Das Profilbild des Dinkelbündnis auf Facebook dürfte sich bald schon ändern, denn noch ein Ratsmitglied ist aus der Wählergruppe ausgetreten.

© Till Goerke

Paukenschlag im Dinkelbündnis: Drittes Ratsmitglied schmeißt hin

rnWieder ein Austritt

Der nächste Paukenschlag im Dinkelbündnis: Nach Tobias Neumann und Rolf Baltus verlässt ein drittes Ratsmitglied das Bündnis. Das hat weitreichende Folgen. Die Kommunalaufsicht ist eingeschaltet.

Heek

, 28.05.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es rumort weiter kräftig beim Dinkelbündnis (DB). Jener Wählergruppe, die erst vor der Kommunalwahl 2020 gegründet wurde und die frischen Wind in die Heeker Lokalpolitik bringen wollte. Nachdem jüngst bereits die Ratsmitglieder Tobias Neumann und Rolf Baltus die Wählergruppe verlassen haben, folgt ihnen jetzt ein weiteres DB-Ratsmitglied. Mit sofortiger Wirkung.

Ein entsprechendes Schreiben ist bereits im Heeker Rathaus eingegangen, wie Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Anfrage bestätigt. Dabei handelt es sich um jenes DB-Mitglied, das neben Tobias Neumann bereits seit Anfang Mai die Arbeit im Vorstand der Wählergruppe ruhen ließ: Thomas Schultewolter.

Viele Gedanken über Pfingsten gemacht

„Ich habe mir über Pfingsten viele Gedanken gemacht“, berichtet Thomas Schultewolter im Gespräch mit der Redaktion. „Am Ende bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich jetzt einen Schlussstrich ziehen muss, auch wenn es wehtut.“ Immerhin war Thomas Schultewolter von Beginn an mit von der Partie beim Dinkelbündnis.

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Und nach wie vor sei die politische Ausrichtung der Wählergruppe, das betont Schultewolter, eine, mit der er sich in weiten Teilen identifizieren könne. Doch wie schon bei Tobias Neumann und Rolf Baltus bemängelt auch Thomas Schultewolter Dinge auf der zwischenmenschlichen Ebene.

„Mit dem eingeschlagenen Weg der Offiziellen beim Dinkelbündnis (Anm. der Red.: Fraktionsvorsitzender Bernhard Holtkamp und Wählergruppen-Vorsitzender Prof. Dr. Berthold Wigger) bin ich nicht mehr einverstanden.“

„Keinen Schritt weiter“

Dabei gehe es vor allem darum, wie die künftige politische Arbeit und die Kommunikation des Dinkelbündnisses aussehen soll. „Für mich war jedenfalls jetzt klar: Bis hierhin und keinen Schritt weiter“, stellt Thomas Schultewolter klar, ohne auf Details eingehen zu wollen. Sein Ratsmandat möchte er aber ebenso wie Neumann und Baltus als fraktionsloses Mitglied behalten.

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Das mit dem Behalten des Ratsmandates ist kein Problem – und doch ist jetzt die Kommunalaufsicht eingeschaltet, wie Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff sagt. Denn: Die Ausschüsse müssen in der Stärke der Fraktions-Besetzung ein Spiegelbild des Rates sein. Genau dieses Spiegelbild könnte bereits jetzt gekippt sein, da das Dinkelbündnis drei Ratsmitglieder verloren hat.

Derzeit wird alles überprüft

„Es befindet sich derzeit alles in der Prüfung. Die Situation ist auch für uns neu. Eine solche Entwicklung konnten wir ja nicht absehen“, macht der Bürgermeister deutlich. Man müsse jetzt die Prüfung abwarten und dann schauen, wie man reagiere. So könnte es sogar so weit kommen, dass die Ausschüsse neu zusammengestellt werden müssen.

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Ob dann Tobias Neumann und Thomas Schultewolter ihren Platz im Bauausschuss behalten dürften, ist noch unklar. „Ich weiß es auch noch nicht. Ich möchte aber in jedem Fall politisch aktiv bleiben“, so Schultewolter. Wichtig: Der Rat in seiner Arbeit und Zusammensetzung bleibt von den Austritten unberührt. Das bestätigt auch der Bürgermeister.

Treten noch mehr DB-Mitglieder aus?

Vieles ist derzeit ungeklärt. Auch, ob und wie es jetzt beim Dinkelbündnis weitergeht. Der Fraktionsvorsitzende Bernhard Holtkamp ließ erneut eine Anfrage dieser Redaktion mit Bitte um Stellungnahme zu den jüngsten Entwicklungen unbeantwortet.

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Dass die Situation vor allem die Verwaltung in ein Dilemma stürzt, liegt auf der Hand. „Wir wissen ja nicht, ob da noch mehr kommt“, so der Bürgermeister. Sprich, ob in den kommenden Wochen noch weitere DB-Ratsmitglieder aus der Wählergruppe austreten. Wäre dem so, dann dürfte das Thema Ausschussbesetzung erneut auf die Tagesordnung kommen.

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