Anpacker und Mitmacher aus der Gemeinde fehlen

Tourismusentwicklung

Der Tourismus bleibt in Heek ein Sorgenkind, obwohl die ersten Punkte der Prioritätenliste, die die Gemeinde aus der Tourismuspotenzialanalyse vom letzten Jahr angepackt hat. Problem: Es fehlt ein Kümmerer. Und der Wirteverein ließ sich nicht wiederbeleben. Jetzt soll der Gewerbeverein ins Boot geholt werden.

HEEK

, 02.06.2016, 18:14 Uhr / Lesedauer: 2 min

"Nicht gewünscht!" In roten Buchstaben machte der Kommentar deutlich, dass an eine Wiederbelebung des Wirtevereins in Heek vorerst nicht zu denken ist. Der Punkt war einer der ersten auf der Arbeitsliste für die Tourismusfachkraft, die sich die Gemeinde seit etwa einem halben Jahr leistet.

Carolin Schüring hat seither vieles angestoßen, wie Amtsleiter Jürgen Lammers an Dienstag im Kulturausschuss berichtete. "Wir versuchen, die Punkte abzuarbeiten", erklärte er anhand der Liste, die er per Beamer präsentierte. Lammers legte aber auch den Finger in die Wunde der bisherigen Bemühungen: "Das Große und Ganze haben wir nicht." Ihm fehle so etwas wie ein roter Faden.

Auf Ausarbeitung verzichtet

Die Gemeinde hatte nach der Potenzialanalyse im Vorjahr auf die Ausarbeitung eines Tourismuskonzepts verzichtet (wir berichteten). Stattdessen setzte sie auf den "Aufbau einer Kommunikationsstruktur mit Gastronomie, Übernachtungsbetrieben und Nachbarkommunen". Die Homepage wurde neu aufgestellt und teilweise auf Niederländisch übersetzt, die Tourismuskraft eingestellt und ein neuer Ortsplan aufgelegt, der demnächst gedruckt wird. Der Anschluss an die 100-Schlösser-Route und die Erweiterung des Dinkelradwegs gehören zu einem ganzen Maßnahmenpaket, das den Fahrradtourismus beleben soll.

Knackpunkt bleibt die Vernetzung der lokalen Akteure, wie etwa der Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe. "Ich glaube schon, dass wir einen brauchen, der macht", sagte Ingo Trawinski (CDU), "einen Kümmerer". Problem: Carolin Schüring steht kurz vor Antritt des Mutterschutzes. Wie ihre Aufgaben in der Verwaltung verteilt werden, steht noch nicht fest.

Roter Faden

Den roten Faden zu erarbeiten: Das sei Sache der Akteure, meinte Hermann-Josef Schepers (SPD). "Wir brauchen Personen, die anpacken und machen", sagte er, "Leute, die es leben." Das sahen die anderen Ausschussmitglieder ähnlich. "Die Gemeinde kann Impulsgeber sein", sagte Trawinski. "Aber man kann die Pferde nur zur Tränke führen - trinken müssen sie alleine." Er nannte die Gewerbetreibenden und Einzelhändler als mögliche weitere Ansprechpartner und stieß damit auf allseitige Zustimmung.

Der Ausschussvorsitzende Hermann Kösters (SPD) brachte als Beispiel Stadtlohn ins Spiel, wo die Stadt in Kooperation mit dem damaligen Gewerbeverein das "Stadtmarketing Stadtlohn" ins Leben rief, das später in einen Verein überführt wurde. "Da wird richtig gute Arbeit geleistet", sagte er. Da brauche es allerdings wiederum Personal. "Und das sind natürlich Kosten."