff die Kooperationsvereinbarung mit dem Kreis unterzeichnet.
Aber Weilinghoff sagt dazu auf Nachfrage: „Damit sind wir noch nicht automatisch dabei.“ Wie ist dieser Satz denn jetzt zu verstehen? Ganz einfach: Noch ist die finale Entscheidung der Gemeinde offen. Und bleibt es erst mal.
Schließlich geht es am Ende auch um Geld aus dem Gemeindehaushalt. Denn das auserkorene Förderprogramm sieht eine 90-prozentige Förderung vor. Zehn Prozent Eigenanteil trägt jede Kommune. Diese so genannte „Wirtschaftlichkeitslücke“ muss an den Kreis erstattet werden.
Bezogen auf Heek wären es im Worst-Case-Szenario laut Verwaltung Kosten von knapp 400.000 Euro. Wohlgemerkt: Die Abdeckung in Heek mit Speed-Internet liegt bei deutlich über 90 Prozent. Auch in den Außenbereichen. „Da sind wir schon sehr gut aufgestellt“, so der Bürgermeister.
Vereinzelte Punkte auf der Karte
Da erscheinen 400.000 Euro für am Ende ein paar mehr Anschlüsse schon als recht hohe Summe. „Wenn der Eigenanteil geringer ausfallen sollte, werden wir da sicherlich drüber nachdenken“, so Weilinghoff.
Ein Blick auf die dazugehörige Karte zeigt: Vereinzelte Punkte tauchen im Außenbereich auf. Einige in Nienborg östlich der Ochtruper Straße sowie in Heek um den Kreisverkehr am Gabelpunkt sowie auf der Ex-Hülsta-Fläche.

Die Übersichtskarte vom Kreis Borken zeigt die "grauen Flecken" in Heek. © Kreis Borken
Wichtig: Obwohl kommunalscharf abgerechnet wird, macht die Gemeinschaftsaktion im Kreis Sinn. So werden Ressourcen gebündelt, sodass die technische und juristische Begleitung einfacher wird. Auch die Kosten pro Anschluss können so gesenkt werden.
Auch könnte das gemeinsame Vorgehen dazu führen, bei der Fördermittelvergabe auch tatsächlich zum Zuge zu kommen. „Es macht einfach Sinn, das im ersten Step gemeinsam im Kreis zu machen“, macht Weilinghoff deutlich. Ob aus Heeker Sicht auch Step zwei folgt, wird sich noch zeigen.
Wenn eine Fördergeldzusage vorliegt und die Tiefbauarbeiten inklusive erster Kostenschätzung vergeben werden müssen, ist der Gemeinderat gefragt, eine finale Entscheidung zu treffen. Teilnehmen oder nicht. 2023 dürfte das der Fall sein. Übrigens: Der Ausbau erfolgt generell nachfrageunabhängig.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
