Ein Kaplan soll sich in den 60er-Jahren in der Pfarrei St. Agatha in Epe des Missbrauchs schuldig gemacht haben. Betroffene haben sich jetzt zu Wort gemeldet (Symbolbild).

Ein Kaplan soll sich in den 60er-Jahren in der Pfarrei St. Agatha in Epe des Missbrauchs schuldig gemacht haben. Betroffene haben sich jetzt zu Wort gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Neue Fälle aus 60er-Jahren: Missbrauch durch Pfarrer und Kaplan in St. Agatha Epe

rnKatholische Kirche

In der Pfarrei St. Agatha in Epe sind neue Vorfälle sexuellen Missbrauchs bekanntgeworden. Sie sollen von einem Pfarrer und einem Kaplan begangen worden sein. Darüber berichtete am Wochenende die Pressestelle des Bistums Münter in einer Mitteilung.

von Horst Andresen

Epe

, 10.10.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Augenscheinlich liegen die Taten Jahrzehnte zurück. Das Bistum berichtet, dass einer der Beschuldigten – Kaplan H. – ab 1945 in Beelen bei Warendorf, später in Ahlen, Duisburg-Hamborn und von April 1958 bis zu seinem Tod im April 1961 in St. Agatha in Epe tätig gewesen seien soll. Ferner wird Pfarrer T., ebenfalls bereits verstorben, vom Bistum als Täter bezeichnet. Wann er in Epe als Bistums-Beauftragter gewirkt hat, wird nicht benannt.

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Betroffene hätten sich jetzt beim derzeitigen Pfarrer Thorsten Brüggemann gemeldet, heißt es in der Pressemitteilung. Demnach soll Brüggemann am Wochenende nach allen Gottesdiensten die Gemeinde über die Tatvorwürfe informiert haben.

In der zurückliegenden Woche hatten sich laut Bistum die Gremien der Pfarrei mit den Vorwürfen beschäftigt – und einen Brief an Münsters Bischof Dr. Felix Genn geschrieben mit der Bitte um eine transparente Aufklärung über die Geschehnisse in Epe.


Offener Gesprächsabend

Am Dienstag (18. Oktober) soll es ab 19.30 Uhr in der St.-Agatha-Kirche in Epe einen „einen offenen Gesprächsabend“ geben, wie das Bistum schreibt. Dazu seien alle Gemeindemitglieder eingeladen. Der Interventionsbeauftragte des Bistums, Peter Frings, soll für Fragen zur Verfügung stehen.

Betroffene können laut Bistum Münster Hilfe erhalten. Diese Personen informieren demnach unabhängig: Hildegard Frieling-Heipel, Telefon 0173/1643969; Margret Nemann, Telefon 0152/57638541; Bardo Schaffner, Telefon 0151/43816695. Sie seien „zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet“.

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Vorige Woche hatte, wie berichtet, Missbrauchsopfer Martin Schmitz aus Rhede sein Buch vorgestellt: „Der dunkle Hirte“. Am 28. Oktober findet eine Lesung im Rheder Ei statt (19 Uhr). Schmitz leitete einen Betroffenenkreis in Rhede, der unregelmäßig tagt.
Kontakt:www.selbsthilfe-rhede.de