
© Till Goerke
Corona-Verstöße: Zahlen des Heeker Ordnungsamtes überraschen
Bußgeldverfahren 2021
Mögliche Corona-Verstöße gibt es viele. Diese zu ahnden, ist Aufgabe des Ordnungsamtes. In Heek waren die Mitarbeiter 2021 sehr präsent. Die Jahresbilanz überrascht darum gleich doppelt.
Maske vergessen, keinen G-Nachweis parat, Quarantäne-Vorschrift missachtet oder Kontaktbeschränkungen ignoriert – die Palette möglicher Corona-Verstöße ist lang.
Diese zu ahnden ist Aufgabe des Ordnungsamtes. Auch in Heek sind die Mitarbeiter sehr präsent. Umso mehr überrascht die Jahresbilanz 2021.
Ordnungsamt kontrolliert gründlich
Mal eben ohne den vorgeschriebenen 3G-Nachweis über den Clemensmarkt in Nienborg im November 2021 schlendern? Keine Chance. Das Heeker Ordnungsamt kontrolliert engmaschig die Nachweise der Besucher. Auch ein Screenshot-Pfusch ist nicht möglich. Die Kontrollen sind gründlich.
Silvester, Ostern, Sommer-Wochenenden oder unter der Woche – das Ordnungsamt zeigte 2021 viel Präsenz. Doch das heißt nicht, dass auch viele Corona-Verstöße geahndet werden mussten. Das belegen die Zahlen.

Besonders in den großen NRW-Kommunen klingelten 2021 die Kassen wegen geahndeter Corona-Verstößen. Nicht so in Heek: Bei acht Bußgeldverfahren kamen 1500 Euro zusammen. © picture alliance/dpa
Lediglich acht Bußgeldverfahren mussten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes im vergangenen Jahr wegen Corona-Verstößen einleiten, wie eine Nachfrage im Rathaus ergibt. Geahndet wurden etwa die Missachtung der Kontaktbeschränkungen, die Maskenpflicht oder die Testnachweispflicht.
Wichtig: Natürlich sanktioniert das Heeker Ordnungsamt auch Auswärtige für Verstöße in der Gemeinde, doch rechnet man die Bußgeldverfahren mal nur auf die Heeker Bevölkerung um, zeigt sich die örtliche Disziplin.
Verwarnungen werden protokolliert
8675 Einwohner hat die Dinkelgemeinde (IT.NRW, Stand 30. Juni 2021). Die mit Bußgeld geahndete Verstoß-Quote beträgt demnach nur 0,09 Prozent. Auch bei den ausgesprochenen Verwarnungen ist das Jahresergebnis erfreulich.
Von „ungefähr zehn Verwarnungen“, spricht Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer auf Anfrage der Redaktion. Also werden diese protokolliert in Heek? „Ja, es werden ausgesprochene Verwarnungen laufend protokolliert, um bei einer Wiederholung auch ein Bußgeldverfahren einleiten zu können.“
Besonders viel wurde übrigens nach Angaben der Ordnungsamtsleiterin im ersten Quartal 2021 kontrolliert, als sehr strenge Kontaktbeschränkungen galten. Die Einnahmen der Gemeinde durch geahndete Corona-Verstöße hat das aber auch erfreulicherweise nicht nach oben getrieben.
Während Großstädte wie etwa Köln nach eigenen Angaben 2021 durch sanktionierte Corona-Verstöße rund 1,6 Millionen Euro eingenommen haben, ist diese Zahl in Heek um ein mehr als Tausendfaches geringer.
Heek nimmt rund 1500 Euro ein
„Nur“ 1500 Euro kamen durch die acht Bußgeldverfahren zusammen. Das macht im Durchschnitt gut 180 Euro je geahndetem Verstoß. Je nach Art des Verstoßes kann das Bußgeld aber auch hoch in die Hunderte Euro gehen.
Eindruck der Redaktion: Die Heeker haben sich 2021 über weite Strecken sehr diszipliniert gezeigt. Das zumindest wurde auf jedem Vor-Ort-Termin deutlich. Nachlässigkeiten gab es dabei keine. Zumindest keine offensichtlichen.
Wenig verwunderlich fällt auch das Jahresfazit des Ordnungsamtes mit Blick auf Corona, Verstöße und die Disziplin der Heeker positiv aus, wie Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer unterstreicht.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
