
Die Sporthallen in der Gemeinde Heek (auf dem Foto die in Nienborg) bleiben in den Herbst- und Winterferien 2022 geschlossen. Eine Öffnung ist vom Tisch. © Till Goerke/DPA
Energiekrise: Sporthallen bleiben in den Schulferien 2022 geschlossen
Sport in Heek
Die Energiekrise macht auch vor Heek nicht Halt. Mit ein Grund dafür, warum eine Öffnung der Sporthallen in den Schulferien vom Tisch ist. Etwas Hoffnung gibt es für 2023. Aber auch eine Unbekannte.
Die Entscheidung wird vermutlich nicht allen Sportbegeisterten schmecken, doch die Entscheidung steht. Auch wegen der Energiekrise bleiben die Sporthallen in beiden Ortsteilen in den Herbst- und Winterferien 2022 geschlossen. Für das kommende Jahr wird die Tür aber einen Spalt geöffnet. Unter Vorbehalt.
Wie groß tatsächlich das Interesse und der Bedarf der örtlichen Sportvereine an einer Hallenöffnung in den Schulferien ist, kann nicht gesagt werden. Valide Zahlen liegen nicht vor. Fakt ist aber, dass RW Nienborg sich die Öffnung gewünscht hätte. Das geht aus einem Schreiben an die Verwaltung hervor.
RWN hat sich Öffnung gewünscht
Darin heißt es unter anderem: „[...] die Entscheidung der Öffnung der Sporthallen in den Schulferien zu überdenken. [...] „Eine unregelmäßige Unterbrechung (des Sportangebotes - d. Red.) durch Schließung der Sporthallen ist dabei eher hinderlich.“
Dazu muss man wissen, dass die Sporthallen bisher noch nie in den Ferien geöffnet waren. Und in diesem Jahr wird sich daran eben auch nichts ändern. Das ist auf Drängen der Verwaltung letztlich der einstimmige politische Entschluss. Die Gründe? Nicht wegdiskutierbar.
Allen voran steht da die Energiekrise. Überall wird eingespart und darüber diskutiert, wo (noch) mehr gespart werden kann. Auch die Sportvereine, das ist beschlossene Sache, wollen und müssen sich daran beteiligen.
Da jetzt die Hallen in den Ferien zu öffnen und für Licht, Heizung und Warmwasser Energie zu verbrauchen, wäre kontraproduktiv. Hinzu kommt, dass die Hausmeister und Reinigungskräfte laut Verwaltung gerade in den Schulferien ihren Urlaub nehmen und Überstunden abbauen müssen.
Kosten würden steigen
Auch ist die gebuchte Reinigung der Hallen auf 195 Tage ausgelegt. Mehr geöffnete Tage würden mehr Reinigungstage und Kosten nach sich ziehen. „Der Wunsch nach Öffnung ist nachvollziehbar, aber mit deutlichen Mehrkosten verbunden“, betonte Bürgermeister Franz-Joesef Weilinghoff dazu in der jüngsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses.
Die Verwaltung appellierte an die Ausschussmitglieder, in diesem Jahr nicht mehr an der Regel zu rütteln, dass die Hallen in den Ferien geschlossen bleiben. Die Lokalpolitik folgte, aber nur unter Prämisse, dass ab 2023 über eine Öffnung der Hallen in den Ferien, die Sprache war von insgesamt zwei Wochen, nachgedacht werde.
Da die Gemeinde plant, ein neues Hallen-Buchungssystem einzuführen – Stichwort Digitalisierung – willigte die Verwaltung dem Ansinnen ein, so tatsächlich der Bedarf gegeben sei. Dies gilt es also noch zu eruieren. Davon ab gibt es aber noch eine große Unbekannte. Eine, die alles platzen lassen kann.
Hallen mal Flüchtlingsunterkunft?
Die Flüchtlingsströme aus der Ukraine reißen nicht ab. Jede Kommune erhält Zuweisungen, muss so verpflichtend Flüchtlinge aufnehmen. Wohnraum fehlt aber an allen Ecken und Enden. Auch in Heek wird fieberhaft gesucht.
Was aber hat das mit den Sporthallen zu tun? Dafür muss der Blick nur nach Ahaus gehen. Dort wird nun eine der beiden großen Sporthallen im Schulzentrum Vestert zu einer Notunterkunft umgebaut. Das hat die Stadt kürzlich mitgeteilt. Das zeigt, wie groß die Not ist.
Gut möglich, dass genau dieses Szenario auch auf Heek noch zukommt. Ob und wie viele Halle dann betroffen wäre, ist natürlich noch unklar. Aber Fakt ist, dass die „Zusage“ der Hallenöffnung 2023 in den Schulferien für zwei Wochen noch mit großer Vorsicht zu genießen ist.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
