Die Erweiterung der Kreuzschulen-Sporthalle spaltet weiterhin die Gemüter – auch im Ausschuss für Bauen und Planen.

© Till Goerke

Sporthallen-Erweiterung: Architekturbüro weist Planungsfehler von sich

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Die Erweiterung der Kreuzschulen-Turnhalle zu einem Kultur- und Sportzentrum spaltet weiterhin die politischen Gemüter. Und das Architekturbüro weist Planungsfehler entschieden von sich.

Heek

, 10.12.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Turnhalle der Kreuzschule ist in die Jahre gekommen. Das Bauwerk stammt aus den 70er-Jahren. Der einstige Charme ist längst verflogen. Mit rund 3,1 Millionen Euro inklusive gut 800.000 Euro Fördergeldern könnte sie zu einem Kultur- und Sportzentrum erweitert werden.

Das Thema ist nicht neu. Es wabert seit Jahren durch Ausschüsse und Ratssitzungen. Auch in der frisch angebrochenen Legislaturperiode. Und bevor der Rat am 16. Dezember grünes Licht geben kann, ging es jüngst im Ausschuss für Bauen und Planen nochmal zur Sache.

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Allen voran Josef Niehoff vom beauftragten Architektenbüro Niehoff bezog in Sitzung zu den Mehrkosten von gut einer Millionen Euro Stellung. „Ich weiß nicht, was man uns an Planungsfehlern vorwerfen kann. Im Gegenteil. Anfangen zu bauen und dann nachlegen, kann ja nicht der Weg sein.“ Darum habe man ja über die aktuelle Kostenentwicklung informiert.

Bandschutz macht Probleme

Zur Erklärung: Für den notwendigen Brandschutz stehen Mehrkosten von knapp 500.000 Euro im Raum. Das bestehende Dach müsste runter und ein neues drauf. Denn die vorhandene Dachstatik soll nicht für das deutliche Plus an Gewicht für den aufwendigen Brandschutz ausgelegt sein.

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Und dann wäre da noch die Probleme mit den technischen Anlagen. So sollen sich alleine die Kosten für die Wärmeversorgungsanlage gegenüber der ersten Schätzung aus 2018 nahezu vervierfacht haben. Für diesen Bereich sollen auch rund 500.000 Euro Extrakosten anfallen.

Mehrkosten sind reine Baukosten

Und, das betonte Niehoff, die Mehrkosten seien Bau- und keine Planungskosten. Kosten, deren Zahlen nicht aus der Luft gegriffen, sondern das Ergebnis konkreter Angebote seien. Im Brandschutz gebe es auch keinen Spielraum.

Die Kreuzschulen-Turnhalle ist in die Jahre gekommen.

Die Kreuzschulen-Turnhalle ist in die Jahre gekommen. © Markus Gehring

Dieser Punkt sei allerdings nicht notwendig, wenn die Halle ohne Erweiterung für rund 1,4 Millionen Euro saniert und ausschließlich für Sportveranstaltung genutzt werde. Aber dafür würde es laut Verwaltung keine Fördergelder geben. Diese seien an die Erweiterung geknüpft.

Sind Großevents bald Geschichte?

Zudem wären Dinge wie die Auftritte von Atze Schröder, die KAB-Kleiderbörse, das Jahreskonzert des Musikvereins oder auch schulische Großveranstaltungen wie Entlassfeiern dann wohl Geschichte. Bis jetzt seien dafür vom Kreis immer Baugenehmigungen erteilt worden. Für diese habe man, so die Verwaltung, jeweils Brandschutzkonzepte erstellt. Doch die Verwaltung ließ durchblicken, dass genau das seitens des Kreises schon kritisch beäugt worden sei.

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Dem Dinkelbündis in Person von Tobias Neumann stießen zudem die möglichen Kosten übel auf, die aktuell noch gar nicht Thema seien. „Wir stellen einfach fest, dass noch lange nicht alle Zahlen auf dem Tisch sind.“ Etwa für Parkplätze, Zuwegung und Veranstaltungstechnik. „Wir brauchen alle Fakten, um eine Entscheidung treffen zu können und die fehlen uns bisher.“

Parkplätze am Sportplatz

Auf Nachfrage der SPD mit Blick auf die Parkplatzsituation rund um die Halle erklärte Bauamtsleiter Herbert Gausling, dass Parkplätz am Sportzentrum des SV Heek ausgewiesen werden könnten. „Deren Lage könnte man auch auf die Karten der jeweiligen Veranstaltung drucken.“ Der Fußweg zur Halle betrage etwa fünf Minuten.

So könnten am Sportplatz laut Verwaltung die Parkplätze ausgewiesen werden, wenn Großveranstaltungen in der Kreuzschulen-Turnhalle stattfinden würden.

So könnten am Sportplatz laut Verwaltung die Parkplätze ausgewiesen werden, wenn Großveranstaltungen in der Kreuzschulen-Turnhalle stattfinden würden. © Gemeinde

Klar ist, dass die Parkplätze direkt an der Halle nicht ausreichend sind. 43 Stellplätze gibt es dort. „Der Bereich Mähne/Donnerberg ist bei größeren Veranstaltungen auch nicht geeignet, um dort zu parken“, so der Bauamtsleiter. Ordner seien in der Vergangenheit davon unabhängig aber eingesetzt worden, um ein Parkchaos zu verhindern. Und man müsse sich vorhalten, gegen Falschparker vorzugehen.

Nach gut einer Stunde brach der Ausschuss-Vorsitzende, Hermann-Josef Schepers (SPD), die Diskussion ab. Und wie in jedem Ausschuss zuvor auch, stimmten CDU und SPD für die Erweiterung und das Dinkelbündnis dagegen. Mehrheitlich durchgewunken. Jetzt hat der Rat in einer Woche das letzte Wort.

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