
Der aktuell schönster Arbeitsplatz des Westmünsterlands soll in Heek sein. © Nico Ebmeier
Firmen starten auf Ex-Hülsta-Fläche: „Schönster Arbeitsplatz“ ist aber nebenan
Industriegebiet
Im Frühjahr 2021 wurde die Erschließung des ehemaligen Hülsta-Geländes abgeschlossen. Mittlerweile stehen die ersten neuen Gebäude an der Ahauser Landstraße. Das neue Gewerbegebiet wächst.
Wirklich viel Betrieb ist auf dem ehemaligen Hülsta-Gelände an der Bundesstraße 70 am Montagmorgen nicht. Dennoch zeichnet sich bereits ab, was dort in wenigen Jahren los sein könnte.
Neun Grundstücke seien schon verkauft, sagte Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff im März, von fünf weiteren Firmen berichtete er, die Interesse an einer Fläche in dem neuen Gewerbegebiet hätten. Aktuelle Informationen, wie die Nachfrage läuft, gab es am Montag im Rathaus allerdings nicht - urlaubsbedingt.
Es dauerte bis zum Frühjahr 2021, ehe die Erschließung für das neue Gewerbegebiet endgültig abgeschlossen war. Mittlerweile ist es kein Problem mehr, auf dem ehemaligen Gelände des großen Möbelherstellers hin und her zu fahren – solange einem ein blaues Fahrtrichtungsschild nicht das gewollte Abbiegen verbietet.
Schon Anfang diesen Jahres hatten sich auf dem, aus Sicht von der Bundesstraße 70, hinteren Bereich ein Kindergarten, ein Baumarkt und ein Autohaus angesiedelt. Mittlerweile sind es sogar noch mehr Unternehmen geworden. Entsprechend fließt auf den neuen Straßen auch schon ein wenig Verkehr.

Bei der Tischlerei Probst fehlen noch ein paar Maschinen, dann kann es am neuen Standort richtig losgehen. © Nico Ebmeier
Bei der „Tischlerei Probst“ zum Beispiel fahren an diesem Montag immer wieder Sprinter auf das Firmengelände und wieder herunter. In der größeren Betriebshalle von Probst ist schon ordentlich was los.
„Ein paar Maschinen kommen in der nächsten Zeit erst noch“, verrät Tischlermeister und Firmengründer Andreas Probst. Ein bisschen dauert es also noch, bis es dann endgültig mit voller Arbeitskraft in der hell-grauen Firmenhalle, die von der Straße gut erkennbar ist, zur Sache geht.
Ebenfalls sehr weit fortgeschritten scheint außerdem der Gebäudebau bei „Ellerkamp Bedachungen“ sowie beim „Machercampus“ von Unternehmer Ludger Gausling zu sein.
Industriegebiet aus Ex-Hülsta-Gelände füllt sich
So ein bisschen trügt der Schein der großen, wohl fast fertiggebauten Firmen allerdings dann doch, schließlich ist zwischen dem Campus, Ellerkamp und Probst noch viel grün zu sehen.

Ein Bagger war am Montag dann doch auf dem ehemaligen Hülsta-Gelände zu finden. © Nico Ebmeier
Von weiteren, echten Baustellen ist zur Zeit kaum eine Spur, nur ein einziger Bagger kreuzte während der knappen Stunde Industrie-Sightseeing den Weg. So lässt das „echte Aushängeschild“, welches sich Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff erhofft, zumindest erstmal noch auf sich warten.
Und so müssen aktuell eben noch die etwas älteren Gebäude an der B70 glänzen, beispielsweise die Häuser von „Ideenreich“, „Deco Weilinghoff“ und „Van Koetsveld & Grimberg“. Gerade bei Letzterer scheint das sogar ganz bewusst Programm zu sein. „Ich sage immer gerne, dass ich den schönsten Arbeitsplatz im ganzen Westmünsterland habe“, erzählt Caroline Kobold, Assistentin von Geschäftsführer Daniel van Koetsfeld, mit einem Lachen.
Facebook-Diskussionen um schönsten Arbeitsplatz
Sie habe deshalb sogar schon ausführliche Facebook-Diskussionen führen müssen, steht aber weiter zu dieser Aussage. Und zugegeben, der Schreibtisch der gebürtigen Heekerin steht tatsächlich an einem eher unüblichen Ort im, wie sie es nennt, „platten Land“.
Generell sind die beiden ehemaligen Gebäude der Schniewindschen Fabrik im Nord-Osten des neu entstehenden Industriegebietes auffällige Wahrzeichen. Vor knapp sechs Jahren machte es sich die Firma für Industriebodensysteme noch einmal schöner. In der, mittlerweile dachlosen, Nebenhalle der Ex-Fabrik wurde 2016 ein großer Glaskubus eingebaut, in dem Caroline Kobold Tag für Tag sitzt und arbeitet.

In dem neuen Gewerbegebiet gibt es noch einige unbebaute Flächen. © Nico Ebmeier
Umgeben ist das Gebilde von vielen bunten Blumen sowie Kies und mittlerweile sogar einem kleinen Fisch-Rondell. „Das ist schon etwas ganz besonderes“, weiß Caroline Kobold und erzählt, dass der Ort sogar von Brautpaaren für Fotos gebucht wird.
Ob das in den nächsten Jahren von neuen Firmen auf dem ehemaligen Hülsta-Gelände überhaupt noch getoppt werden kann, wird sich zeigen.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
