Speiseraum der OGS Heek platzt in den Mittagsstunden aus allen Nähten

© Markus Gehring

Speiseraum der OGS Heek platzt in den Mittagsstunden aus allen Nähten

rnKinderbetreuung

Die OGS Heek gibt es seit dem Schuljahr 2006/2007. Die Nachfrage ist seitdem ungebrochen groß. Nicht zuletzt deshalb ist der Speiseraum zu klein geworden. Doch es gibt Lösungsansätze.

Heek

, 19.11.2019, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das gemeinsame Mittagessen ist ein fester Bestandteil der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Heek, die es seit dem Schuljahr 2006/2007 gibt. In einem eigens angebauten Bereich der Alexander-Hegius-Schule befinden sich auf zwei Etagen die Gruppenräume, Küche und der Speiseraum. Doch der Speiseraum bietet mittlerweile deutlich zu wenig Platz für die Anzahl der betreuten Kinder. Eine Lösung muss also her.

20 Kinder finden aktuell auf einmal im Speiseraum Platz. Zu wenig, angesichts der Tatsache, dass derzeit 58 Kinder die OGS Heek besuchen. Tendenz steigend. Momentan essen die Kinder jeweils in drei Gruppen, angepasst an das jeweilige Unterrichtsende, ehe sie klassenweise in die Hausaufgabenbetreuung gehen.

Im Speiseraum sind nicht genügend Plätze vorhanden

Dennoch kommt es immer wieder vor, dass mehr Kinder Mittagessen wollen, als Plätze vorhanden sind. Ein Zustand, der so nicht mehr tragfähig sei, wie AHG-Schulleiterin Kirsti Döbbertin im jüngsten Ausschuss für Schule, Familie und Soziales berichtete.

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Und genau deshalb soll sich jetzt etwas tun in der OGS Heek. Entweder baulicher Art oder durch eine multifunktionale Lösung. So oder so – die Zeit für eine Lösungsfindung drängt, denn die Ausschussmitglieder beschlossen einstimmig, dass die Gemeindeverwaltung bis zur Haushaltsplanung 2020 mit der Schulleitung und der OGS ein abgestimmtes Konzept entwickeln soll.

Der notdürftige Extra-Speiseraum ist keine optimale Lösung

Damit aktuell zu Stoßzeiten überhaupt alle Kinder in der OGS ihr Mittagessen in Ruhe zu sich nehmen können, hat das OGS-Team einen Gruppenraum, der nahe dem Speiseraum liegt, zu einem „Restaurant“ mit insgesamt zwölf weiteren Plätzen umfunktioniert.

Die notdürftige Erweiterung des Speisesaals in einem Nebenzimmer. Problematisch daran ist, dass das Essen und Geschirr jedes Mal aus der Küche über den Flur in das kleine „Restaurant“ getragen werden muss. Das erhöht die Unfallgefahr und ist hygieneschetechnisch nicht ideal.

Die notdürftige Erweiterung des Speisesaals in einem Nebenzimmer. Problematisch daran ist, dass das Essen und Geschirr jedes Mal aus der Küche über den Flur in das kleine „Restaurant“ getragen werden muss. Das erhöht die Unfallgefahr und ist hygieneschetechnisch nicht ideal. © Markus Gehring

Nachteil: Das Essen und Geschirr muss von der Küche über den Flur in den Extraraum getragen werden. Nicht nur aus hygienischer Sicht eine suboptimale Lösung. „Es entsteht auch viel Unruhe“, erklärt OGS-Koordinatorin Birgit Wüsten auf Nachfrage. Zudem sei durch den vielen „Verkehr“ auf dem Flur nicht ausgeschlossen, dass auch mal Schüsseln oder dergleichen zu Boden fallen könnten.

Die Königslösung droht kostspielig zu werden
„Wir rechnen bei dieser Lösung mit 200.000 bis 250.000 Euro.“
Herbert Gausling

Die Königslösung wäre ein zweigeschossiger Anbau im Bereich der Straße Am Brotkorb. In diesem könnte dann Lagerräume, eine optisch und organisatorisch abgetrennte Küche sowie ein großer Speiseraum Platz finden. Laut Kalkulation der OGS könnten so rund 50 Kinder gleichzeitig verköstigt werden. „Damit wären wir auch für die kommenden Jahre super aufgestellt“, so Birgit Wüsten.

Möglicher Knackpunkt dieser Variante könnten die anfallenden Kosten sein. „Wir rechnen bei dieser Lösung mit 200.000 bis 250.000 Euro. Da sind also noch weitere Überlegungen notwendig“, merkte Herbert Gausling von der Gemeindeverwaltung im Ausschuss an.

Eine multifunktionale Nutzung ist nicht im Sinne der Schule

Deutlich kostengünstiger würde da schon die Variante einer multifunktionalen Nutzung ausfallen. Sprich, wenn ein derzeit nicht genutzter Klassen- als Speiseraum umfunktioniert würde. Aus Sicht der Schule aber nicht die Wunschlösung.

Ein Blick durch den Speiseraum auf die angrenzende Küche.

Ein Blick durch den Speiseraum auf die angrenzende Küche. © Markus Gehring

Und mit Blick auf eine perspektivische Dreizügigkeit der AHG auch nicht unbedingt sinnvoll, denn dann müsste die Nutzung wegen des steigenden Platzbedarfs wieder rückgängig gemacht werden. „Wir als Gemeinde müssen, auch mit Blick in die Zukunft, entscheiden, was wir wollen – und das bald“, stellte Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff in der Sitzung klar.

Wird der OGS-Rechtsanspruch zur Realität?

Denn aktuell gibt es lediglich einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Nach dem Willen der Großen Koalition soll ab 2025 aber jedes Kind ebenfalls einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz haben. Spätestens dann müssten Kommunen gegebenenfalls das Angebot nachbessern. Auch unter dieser Prämisse muss die politische Entscheidung in Bezug auf die OGS Heek und den Speiseraum gefällt werden.

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